Christiane Gorius (Foto: aus ihrem Bestand) |
Impfen ist wichtig und bringt Erleichterung in die mentale Befindlichkeit vieler Menschen. Ein Hoffnungsmarker, für den wir den ForscherInnen dankbar sind und all jenen, die sich aktuell in den vielen Impfzentren für unsere Gesellschaft tatkräftig engagieren. Doch fordert die berechtigte Furcht vor neuen Corona-Mutationen die Verlängerung des Shutdowns und zugleich die Erweiterung der eigenen Frustrationsgrenze. Haben wir Einfluss auf den Frust, den wir erleben? Kommt der Mist nicht von außen? Ja, das tut er, denn die Kontaktaskese geht weiter und unsere äußeren Spielräume müssen notgedrungen eingeschränkt werden. Früher nannte man das "Opfer bringen".
Ich gebe zu, dass ich es gehasst habe, wenn meine Mutter dieses Wort in den Mund nahm, wenn ich als Kind nicht alles bekommen habe, was ich gerade wollte. Sie lehrte mich temporär auf gewisse Dinge zu verzichten, um später Dinge zu bekommen, die größeren Wert haben als eine direkte Bedürfnisbefriedigung. Sie erklärte mir, dass es Sinn hat, zuerst Hausaufgaben zu machen und dann erst spielen zu gehen. Auf diese Weise half sie mir, die eigene Frustrationstoleranz zu erweitern. Mir wurde klar, dass das Spielen mehr Spaß machte, wenn die Hausaufgaben bereits im Kasten waren. Ich fühlte mich dann gelöster und unbeschwerter.
Das Aushalten einer nicht immer angenehmen Situation im Hinblick auf die Verbesserung der Gesamtlage, nennt man Selbstdisziplin. Aus ihr entwickeln sich Selbstverantwortung und selbständige Gestaltungskompetenz. Aktuell müssen wir auf einiges verzichten? Natürlich nervt das!
Gleichzeitig erfahren wir durch diesen Umstand, dass wir normalerweise ziemlich vielseitig agieren dürfen. Wir sind Wohlstandskids und dachten, es ginge immer so weiter. Corona und seine Mutationen weisen darauf hin, dass wir erwachsen sind und somit für alles Verantwortung tragen, was wir täglich tun.
Autsch! Das ist nicht unbedingt frustrierend, sondern stuppst uns in eine neue Richtung. Wir haben ziemlich viele Möglichkeiten, um gut zu leben. Basis für ein gelingendes Leben ist die mentale, seelische und körperliche Balance. Um diese innere Mitte zupflegen, können wir uns eigene kreative Strukturen schaffen, die uns dabei unterstützen, dass wir täglich im grünen Bereich des gesunden Lebens sind. So bleiben Körper, Seele und Geist im Einklang.
Wer jetzt beispielsweise zu wenig zu tun hat, kann spazieren gehen, Gymnastik machen (auf YouTube gibt es tolle Videos), meditieren, lesen, Musik machen und hören, Filme ansehen, sich weiterbilden, mit Freunden telefonieren, die Wohnung verschönern, Tagebuch oder Gedichte schreiben, einem Kranken Genesungswünsche vermitteln, backen, kochen, nähen, spielen oder einfach nur auf seinen inneren Ruf hören. Wir alle bleiben besser in unserer eigenen gesunden Kraft, wenn wir Dinge tun, die uns innerlich lebendig halten und darüber hinaus eine Bereicherung für unsere Um- und Mitwelt sind.
Die Beschäftigung mit konstruktiven Tätigkeiten bringt uns in einen seelischen Zustand, den man Flow nennt. In ihm vergisst man die Zeit und lebt ganz im Hier und Jetzt. Er öffnet uns auf spielerische Weise persönliche Freiräume, die unser Selbstvertrauen, unseren Mut und unsere Selbstliebe stärken. All das brauchen wir als selbst gebaute Firewall gegenüberschüssige Ängste und den Sog negativer Stimmungen, die momentan von außen all zu leicht auf unser Gemüt treten und uns aus der inneren Mitte schleudern.
"Intelligenz ist die Fähigkeit, sich dem Wandel anzupassen." Stephen Hawking
Text und Foto: Christiane Gorius
www.chrigorius.de
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