Gastkolumne: #Susanne_Oswald: Liebe, Leben, Garten ... das Bewusstsein stärken

 Susanne Oswald
Pflanzen gehören ganz selbstverständlich zu unserem Leben dazu. Viele Menschen leben ihre Liebe zu Pflanzen im eigenen Garten aus. Je nach Anspruch sind diese Gärten mehr auf die Schönheit durch prächtige Blumen und Stauden, die Wildheit samt tierischer Bewohner oder auch die Essbarkeit ausgelegt. Es gibt Naschgärtner, die ohne ein Beerenbeet unglücklich sind und Köche, die voller Stolz und Genuss die eigene Gemüseernte in der Küche zu Köstlichkeiten verarbeiten. Kein Wunder, dass bei dem hohen Stellenwert von Gärten auch Gartenbücher hoch im Kurs stehen.

Selbst Gartenliebhaber ohne eigenen Garten greifen oft und gerne zu und schwelgen beim Blättern durch die Bücher in ihrer Gartenlust. Für mich selbst sind Gartenbücher im Moment die Rettung über eine ungewollt gartenlose Zeit. Und weil das Schicksal es gut mit mir meint, sind es nicht nur Gartenbücher, in denen ich blättern kann. Es ist auch das große Glück, selbst Gartenbücher schreiben zu dürfen. Die Arbeit an meinem ersten Gartenbuch hat nicht nur geholfen, meine gartenlose Zeit zu überbrücken, sondern fiel auch noch mit einer für mich persönlich sehr schwierigen Zeit zusammen. Sie war meine Rettung. 

Inzwischen ist das Leben wieder heller und alles, was ich an Liebe in mir trage, finde ich in meinem Buch wieder. Es ist mein persönlicher Schatz geworden. Vielleicht wirklich, weil ich mir damit Licht in die Dunkelheit geschrieben habe – ein Licht, das wohl auch die Leser erreicht – zumindest deuten die wundervollen Rückmeldungen darauf hin. Ein Garten ist Balsam für die Seele, eine Frischzellenkur für den Körper und anregend für den Geist. Dabei kommt es nicht auf die Größe an, sondern auf das Herzblut und die Leidenschaft. 

Wer es liebt, die feuchte Erde zu bearbeiten, wer die Freude kennt, wenn ein Samenkorn zum Leben erwacht und sich täglich weiterentwickelt, bis eine prachtvolle Blume, ein köstlicher Krautkopf und ein zartes Küchenkraut daraus geworden ist, der weiß, was Gartenfreuden sind. Ein Garten lehrt uns Achtsamkeit, Geduld und Respekt und beschenkt uns im Gegenzug für die Pflege mit reicher Ernte für alle Sinne. Wir können eintauchen und ein Duftbad im Rosengarten nehmen, wir können dicke Kürbisse ernten oder in der krümeligen Erde nach Kartoffeln graben. Nichts ist so köstlich, wie das Glück und die Zufriedenheit, die wir in einem Garten finden können. 

Besonders nach der langen Winterzeit gieren Körper, Geist und Seele nach Zeit im Garten. Wir können es kaum erwarten den ersten Winterling, das erste Schneeglöckchen zu begrüßen und wenn die ersten Samen in der Erde sind, dann fängt der Zauber des neuen Gartenjahres richtig an. Es ist ein Geschenk, Jahr für Jahr. Ein Gärtner ist dem Sein sehr nahe, in allen Facetten. Er erlebt die Geburt, das Wachsen und nach vorne Streben, die Zeit der Fülle und aber auch die Zeit des Abschieds, des Rückzugs – immer mit der Gewissheit, dass im Frühjahr eine neue Geburt wieder die Geburt bringen wird. 

Vielleicht sollten wir alle mehr zu Gärtnern werden, um den Lauf des Lebens anzunehmen? Durch das Gärtnern können wir Achtsamkeit und Akzeptanz lernen und vor allem die Liebe entdecken - zu uns selbst, zur Natur und zum Leben. 

Gärtnern ist Liebe zum Leben und gelebte Liebe.

Susanne Oswald

Foto: Susanne Oswald:
© ZERR FOTOGRAFIE || CONTRAPRODUCTIONS.DE
Foto: Garten: Callwey- Verlag

Hier der Link zum Gartenbuch von Susanne Oswald: "Ein Garten für die Seele" .http://www.callwey.de/buecher/ein-garten-fuer-die-seele/

Anbei der Link zur Website von Susanne Oswald http://www.susanneoswald.de/

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