Gastkolumne: 14.07.2024 Variante 1 Frieden jetzt

Dr. Harald Braun (links); 
Alfred Harnischferger (rechts)

Foto: Helga König


Zu den heutigen Gastkolumnisten: 

Dr. Harald Braun, 

Paliativarzt, stellvertrenden Vorsitzender der Stiftung Hospiz Groß-Gerau, mehr als 50 Jahre SPD Mitglied 

Alfred Harnischfeger, Direktor einer Gesamtschule a.D.,
ehemaliger Vorsitzender der Lehrergewerkschaft GEW-Hessen, über 50 Jahre SPD Mitglied




Das hatten wir doch alles schon einmal. Damals nannten Historiker das ungeheure Wettrüsten einen ‚kalten Krieg‘. Als es Ende der 70er Jahre zu Spannungen zwischen dem Westen und dem Osten kam, dominierte nicht die Politik, sondern das Wettrüsten. Die Antwort war der sogenannte NATO-Doppelbeschluss. 

Legitimiert wurde die Aufstellung neuer atomarer Raketen und Marschflugkörper mit Pershing II und BGM-109-Tomahawk in Westeuropa als unabweisbare Reaktion auf die sowjetische Aufrüstung. Das strategische Gleichgewicht sollte wieder hergestellt werden. Die Entspannungsphase um mehr Frieden in der Welt war endgültig beendet. 

Heute übersteigen die Rüstungsausgaben der NATO die Rüstungsausgaben Russlands um knapp das Dreizehnfache. Laut Stockholms internationalem Friedensforschungsinstitut (SIPRI) vom 22.4.2024: Fast 1,3 Billionen US-Dollar für die NATO stehen ca.110 Milliarden Dollar für Russland gegenüber.

Die jüngste Entscheidung des NATO-Gipfels, weiter aufzurüsten und in Deutschland neue Marschflugkörper mit einer Reichweite bis nach Moskau zu installieren, wird mit der gleichen Begründung wie damals, also wieder zur Abschreckung Russlands, gerechtfertigt. Ende der 70er Jahre gingen wir über politische, gesellschaftliche und konfessionelle Grenzen hinweg zu Hundertausenden auf die Straße und protestierten gegen diese atomare Aufrüstung. Die CDU/FDP Regierung bestätigte dennoch die Stationierung der Mittelstreckenwaffen. Nun werden wohl auch die Sozialdemokraten dem neuerlichen NATO-Vorhaben der Stationierung von Langstreckenraketen in Deutschland zustimmen und Wiesbaden zur Kommandozentrale für einen möglichen Atomkrieg zulassen. Werden wir dazu gefragt, wollen wir das? 

Wir können einen solchen Beschluss nicht mittragen.

Wegen der Friedenspolitik Willi Brandts sind wir in die SPD eingetreten. Wir sind die erste Generation, die im Frieden groß geworden ist. Wir, unsere Kinder und Enkelkinder sollen auch dazu gehören und im Frieden groß werden dürfen. Noch nie in der Menschheitsgeschichte haben mehr Waffen zu mehr Frieden geführt. Und ja, es ist angesichts der zunehmenden autoritären Regierungen und Bewegungen vielleicht nötig, Deutschland wieder verteidigungsfähig zu machen. Dazu hat Bundeskanzler Scholz die Zeitenwende ausgerufen. Auch das haben wir zähneknirschend mitgetragen. 
 
Wegen der Friedenspolitik Willi Brandts sind wir in die SPD eingetreten. Wir sind die erste Generation, die im Frieden groß geworden ist. Wir, unsere Kinder und Enkelkinder sollen auch dazu gehören und im Frieden groß werden dürfen. Noch nie in der Menschheitsgeschichte haben mehr Waffen zu mehr Frieden geführt. 

Und ja, es ist angesichts der zunehmenden autoritären Regierungen und Bewegungen vielleicht nötig, Deutschland wieder verteidigungsfähig zu machen. Dazu hat Bundeskanzler Scholz die Zeitenwende ausgerufen. Auch das haben wir zähneknirschend mitgetragen. Um es klarzustellen, wir sind keine Putin Versteher. Putins Aggressionen gegen die Ukraine, sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit und man muss ihn dafür zur Rechenschaft ziehen. Aber nun wieder die Installierung von atomar bestückbaren Marschflugkörper mit einer Reichweite bis nach Moskau auf deutschem Boden und wieder unter dem Kommando der USA, womöglich mit einem dementen Oberbefehlshaber Joe Biden oder einem rechtlich verurteilten notorischen Lügner und unberechenbaren US-Präsidenten Trump, das wollen wir nicht. 

Was damals galt ist heute auch noch richtig. Nur auf dem Wege der Verhandlungen kann Frieden geschaffen werden, das gilt auch und jetzt besonders für die Ukraine. Solange der ukrainische Präsident bei seinem Kriegsziel, jeden Zentimeter seines besetzten Landes mit Waffen (die er gar nicht hat) zurückzuholen, wird es keinen Frieden geben. Die Massendemonstrationen von damals haben den Nato-Doppelbeschluss nicht verhindern können, aber ohne sie wäre der spätere Vorschlag einer weltweiten Null-Lösung bei den weitreichenden Waffensystemen nicht zu Stande gekommen. Es waren die Aktiven der Friedensbewegung, die auch die Sicherheits- und Verteidigungspolitik der NATO demokratisierten. Die SPD war immer Teil dieser Bewegungen und mit den neuen Grünen drang die Friedensbewegung tief in den parlamentarischen Raum vor. 

Das ist unser Weg, den wir wieder durchsetzen wollen. Krieg darf kein Mittel der Politik sein. 

Europa braucht existenziell den Frieden- Die USA brauchen ein schwaches Russland. 

 Alfred Harnischfeger,   Dr. Harald Braun

Gastkolumne von Christiane Gorius- Im Klassenzimmer der Liebe hat Angst keine Chance

Christiane Gorius
Foto aus eigenem Bestand
                                                            

Wir kommen auf die Welt und merken schnell, dass hier nicht alles so ideal ist, wie wir es gerne hätten. Die anderen Kids haben vielleicht reichere Eltern? Und überhaupt, eventuell werden sie mehr gefördert und geliebt? Als Kind merken wir früh, was uns fehlt. Aber wir finden uns damit ab. Außerdem gibt es Erwachsene, die uns sagen, dass wir viel erreichen können, wenn wir gute Noten nach Hause bringen, ein gutes Examen und später dann eine geile Karriere hinlegen. Jaja, ohne Fleiß kein Preis. 

Wir wurschteln uns durch und verfolgen hehre Ziele, um Träume zu verwirklichen. So überwinden wir Hürden, Barrieren und Ängste. Schließlich wachsen wir über uns selbst hinaus. Euphorisch feiern wir Erfolge, verlieben uns und freuen uns am Sein. 

Das Leben geizt selten mit seinen Reizen und Frustrationen. 

Haben wir einige Jahre auf dem Buckel, so gewiss auch einige Narben an der Seele. Gelebtes Leben hinterlässt Spuren. Und immer gibt es Situationen, die uns in emotionale Wechselbäder schleudern. Nichts ist von Dauer und all die schönen Dinge, die wir uns hart erarbeiten, müssen wir irgendwann zurück in die Spielzeugkiste legen, wenn die Party vorbei ist. 

Auf dem Lehrplan der Lebensschule gibt es eine Lektion, die unumgänglich ist. Sie heißt LOSLASSEN und ist zuweilen schwerer als Mathe. Mit reiner Logik kriegen wir sie nicht in den Griff. Tja, und gute Noten helfen plötzlich nicht mehr weiter. 

Dabei fällt mir ein, dass LOSLASSEN ein spannendes Schulfach für uns alle ist. Ein Fach, für das es keine Noten gibt, weil es um Angst und Liebe geht. Wahrscheinlich wären die Erstklässler darin besonders gut, denn sie beherrschen meisterhaft die Kunst der Selbstvergessenheit im Spiel. Genau dieser Zustand des Flow geht mit dem Erwachsenwerden oft verloren. Wir werden auf Leistung getrimmt. 

Aber im Klassenzimmer des LOSLASSENS spielt Lernfreude die Hauptrolle. Ohne sie können wir seelisch nicht gesund bleiben. Die Seele ist der Gesellschaft egal. Erst wenn wir zermürbt, frustriert und depressiv werden, fällt uns auf, dass das seelische Wohlbefinden wichtig ist. Manch einer ist dann bereits so fertig, ausgelaugt und kaputt, dass er keinen Zugang mehr zur Lebensfreude gewinnt. In diesem Zustand regiert nackte Angst. 

Wenn das Leben von Panik dominiert wird, ist kein Platz frei für Freu(n)de und Liebe. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass ein solches Dasein vergeigt wurde und sinnlos ist. Doch hat nicht jeder eine zweite Chance? Wenn wir LOSLASSEN kultivieren, so lassen wir das Ego los. Je mehr uns dieser Prozess gelingt, desto mehr schwindet die Lebensangst. 

Wer seine Angst ehrlich betrachtet, der löst sie auf, indem er sie überwindet. Das Ego wird kleiner, wenn man sich liebevoll der Dankbarkeit zuwendet. Das kann mit Trauer einhergehen. Tränen können befreien. Im Zustand der Dankbarkeit keimt Lebensfreude auf. Die Freude ist die Gesundheit der Seele.

Ignatius von Loyola sagte: "Das Gewicht der Seele ist die Liebe."

Kurzum wir sollten der Seele mehr Gewicht geben. Denn ihr Gewicht ist Liebe und in ihrer Essenz existiert keinerlei Angst. Am besten konzentrieren wir uns ganz auf die universelle Kraft der Liebe. Dann bleibt die Schule des Lebens auf jeden Fall sexy.

Christiane Gorius

Gastkolumne: "Mein Tagebuch ist eine Kläranlage" von Christiane Gorius

Christiane Gorius
Foto aus eigenem Bestand

Als ich vor vielen Jahren einem Bekannten sagte, dass ich seit meinem zwölften Lebensjahr regelmäßig Tagebuch schreibe, schaute er mich mit großen Augen an und meinte, dass er das für Zeitvergeudung hält. Das Leben sei schließlich kurz und die eigene Biographie zu unbedeutend, um es sorgfältig zu kommentieren. 

Viele Jahre sind seitdem vergangen und an den Typen, der mir dies während meiner Studienzeit sagte, erinnere ich mich kaum. Seine Worte blieben mir  hingegen im Kopf hängen. Während ich meine Lebensgeschichten in den vielen Tagebüchern verarbeite, es sind mittlerweile über 56, ist mir bewusst, dass ich eine Ausnahme bin, denn die meisten Menschen kommen wunderbar ohne dieses Ritual klar. Trotzdem frage ich mich, ob dieser Mann eventuell doch recht hatte, als er meinte, dass das eigene Leben zu belanglos sei, um darüber zu räsonieren?

Indem ich trotzdem weiterhin unverdrossen Gedanken, Eindrücke, Geschehnisse, Gefühle, Erkenntnisse, Wünsche, Sehnsüchte, Erinnerungen, Probleme, Sorgen und Erfolgserlebnisse aufs Papier bringe, spüre ich Befreiungsschläge und Klärungsprozesse, die mir mittlerweile ans Herz gewachsen sind. 

Diese Selbstgespräche haben eine ganz andere Qualität als Dialoge mit Menschen oder professionellen Helfern. Besonders reizvoll erscheint mir dabei, dass das Tagebuch eine Art Leinwand ist, auf der ich meine seelischen Zustände mit einer gewissen Distanzbetrachte, obgleich sie im Prozess des Schreibens stürmisch, ungeschliffen und emotional aus den Fingern meiner Hand purzeln. Schließlich kann ich abwägen, befürworten, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, belächeln und ausmisten.

So ist das Tagebuchschreiben für mich lebensnotwendig, denn nicht selten sprudelt in mir nacheinigen Seiten eine gewisse Kraft auf, die Mut macht, erfrischt und sogar Lebenslust weckt. Der Akt des Schreibens prickelt, befreit und verwandelt. 

In den tiefsten Krisen meines Lebens hatte ich glücklicherweise Menschen in meinem Umfeld, die mir konkret halfen und praktische Tipps gaben. Aber meine Grundenergie erzeuge ich immer wieder über das Schreiben. Es hilft über Klippen und bringt seelisch Klarheit.

Meine Mutter beobachtete damals meine anfänglichen Kritzeleien mit Skepsis und Sorge. Sie drückte aus, dass sie sich nicht sicher sei, ob das Schreiben für meine Entwicklung gesund sei. Ich ließ ihre Worte stehen und dachte im Stillen: "Wenn du wüsstest, wie klasse das ist!"

Es verging kein Jahr, als ich mir plötzlich die Augenreiben musste, da meine Mutter eines meiner leeren indischen Notizbücher, die es damals im Siam Asia Shop gab, für sich selbst haben wollte. Sie wusste von meinem Vorrat, denn ich sammelte darin auch meine Lieblingsgedichte. 

Als sie mit der Sammlung ihrer eigenen Tagebucheintragungen begann, war sie ungefähr so alt wie ich jetzt. Übrigens schrieb sie, im Gegensatz zu mir, intensiver und regelmäßiger. Natürlich erfüllte mich ihr überraschendes Verhalten mit etwas Stolz. Schließlich schaute sie sich von ihrer Jüngsten was ab.

Viele Jahre später kam eine junge Frau in meinen Theaterworkshop und erzählte uns begeistert von einem Buch, in dem es um grandiose Kreativitätsstrategien gehe. Ich war ganz Ohr, denn alles, was mit Kreativität und Inspiration zu tun hat, saug ich auf wie ein Staubsauger. Die junge Frau, sie ist inzwischen eine tolle Sängerin und Gesangspädagogin, berichtete uns darüber, dass sie autodidaktisch "Den Weg des Künstlers" geht. Es war in den Nuller Jahren und der Kurs stammt von der Bestsellerautorin Julia Cameron.

Die Bücher dieser inspirierenden Künstlerin begleiten mich seitdem durchs Leben und das Schönste daran ist, dass ich beim Lesen des Kurs-Buches "Der Weg des Künstlers" endlich verstand, warum das Tagebuchschreiben so fantastisch, essenziell, inspirierend und wichtig für mich ist, vor allem am Morgen. Cameron empfiehlt das regelmäßige Schreiben der Morgenseiten, um all das niederzuschreiben, was dem eigenen Schaffensprozess im Wege steht. Das Banale, Lästige, Kleinkarierte, Hemmende, Störende und Deprimierende. Alle Blockaden der Lebensenergie werden durch den klärenden Akt der Morgenseiten beleuchtet, beäugt und schließlich losgelassen. 

Für mich ist das Tagebuch eine Kläranlage, ohne die ich nicht leben kann. Ob mein inneres Waschprogramm für die Nachwelt einen Wert hat, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem habe ich nichts dagegen, wenn man meine seelischen Waschdokumente nach meinem Ableben dem deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen überlässt. Falls man meine Kralle noch lesen kann!

Hier mein Buchtipp:

Julia Cameron: "Der Weg des Künstlers". Ein spiritueller Pfad zur Aktivierung unserer Kreativität. Knaur/Leben. 2019. 10,99 Euro

Christiane Gorius

Gastkolumne von Christiane Gorius am 03.01.22 Das Ende des Smalltalks?

Christiane Gorius
Foto aus eigenem Bestand
                                                                   

Das Ende des Smalltalks? 

Es gab Zeiten, da wurde er einem zuweilen zu viel. Der kleine Plausch zwischendurch während der Arbeit, beim Sport, Bäcker, Friseur, im Bus, Treppenhaus, Café, in der Kneipe, im Restaurant – die Liste ließe sich endlos fortsetzen. 

Während Stephan Sulke in den frühen Achtzigern, der Zeit des kalten Krieges, von einer öden Cocktail-Party sang, auf der er einen Mann aus Russland traf, der "fröhlich war und Witze machte", bekommt diese Situation heute einen ganz anderen Charme. Fast sehnen wir uns nach banalen und oberflächlichen Begegnungen. 

Smalltalk bzw. conversation-peace kommen einem vor wie aus der Zeit gefallen. 

Wir schreiben 2022, befinden uns in einer herausfordernden Szenerie und den guten Roten trinken wir lieber daheim. Den gepflegten Smalltalk ersetzen wir durch Tweets, Postings oder Grüße per Mail. Dabei wissen wir, dass sie ihn nicht ersetzen. So verlegen wir zwischenmenschliche Kontakte in den digitalen Raum. 

Sorry, ich will nicht jammern, gehöre ich doch zum Team Vorsicht. Und doch vermissen viele die Gespräche, die oft nur geführt werden, weil man jemanden sympathisch findet. Dabei geht es nicht unbedingt ums Flirten. Konstruktive Menschen lieben es einfach, sich gegenseitig Komplimente zu machen. Diese kleinen Liebenswürdigkeiten scheinen überflüssig zu werden, aber versüßen den Alltag.

Freundlichkeit und Achtsamkeit sind Balsam für die Seele. Wir sprechen jetzt vorsichtiger miteinander und meiden unnötige leibliche Kontakte. Das verstehe ich, denn ich will gesund bleiben. Ich frage mich lediglich, wie wir verhindern können, dass uns die Kunst des Smalltalks durch die Lappen geht? 

Einige werden sagen, dass sie diese oberflächlichen Gespräche immer blöd fanden. Ehrlich gesagt, ging es mir auch manchmal so. Aber jetzt, da wir zuweilen auf leibliche Distanz setzen, was ich durchaus nachvollziehen kann, suche ich nach zwischenmenschlichen Kommunikationsmöglichkeiten eines neuen Smalltalks. 

Es müssen keine ausufernden Gespräche sein, aber man könnte jemanden anrufen, der oder die einem sympathisch ist und den oder die man nicht vergessen will. Oder Menschen auf der Straße heute besonders freundlich grüßen? 

Smalltalk geht auch so und irgendwann mal wieder so richtig tête à tête. Denn das Überflüssige und auf den ersten Blick nicht unbedingt Notwendige verhindert die reale Vereinsamung. Natürlich brauchen wir hier nicht nur Geduld, sondern vor allem kreative Formen menschlicher Kommunikation, die von Freundlichkeit, Empathie oder sogar Zuneigung zeugen. 

Selbstverständlich wird das kleine friedliche Gespräch zwischendurch das intensive und besonders teilnehmende nie ersetzen, doch durchaus ergänzen oder einleiten können. Smalltalks bleiben Eisbrecher und sorgen dafür, dass wir trotz Alledem die Wärme, Heiterkeit und Leichtigkeit des Augenblicks mit den anderen pflegen, denn alles geht so schnell vorbei.

Christiane Gorius

 
Text und Foto: Christiane Gorius 

Die Germanistin und Sozialpsychologin #Christiane_Gorius ist seit 1995 selbständig tätig als Dozentin für Persönlichkeitsentwicklung (Rhetorik, Theater, Pilates, Entspannungsverfahren). Nebenbei schreibt sie Bücher und fotografiert gern. www.chrigorius.de 

Ihr aktuelles Buch "Willkommen im Atelier des Wandels“ ist unter anderem erhältlich bei: https://www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c- 21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20/www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c-21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20Gorius%20bei%20amazonGorius%20bei%20amazonhttps://www.buecher.de/shop/gesunde-ernaehrung/willkommen-im-atelier-des-wandels-ebook-epub/gorius-christiane/products_products/detail/prod_id/59934847

Gastkolumne Christiane Gorius „Gedanken färben“ stärkt die seelische Gesundheit, 30.03.2021

                                                                  Christiane Gorius
                                                                  (Foto aus eigenem Bestand)                                                         

Befreit von der Krise werden wir am Ostersonntag nicht sein. Wir müssen weiterhin die Füße stillhalten und für einige, die mit vielen auf engem Raum leben und wenig Geld haben, ist es kein Osterspaziergang, sondern eine Tortur. Das ist schmerzhaft, denn das Leid derer, die geschubst, gedemütigt oder geschlagen werden, bleibt im Dunkeln. Weil es diese Gewalt gibt, müssen wir als Gesellschaft mehr tun für die, die im Dunkeln sind!

Doch glücklicherweise gibt es auch das Licht, das wir anzünden können, wenn wir in die Eigenverantwortung gehen. Jeder kann auf seine Weise etwas tun, um das Leben aller zu verbessern

Ich erinnere mich an einen Spruch aus Kindertagen, dessen Verfasser ich nicht mehr auf dem Schirm habe:.

Sieh das Gute im Anderen,
tue das Gute dem Anderen,
dann wird das Gute weiterwandern!

Das Konstruktive wird zum Lauffeuer, wenn wir es nähren mit mutigen Ideen, Emotionen, 

Handlungsimpulsen und konkreten Taten. Versacken wir jedoch in depressiven Stimmungen und verkrusteten Gesellschaftsstrukturen, so wird es das Gute schwer haben, sich effektiv zu verbreiten. Wir dürfen unser Licht nie unter den Scheffel stellen und sollten jeden Tag Farbe bekennen für eine buntere Welt mit erstklassigen Farben und schönen Klängen. Die Skeptiker werden widersprechen und darauf hinweisen, dass die momentane Lage doch ziemlich schief und beschissen sei und ich mir meine Schönfärber-Ei doch bitte schenken solle. Ich halte dagegen und erinnere mich an den Satz von Einstein:

"Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind."

Die Ursache der Pandemie wurzelt darin, dass Menschen mit Tieren schlecht umgegangen sind. Nur deswegen sprang das Virus vom Tier auf den Menschen über. Hoffentlich lernen wir diese Lektion! Wer gegen die Natur handelt, wird auch gegen sich selbst handeln. Jeder Mensch ist ein Stück Natur. Wer Natur zerstört, ist nicht angebunden an die universelle Kraft der Liebe. Mit jedem negativen Gedanken schaden wir uns selbst, da wir nicht in der Liebe sind, sondern in der Angst. Angst zerfrisst unsere seelische Substanz. Folglich haben wir keine andere Chance, als konstruktiv zu denken. Wenn wir nicht in den hellen Bereich kommen, so werden wir depressiv. Sich in Problemen baden, bringt neue Probleme hervor. Wir müssen in Lösungen denken.

Aus dieser Krise heraus führen uns neben Achtsamkeit, Vorsicht und Empathie, vor allem Lebensfreude. Gerade weil die Nachrichten nicht schön sind, sollten wir tolle Musik hören, unser Da-Sein in wunderbare Farben tauchen, gute Bücher lesen, den Gesang der Vögel im Frühling genießen und so auf wundervolle Gedanken kommen!


Text und Foto: Christiane Gorius

Die Germanistin und Sozialpsychologin #Christiane_Gorius ist seit 1995 selbständig tätig als Dozentin für Persönlichkeitsentwicklung (Rhetorik, Theater, Pilates, Entspannungsverfahren). Nebenbei schreibt sie Bücher und fotografiert gern. www.chrigorius.de Ihr aktuelles Buch "Willkommen im Atelier des Wandels“ ist unter anderem erhältlich 

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Gastkolumne Christiane Gorius-Wer Korruption deckt, macht sich mitschuldig!- 26.3.2021

                                                                   Christiane Gorius
                                                                     (Foto aus ihrem Bestand)

Ein spannender Polit-Thriller mit guter Besetzung am Abend sorgt für Nervenkitzel und gute Unterhaltung. Abschalten vom Tag, Corona vergessen und sich aufs Sofa fallen lassen? Das ist nicht einfach, wenn es sich dabei nicht um SchauspielerInnen handelt, sondern um reale Akteure in der Politik. Zunächst mussten wir das Schmierentheater der Maskenaffäre verdauen, doch jetzt scheint es wöchentlich eine Fortsetzung mit der "schlimmstmöglichsten" Wendung zu geben. Sich auf Kosten der BürgerInnen mittels Maskendeals zu bereichern, ist verwerflich und ekelhaft. 

Seit der Sendung von Markus Lanz am 25.03.21 wissen wir, dass die Korruption bei uns durchaus steigerungsfähig ist. Gewisse Abgeordnete der CDU/CSU im Straßburger Parlament ließen sich jahrelang fürstlich dafür bezahlen, dass sie die Zustände in Aserbeidschan und die dortigen Wahlen sehr lobenswert beurteilten und folglich keine Gelegenheit ausließen, um dieses Land öffentlich im Europäischen Parlament zu rühmen. Über die Situation politischer Gefangener in Aserbeidschan wurde geschwiegen. Stattdessen setzten die Parlamentarier ihre Lobeshymne fort. Schließlich wurden sie für diese Rolle gut bezahlt. Zuerst gab es geschenkte Reisen mit sündhaft teuren Präsenten auf dem Hotelzimmer. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Die Volksvertreter tappten in die Korruptionsfalle der Kaviardiplomatie. Mehr dazu unter: /https://www.cicero.de/aussenpolitik/aserbaidschan-korruptionsaffaer…

Aber was geht uns das an? Was können wir tun? Die Pandemie belastet uns genug und viele von uns kämpfen um ihre Gesundheit oder Existenz. Auch ich würde gerne sagen: "Mir egal. Ich kann eh nix ändern!" Aber genau das ist der Punkt. Die Zeit ist gekommen, dass wir uns Korruption nicht mehr bieten lassen!

Gleichzeitig frage ich mich, was in den öffentlichen Medien abgeht? Der Migrationsjournalist Gerald Knaus forscht seit fast einem Jahrzehnt in Sachen Korruption im Europaparlament. Die Kaviardiplomatie ist Insidern seit vielen Jahren bekannt, wurde nur der Öffentlichkeit vorenthalten. Die GroKo funktioniert nicht mehr, denn der Wahlkampf hat begonnen. Man holt seine Munition aus dem Keller und beginnt mit dem medialen Feuer. Doch die Kugeln, die gefeuert werden, sollten wir genau unter die Lupe legen, denn sie sind Beweismaterial für eine scheinheilige Ära, die ihrem Ende entgegen gehen muss. Von PolitikerInnen, die KollegInnen decken, die absolut korrupt sind und keine Moral besitzen, möchte ich nicht länger "vertreten" werden. Man verstehe mich nicht falsch. Ich glaube an die selbstregulierende Kraft unserer Demokratie und hoffe nur noch auf eins: den radikalen gewaltlosen politischen Wandel.

Text und Foto: Christiane Gorius 

Die Germanistin und Sozialpsychologin #Christiane_Gorius ist seit 1995 selbständig tätig als Dozentin für Persönlichkeitsentwicklung (Rhetorik, Theater, Pilates, Entspannungsverfahren). Nebenbei schreibt sie Bücher und fotografiert gern. www.chrigorius.de Ihr aktuelles Buch "Willkommen im Atelier des Wandels“ ist unter anderem erhältlich 

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