Gedichte+Erzählungen von Walter E.Beck: Utopie warnt Gegenwart.

Langsam fuhr ich die altbekannte Buchenallee hinauf. Die Blätter in ihren wunderbaren Herbstfarben haben die Äste verlassen und fielen in gewohnter Weise still und müde auf die verwundete Erde. Das Kopfsteinpflaster war schlierig, sehr nass und es spiegelte die Welt in seiner Herbststimmung. Kalt war es, ja, es war November und der lange, heiße Sommer lag hinter uns. 

Wie immer fuhr ich mit meinem alten, grünen Volkswagen durch die von Buchen gesäumte Straße, das Kopfsteinpflaster schüttelte das alte Auto als wenn es etwas verbrochen hätte. Die Stoßdämpfer verursachten merkwürdige Schleifgeräusche, alte kaputte Geräusche, Geräusche,  die sich im Laufe der Zeit von hell auf dunkel veränderten. Es war so ein Hell-dunkel-Geräusch wie es bei alten Autos immer im Herbst hörbar wurde. 

Ich erreichte fast das Ende der Straße, da fiel mir ein junger Tramper auf, er trug einen Drei- Tagesbart, hatte einen Rucksack und ein menschenfreundliches Lächeln in seinem Gesicht. Wir schrieben das Jahr 2016 und in Deutschland endeten die meisten Flüchtlingsströme aus Syrien. Afghanistan und die Balkanländer...überall waren umzäunte Auffanglager errichtet. Diese Auffanglager befanden sich mittlerweile überall in Europa. 

Dort wurden die Menschen registriert und man gab ihnen gerade mal das Nötigste, was ein Mensch braucht. Es waren Zustände, die weder menschenfreundlich noch menschenwürdig waren. In den Lagern herrschte das Gesetz des Stärkeren und immer gab es Streit und Gewalt. 

Wieder blickte ich in das freundliche Gesicht des Anhalters und dachte spontan, es ist bestimmt ein geflohener Flüchtling aus den Lagern, die ihr Land wegen Krieg und Zerstörung verlassen mussten. Wie irrsinnig doch die Kriege sind und wie grausam für die armen Menschen. 

Auf einmal hörte ich  das Schreien von Kindern, ich sah Blut und verbrannte Menschenleiber. Zerstörte Häuserfluchten. Alte Menschen weinten, hoben ihre Hände gen Himmel und beteten auf ihre eigene Art und Weise. Überall Hölle und verbrannte Erde.  

Wieder einmal hat die Weltpolitik Krieg, Entsetzen und grauenhaftes Elend über die Menschheit gebracht. 

Niemals ist Krieg eine Lösung der politischen Arbeit. Niemals wurde durch Krieg eine humanistische Lösung gefunden.  Gestern nicht, heute nicht und morgen wohl auch nicht.

Man sollte bedenken, dass in diesem Moment 30 Kriege auf dieser Welt wüten und es ist kein Frieden in greifbarer Nähe. Sofian, so hieß mein Beifahrer und wie er mir erzählte,  war er ein ausgebildeter Baletttänzer aus Syrien. Sein Traum war es, an der Staatsoper in Hamburg ein Arrangement zu finden. Natürlich habe ich ihm geholfen und einige Monate später wurde er auch angenommen. Er war ein Tänzer mit Leib und Seele. Er trainierte jeden Tag mehrer Stunden, nach circa 4 Monaten beherrschte er die deutsche Sprache. 

Sofian heiratete im Jahre 2023 einen deutschen Grundschullehrer und ich durfte bei dieser Hochzeit Trauzeuge sein. Welch eine Ehre! 

Im Netz war heute morgen zu lesen, die USA denken laut über einen Krieg gegen Russland nach. 15 Jahre später: Der 3. Weltkrieg hatte die Welt in Schutt und Asche gebombt. Milliarden Tote und Milliarden Verletzte überall auf der Welt, Atomverseuchung vergiftete ein Drittel unserer Erde.

Wieder einmal haben die Politiker diese zerstörerische Auseinandersetzung nicht verhindern können. Die Dummheit ist nicht aus den Köpfen der Politiker zu entziehen. Immer wieder das gleiche Ritual. Einzelne Menschen entscheiden über das Schicksal der Weltbevölkerung.

Es ist überhaupt nicht zu erklären, warum immer noch Kriege auf dieser Welt geführt werden. Meistens sind es die machtbesessenen,  völlig kranken Politiker weltweit und die Diktatoren,  die diese Kriegspolitik immer wieder aufs Neue in Gang setzen. Es sind die Mitläufer, die die Kriegstreiber noch unterstützen. 

Wo bleibt die Verantwortung der einzelnen Politiker, die vereidigt worden sind,  um das Wohlergehen ihres Volkes einzufordern? Seit Anbeginn der Zeitrechnung gehört das politische Mittel "Krieg" zum Handwerk der Politik. Schnellstens muss dieses Mittel aus der Politik gestrichen werden. Hohe Strafen müssen gegen Kriegstreiberei und kriegerische, geopolitische Veränderungen zu Gunsten eines Staates verhängt werden. 

Politiker müssen endlich für ihr strafbares Handeln strafrechtlich verfolgt werden und zwar sehr konsequent. Die Macht der Politiker sollte auch in anderen Bereichen erheblich geschmälert werden. Volksbefragung ist das Ziel der Stunde. Am Ende eines Konflikts zwischen einzelnen Staaten fokussiert es sich immer auf einzelne Machthaber, die durch Umstände und durch Machterhaltung ihren sturen Weg der politischen Auseinandersetzung mit Hilfe von Gewalt durchsetzen wollen. Im Ablauf der Streitigkeiten bleibt ihnen meist auch kein anderer Weg offen. Mit grausamer Härte wollen sie ihren Kopf retten. 

Niemals wird in dieser Situation an die beteiligten Menschen gedacht. Niemals. Alles geht seinen uralten Gang und bis heute gibt es keine neuen, menschenwürdigen Lösungen dieser Gewaltspirale. Selbst die Vereinten Nationen sind bis heute nicht in der Lage,  dieser Menschheit humanistischen Weltfrieden zu bescheren. 

Diese weltweite Vereinigung sollte in Zukunft mehr Macht erhalten,  um ihrer Aufgabe besser und zielgerichteter einzusetzen. Das Vetorecht muss in absehbarer Zeit entschieden verändert werden. Heute im Jahre 2030 leben wir in der amerikanischen Besatzungszone von Europa. In dieser Besatzungszone werden keine politischen Parteien mehr geduldet. 

Alles wird von den USA aus gesteuert und das Zusammenleben wird von humanistischen Gremien aus geleitet. Die erste Atombombe wurde in den USA abgefeuert und schlug 300 km von Moskau entfernt in ein Krankenhaus ein. Es wurden von allen Beteiligten Mächten circa. 283 (alle Größen) Atombomben zur Explosion gebracht. 

Das widerwärtigste an diesem Atomkrieg war die politische Tatsache, dass alle Staaten,  die an Armut, Hunger und Krankheiten litten, ebenfalls durch Atombomben, dem Erdboden gleich gemacht wurden. Am schlimmsten war Afrika betroffen. Dort gab es keinen lebenden Menschen und kein lebendiges Tier mehr zu verzeichnen. 

246 Tierarten wurden ausgelöscht. Doch es gab einen klitzekleinen Hoffnungsschimmer. Überall,  wo das grausame Geschehen des Krieges herrschte, wurde gebetet. Gebetet, ohne Religionen. Die Menschen baten den Allmächtiger um Beistand und Hilfe. Sie fanden endlich wieder die richtige spirituellen Verbundenheit zu ihrem Schöpfer,  die in den letzten Jahrzehnten verloren schien. 

Die Weltbevölkerung wurde auf 3,5 Milliarden Menschen reduziert. Der Austragungsort der verheerendsten, politischen Auseinandersetzungen zwischen den USA, Russland und China war Europa, welches nun in Schutt und Asche lag...wieder einmal. 

Milliarden Tote und Verletzte auf dem ganzen Planeten. Wann endlich begreift die weltweite Politik, das Kriege niemals Konflikte lösen können und das ein unbedingtes Umdenken erforderlich ist, damit solche Katastrophen niemals mehr auf dieser Erde sich wiederholen? 

WEB 2016/2030 Nachsatz: 

Im Jahre 2032 wurde ein geheimes Papier aus dem Pentagon der Allgemeinheit zugänglich. Dieses Papier stammte aus dem Jahr 1991 und erklärte u. a. folgende Probleme der Menschheit können politisch nicht mehr gelöst werden. 

1. Die rasche Zunahme der Weltbevölkerung. 
2. Die ärmsten Länder der Erde sind nicht unter Kontrolle zu bringen. 
3. Die Ressourcen des Planeten reichen gerade mal für die Hälfte der Weltbevölkerung. 
4. Die Hungersnöte sind unkontrollierbar geworden. 
5. Der Aufbau der zerstörten Staaten (Irak, Afghanistan usw. ) ist politisch nicht mehr realisierbar.
6. Die Verschuldung einzelner Großstaaten, Großweltbanken sind politisch außer Kontrolle geraten. 7. Die soziale Ausgewogenheit in den reichen Staaten ist nicht mehr zu gewährleisten. 
8. Der heutige Zustand der Weltbevölkerung ist nur noch circa 25 Jahre aufrecht zu erhalten. 
9. Die Großmächte, USA, Russland, China haben sich entschlossen diese Weltprobleme durch einen Atomkrieg wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Die Ausrottung der Menschheit stünde auf dem Spiel war ihre Begründung. Somit ist bewiesen das dieser 2. Atomweltkrieg durch die mächtigsten Staatsmänner, - gerade mal drei- , veranlasst wurde.

Walter E. Beck

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