tag:blogger.com,1999:blog-7514260707986017432024-03-13T16:47:58.311-07:00Gastkolumnen, Gastinterviews etc.- Buch, Kultur und Lifestyle Das Impressum finden Se auf der Startseite von "Buch, Kultur und Lifestyle" www.rezensionen.coBuch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.comBlogger97125tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-65335436870719764252022-02-17T11:35:00.001-08:002022-02-17T11:35:18.109-08:00Gastkolumne von Christiane Gorius- Im Klassenzimmer der Liebe hat Angst keine Chance<div style="text-align: justify;"><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEh9FUsPNAfvDpFJq0AVlFZ-XQpISeEf9CQtg0pi3UD4b9XgN8K9uUDrWyvhLWqysMpckTLKmgQYIp3dRN1Q-zBvfjlM67mDWAVe5_MQi8hZyLqeIjBCc_fxnQ_u_ca68WKOiUo8I4z5phXIWP_C2YxfMaJvAXeLLMg8hSXNeNX1h_ddjO0jIL6l89vx" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="" data-original-height="320" data-original-width="240" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEh9FUsPNAfvDpFJq0AVlFZ-XQpISeEf9CQtg0pi3UD4b9XgN8K9uUDrWyvhLWqysMpckTLKmgQYIp3dRN1Q-zBvfjlM67mDWAVe5_MQi8hZyLqeIjBCc_fxnQ_u_ca68WKOiUo8I4z5phXIWP_C2YxfMaJvAXeLLMg8hSXNeNX1h_ddjO0jIL6l89vx" width="180" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Christiane Gorius<br /><span style="font-size: xx-small;">Foto aus eigenem Bestand</span></td></tr></tbody></table> </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Wir kommen auf die Welt und merken schnell, dass hier nicht alles so ideal ist, wie wir es gerne hätten. Die anderen Kids haben vielleicht reichere Eltern? Und überhaupt, eventuell werden sie mehr gefördert und geliebt? Als Kind merken wir früh, was uns fehlt. Aber wir finden uns damit ab. Außerdem gibt es Erwachsene, die uns sagen, dass wir viel erreichen können, wenn wir gute Noten nach Hause bringen, ein gutes Examen und später dann eine geile Karriere hinlegen.
Jaja, ohne Fleiß kein Preis. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div><div style="text-align: justify;">Wir wurschteln uns durch und verfolgen hehre Ziele, um Träume zu verwirklichen. So überwinden wir Hürden, Barrieren und Ängste. Schließlich wachsen wir über uns selbst hinaus. Euphorisch feiern wir Erfolge, verlieben uns und freuen uns am Sein. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Das Leben geizt selten mit seinen Reizen und Frustrationen. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Haben wir einige Jahre auf dem Buckel, so gewiss auch einige Narben an der Seele. Gelebtes Leben hinterlässt Spuren. Und immer gibt es Situationen, die uns in emotionale Wechselbäder schleudern. Nichts ist von Dauer und all die schönen Dinge, die wir uns hart erarbeiten, müssen wir irgendwann zurück in die Spielzeugkiste legen, wenn die Party vorbei ist. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Auf dem Lehrplan der Lebensschule gibt es eine Lektion, die unumgänglich ist. Sie heißt LOSLASSEN und ist zuweilen schwerer als Mathe. Mit reiner Logik kriegen wir sie nicht in den Griff. Tja, und gute Noten helfen plötzlich nicht mehr weiter. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Dabei fällt mir ein, dass LOSLASSEN ein spannendes Schulfach für uns alle ist. Ein Fach, für das es keine Noten gibt, weil es um Angst und Liebe geht. Wahrscheinlich wären die Erstklässler darin besonders gut, denn sie beherrschen meisterhaft die Kunst der Selbstvergessenheit im Spiel. Genau dieser Zustand des Flow geht mit dem Erwachsenwerden oft verloren. Wir werden auf Leistung getrimmt. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Aber im Klassenzimmer des LOSLASSENS spielt Lernfreude die Hauptrolle. Ohne sie können wir seelisch nicht gesund bleiben.
Die Seele ist der Gesellschaft egal. Erst wenn wir zermürbt, frustriert und depressiv werden, fällt uns auf, dass das seelische Wohlbefinden wichtig ist. Manch einer ist dann bereits so fertig, ausgelaugt und kaputt, dass er keinen Zugang mehr zur Lebensfreude gewinnt. In diesem Zustand regiert nackte Angst. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Wenn das Leben von Panik dominiert wird, ist kein Platz frei für Freu(n)de und Liebe. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass ein solches Dasein vergeigt wurde und sinnlos ist. Doch hat nicht jeder eine zweite Chance?
Wenn wir LOSLASSEN kultivieren, so lassen wir das Ego los. Je mehr uns dieser Prozess gelingt, desto mehr schwindet die Lebensangst. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Wer seine Angst ehrlich betrachtet, der löst sie auf, indem er sie überwindet. Das Ego wird kleiner, wenn man sich liebevoll der Dankbarkeit zuwendet. Das kann mit Trauer einhergehen. Tränen können befreien. Im Zustand der Dankbarkeit keimt Lebensfreude auf. Die Freude ist die Gesundheit der Seele.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Ignatius von Loyola sagte: "Das Gewicht der Seele ist die Liebe."</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Kurzum wir sollten der Seele mehr Gewicht geben. Denn ihr Gewicht ist Liebe und in ihrer Essenz existiert keinerlei Angst. Am besten konzentrieren wir uns ganz auf die universelle Kraft der Liebe. Dann bleibt die Schule des Lebens auf jeden Fall sexy.</div></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Christiane Gorius</div><div style="text-align: justify;"><br /></div>Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-82303623406280088302022-01-25T03:23:00.001-08:002022-01-25T03:23:47.949-08:00Gastkolumne: "Mein Tagebuch ist eine Kläranlage" von Christiane Gorius<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEgNTOrX4zU0PaKqjt_LySFOyV5CvshRvMPSL0aesBqnjfA-AdoKhE4FT0VfIz_kfoP2fjz5AKQcfWppAdNSoQH0TiHlroocrxpVv0lvZK27eyy9Pn7Ip8I_7U6v_3zZ1ZszMrgQ336hb5B8S25as6qNgEm2KBwXmnr7SekGvLQYRr-8G1Ot0U3ut6wi=s512" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="512" data-original-width="384" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/a/AVvXsEgNTOrX4zU0PaKqjt_LySFOyV5CvshRvMPSL0aesBqnjfA-AdoKhE4FT0VfIz_kfoP2fjz5AKQcfWppAdNSoQH0TiHlroocrxpVv0lvZK27eyy9Pn7Ip8I_7U6v_3zZ1ZszMrgQ336hb5B8S25as6qNgEm2KBwXmnr7SekGvLQYRr-8G1Ot0U3ut6wi=s320" width="240" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Christiane Gorius<br /><span style="font-size: xx-small;">Foto aus eigenem Bestand</span></td></tr></tbody></table><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Als ich vor vielen Jahren einem Bekannten sagte, dass ich seit meinem zwölften Lebensjahr regelmäßig Tagebuch schreibe, schaute er mich mit großen Augen an und meinte, dass er das für Zeitvergeudung hält. Das Leben sei schließlich kurz und die eigene Biographie zu unbedeutend, um es sorgfältig zu kommentieren. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Viele Jahre sind seitdem vergangen und an den Typen, der mir dies während meiner Studienzeit sagte, erinnere ich mich kaum. Seine Worte blieben mir hingegen im Kopf hängen. Während ich meine Lebensgeschichten in den vielen Tagebüchern verarbeite, es sind mittlerweile über 56, ist mir bewusst, dass ich eine Ausnahme bin, denn die meisten Menschen kommen wunderbar ohne dieses Ritual klar. Trotzdem frage ich mich, ob dieser Mann eventuell doch recht hatte, als er meinte, dass das eigene Leben zu belanglos sei, um darüber zu räsonieren?</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Indem ich trotzdem weiterhin unverdrossen Gedanken, Eindrücke, Geschehnisse, Gefühle, Erkenntnisse, Wünsche, Sehnsüchte, Erinnerungen, Probleme, Sorgen und Erfolgserlebnisse aufs Papier bringe, spüre ich Befreiungsschläge und Klärungsprozesse, die mir mittlerweile ans Herz gewachsen sind. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Diese Selbstgespräche haben eine ganz andere Qualität als Dialoge mit Menschen oder professionellen Helfern. Besonders reizvoll erscheint mir dabei, dass das Tagebuch eine Art Leinwand ist, auf der ich meine seelischen Zustände mit einer gewissen Distanzbetrachte, obgleich sie im Prozess des Schreibens
stürmisch, ungeschliffen und emotional aus den Fingern meiner Hand purzeln. Schließlich kann ich abwägen, befürworten, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, belächeln und ausmisten.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">So ist das Tagebuchschreiben für mich lebensnotwendig, denn nicht selten sprudelt in mir nacheinigen Seiten eine gewisse Kraft auf, die Mut macht, erfrischt und sogar Lebenslust weckt. Der Akt des Schreibens prickelt, befreit und verwandelt. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">In den tiefsten Krisen meines Lebens hatte ich glücklicherweise Menschen in meinem Umfeld, die mir konkret halfen und praktische Tipps gaben. Aber meine Grundenergie erzeuge ich immer wieder über das Schreiben. Es hilft über Klippen und bringt seelisch Klarheit.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Meine Mutter beobachtete damals meine anfänglichen Kritzeleien mit Skepsis und Sorge. Sie drückte aus, dass sie sich nicht sicher sei, ob das Schreiben für meine Entwicklung gesund sei. Ich ließ ihre Worte stehen und dachte im Stillen: "Wenn du wüsstest, wie klasse das ist!"</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Es verging kein Jahr, als ich mir plötzlich die Augenreiben musste, da meine Mutter eines meiner leeren indischen Notizbücher, die es damals im Siam Asia Shop gab, für sich selbst haben wollte. Sie wusste von meinem Vorrat, denn ich sammelte darin auch meine Lieblingsgedichte. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Als sie mit der Sammlung ihrer eigenen Tagebucheintragungen begann, war sie ungefähr so alt wie ich jetzt. Übrigens schrieb sie, im Gegensatz zu mir, intensiver und regelmäßiger. Natürlich erfüllte mich ihr überraschendes Verhalten mit etwas Stolz. Schließlich schaute sie sich von ihrer Jüngsten was ab.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Viele Jahre später kam eine junge Frau in meinen Theaterworkshop und erzählte uns begeistert von einem Buch, in dem es um grandiose Kreativitätsstrategien gehe. Ich war ganz Ohr, denn alles, was mit Kreativität und Inspiration zu tun hat, saug ich auf wie ein Staubsauger. Die junge Frau, sie ist inzwischen eine tolle Sängerin und Gesangspädagogin, berichtete uns darüber, dass sie autodidaktisch "Den Weg des Künstlers" geht. Es war in den Nuller Jahren und der Kurs stammt von der Bestsellerautorin Julia Cameron.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Die Bücher dieser inspirierenden Künstlerin begleiten mich seitdem durchs Leben und das Schönste daran ist, dass ich beim Lesen des Kurs-Buches "Der Weg des Künstlers" endlich verstand, warum das Tagebuchschreiben so fantastisch, essenziell, inspirierend und wichtig für mich ist, vor allem am Morgen. Cameron empfiehlt das regelmäßige Schreiben der Morgenseiten, um all das niederzuschreiben, was dem eigenen Schaffensprozess im Wege steht. Das Banale, Lästige, Kleinkarierte, Hemmende, Störende und Deprimierende. Alle Blockaden der Lebensenergie werden durch den klärenden Akt der Morgenseiten beleuchtet, beäugt und schließlich losgelassen. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Für mich ist das Tagebuch eine Kläranlage, ohne die ich nicht leben kann. Ob mein inneres Waschprogramm für die Nachwelt einen Wert hat, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem habe ich nichts dagegen, wenn man meine seelischen Waschdokumente nach meinem Ableben dem deutschen Tagebucharchiv in Emmendingen überlässt. Falls man meine Kralle noch lesen kann!</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Hier mein Buchtipp:</div><div style="text-align: justify;"><span style="text-align: left;"><br /></span></div><div style="text-align: justify;"><span style="text-align: left;">Julia Cameron: "Der Weg des Künstlers". Ein spiritueller Pfad zur Aktivierung unserer Kreativität. Knaur/Leben. 2019. 10,99 Euro</span></div><div style="text-align: justify;"><span style="text-align: left;"><br /></span></div><div style="text-align: left;">Christiane Gorius</div>Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-37267240384823777062022-01-08T12:00:00.001-08:002022-01-08T12:00:39.763-08:00Gastkolumne von Christiane Gorius am 03.01.22 Das Ende des Smalltalks?<div style="text-align: justify;"><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEif1JSsUVnWvuTpFEug__2076mXCLnBP3L9I1F1EEHNBcKygyJhriesi5WTW_JSOW-AD0RptV-0Z6JDI-yokVg4KrwcH7x0MLyT34yuavMUQuxvHDpppNwe5WGK7FsNHpbxNdF1tLuQNdI/" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="" data-original-height="512" data-original-width="384" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEif1JSsUVnWvuTpFEug__2076mXCLnBP3L9I1F1EEHNBcKygyJhriesi5WTW_JSOW-AD0RptV-0Z6JDI-yokVg4KrwcH7x0MLyT34yuavMUQuxvHDpppNwe5WGK7FsNHpbxNdF1tLuQNdI/" width="180" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Christiane Gorius<br /><span style="font-size: xx-small;">Foto aus eigenem Bestand</span></td></tr></tbody></table> </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Das Ende des Smalltalks? </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Es gab Zeiten, da wurde er einem zuweilen zu viel. Der kleine Plausch zwischendurch während der Arbeit, beim Sport, Bäcker, Friseur, im Bus, Treppenhaus, Café, in der Kneipe, im Restaurant – die Liste ließe sich endlos fortsetzen. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Während Stephan Sulke in den frühen Achtzigern, der Zeit des kalten Krieges, von einer öden Cocktail-Party sang, auf der er einen Mann aus Russland traf, der "fröhlich war und Witze machte", bekommt diese Situation heute einen ganz anderen Charme.
Fast sehnen wir uns nach banalen und oberflächlichen Begegnungen. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Smalltalk bzw. conversation-peace kommen einem vor wie aus der Zeit gefallen. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Wir schreiben 2022, befinden uns in einer herausfordernden Szenerie und den guten Roten trinken wir lieber daheim. Den gepflegten Smalltalk ersetzen wir durch Tweets, Postings oder Grüße per Mail. Dabei wissen wir, dass sie ihn nicht ersetzen. So verlegen wir zwischenmenschliche Kontakte in den digitalen Raum. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Sorry, ich will nicht jammern, gehöre ich doch zum Team Vorsicht.
Und doch vermissen viele die Gespräche, die oft nur geführt werden, weil man jemanden sympathisch findet. Dabei geht es nicht unbedingt ums Flirten. Konstruktive Menschen lieben es einfach, sich gegenseitig Komplimente zu machen. Diese kleinen Liebenswürdigkeiten scheinen überflüssig zu werden, aber versüßen den Alltag.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Freundlichkeit und Achtsamkeit sind Balsam für die Seele. Wir sprechen jetzt vorsichtiger miteinander und meiden unnötige leibliche Kontakte. Das verstehe ich, denn ich will gesund bleiben. Ich frage mich lediglich, wie wir verhindern können, dass uns die Kunst des Smalltalks durch die Lappen geht? </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div>Einige werden sagen, dass sie diese oberflächlichen Gespräche immer blöd fanden. Ehrlich gesagt, ging es mir auch manchmal so. Aber jetzt, da wir zuweilen auf leibliche Distanz setzen, was ich durchaus nachvollziehen kann, suche ich nach zwischenmenschlichen Kommunikationsmöglichkeiten eines neuen Smalltalks. </div><div><br /></div><div>Es müssen keine ausufernden Gespräche sein, aber man könnte jemanden anrufen, der oder die einem sympathisch ist und den oder die man nicht vergessen will. Oder Menschen auf der Straße heute besonders freundlich grüßen? </div><div><br /></div><div>Smalltalk geht auch so und irgendwann mal wieder so richtig tête à tête. Denn das Überflüssige und auf den ersten Blick nicht unbedingt Notwendige verhindert die reale Vereinsamung. Natürlich brauchen wir hier nicht nur Geduld, sondern vor allem kreative Formen menschlicher Kommunikation, die von Freundlichkeit, Empathie oder sogar Zuneigung zeugen. </div><div><br /></div><div>Selbstverständlich wird das kleine friedliche Gespräch zwischendurch das intensive und besonders teilnehmende nie ersetzen, doch durchaus ergänzen oder einleiten können. Smalltalks bleiben Eisbrecher und sorgen dafür, dass wir trotz Alledem die Wärme, Heiterkeit und Leichtigkeit des Augenblicks mit den anderen pflegen, denn alles geht so schnell vorbei.
</div><div><br /></div><div>Christiane Gorius</div><div><br /></div><div><div style="background-color: #e7e1dc; color: #10442a; font-family: Arial, Tahoma, Helvetica, FreeSans, sans-serif; font-size: 13px; text-align: justify;"> </div></div>
Text und Foto: Christiane Gorius <div><br /></div><div>Die Germanistin und Sozialpsychologin #Christiane_Gorius ist seit 1995 selbständig tätig als Dozentin für Persönlichkeitsentwicklung (Rhetorik, Theater, Pilates, Entspannungsverfahren). Nebenbei schreibt sie Bücher und fotografiert gern. www.chrigorius.de </div><div><br /></div><div>Ihr aktuelles Buch "Willkommen im Atelier des Wandels“ ist unter anderem erhältlich
bei:
https://www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c- 21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20/www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c-21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20Gorius%20bei%20amazonGorius%20bei%20amazonhttps://www.buecher.de/shop/gesunde-ernaehrung/willkommen-im-atelier-des-wandels-ebook-epub/gorius-christiane/products_products/detail/prod_id/59934847</div>Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-47456839365562373062021-03-31T12:03:00.002-07:002021-03-31T12:03:05.441-07:00Gastkolumne Christiane Gorius „Gedanken färben“ stärkt die seelische Gesundheit, 30.03.2021<div style="text-align: justify;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://lh3.googleusercontent.com/-2HClWViDA7U/YGTG1Kj6s8I/AAAAAAAAxMQ/T2FKufDaKrwa-4CKIws2uuLciJTnqenlgCLcBGAsYHQ/image.png" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img alt="" data-original-height="512" data-original-width="384" height="240" src="https://lh3.googleusercontent.com/-2HClWViDA7U/YGTG1Kj6s8I/AAAAAAAAxMQ/T2FKufDaKrwa-4CKIws2uuLciJTnqenlgCLcBGAsYHQ/image.png" width="180" /></a></div> Christiane Gorius</div><div style="text-align: justify;"> <span style="font-size: xx-small;"> (Foto aus eigenem Bestand) </span> </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Befreit von der Krise werden wir am Ostersonntag nicht sein. Wir müssen weiterhin die Füße stillhalten und für einige, die mit vielen auf engem Raum leben und wenig Geld haben, ist es kein Osterspaziergang, sondern eine Tortur. Das ist schmerzhaft, denn das Leid derer, die geschubst, gedemütigt oder geschlagen werden, bleibt im Dunkeln. Weil es diese Gewalt gibt, müssen wir als Gesellschaft mehr tun für die, die im Dunkeln sind!</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Doch glücklicherweise gibt es auch das Licht, das wir anzünden können, wenn wir in die Eigenverantwortung gehen. Jeder kann auf seine Weise etwas tun, um das Leben aller zu verbessern</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Ich erinnere mich an einen Spruch aus Kindertagen, dessen Verfasser ich nicht mehr auf dem Schirm habe:.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Sieh das Gute im Anderen,</div><div style="text-align: justify;">tue das Gute dem Anderen,</div><div style="text-align: justify;">dann wird das Gute weiterwandern!</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Das Konstruktive wird zum Lauffeuer, wenn wir es nähren mit mutigen Ideen, Emotionen, </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Handlungsimpulsen und konkreten Taten. Versacken wir jedoch in depressiven Stimmungen und verkrusteten Gesellschaftsstrukturen, so wird es das Gute schwer haben, sich effektiv zu verbreiten. Wir dürfen unser Licht nie unter den Scheffel stellen und sollten jeden Tag Farbe bekennen für eine buntere Welt mit erstklassigen Farben und schönen Klängen.
Die Skeptiker werden widersprechen und darauf hinweisen, dass die momentane Lage doch ziemlich schief und beschissen sei und ich mir meine Schönfärber-Ei doch bitte schenken solle. Ich halte dagegen und erinnere mich an den Satz von Einstein:</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">"Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind."</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Die Ursache der Pandemie wurzelt darin, dass Menschen mit Tieren schlecht umgegangen sind. Nur deswegen sprang das Virus vom Tier auf den Menschen über. Hoffentlich lernen wir diese Lektion! Wer gegen die Natur handelt, wird auch gegen sich selbst handeln. Jeder Mensch ist ein Stück Natur. Wer Natur zerstört, ist nicht angebunden an die universelle Kraft der Liebe. Mit jedem negativen Gedanken schaden wir uns selbst, da wir nicht in der Liebe sind, sondern in der Angst. Angst zerfrisst unsere seelische Substanz. Folglich haben wir keine andere Chance, als konstruktiv zu denken. Wenn wir nicht in den hellen Bereich kommen, so werden wir depressiv. Sich in Problemen baden, bringt neue Probleme hervor. Wir müssen in Lösungen denken.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Aus dieser Krise heraus führen uns neben Achtsamkeit, Vorsicht und Empathie, vor allem Lebensfreude. Gerade weil die Nachrichten nicht schön sind, sollten wir tolle Musik hören, unser Da-Sein in wunderbare Farben tauchen, gute Bücher lesen, den Gesang der Vögel im Frühling genießen und so auf wundervolle Gedanken kommen!
</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Text und Foto: Christiane Gorius</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><div style="text-align: left;">Die Germanistin und Sozialpsychologin #Christiane_Gorius ist seit 1995 selbständig tätig als Dozentin für Persönlichkeitsentwicklung (Rhetorik, Theater, Pilates, Entspannungsverfahren). Nebenbei schreibt sie Bücher und fotografiert gern. www.chrigorius.de Ihr aktuelles Buch "Willkommen im Atelier des Wandels“ ist unter anderem erhältlich </div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;">bei:</div><div style="text-align: left;">https://www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c- 21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20/www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c-21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20Gorius%20bei%20amazonGorius%20bei%20amazonhttps://www.buecher.de/shop/gesunde-ernaehrung/willkommen-im-atelier-des-wandels-ebook-epub/gorius-christiane/products_products/detail/prod_id/59934847</div></div>Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-14276431517051859042021-03-26T12:12:00.002-07:002021-03-26T12:12:26.745-07:00Gastkolumne Christiane Gorius-Wer Korruption deckt, macht sich mitschuldig!- 26.3.2021<div style="text-align: justify;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://lh3.googleusercontent.com/-p94dy-D7u7w/YF4xoTrkHiI/AAAAAAAAxMI/IwtTn6mTT-kl2YMoSWk5ZZcxXLRjLJyagCLcBGAsYHQ/image.png" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img alt="" data-original-height="512" data-original-width="384" height="240" src="https://lh3.googleusercontent.com/-p94dy-D7u7w/YF4xoTrkHiI/AAAAAAAAxMI/IwtTn6mTT-kl2YMoSWk5ZZcxXLRjLJyagCLcBGAsYHQ/image.png" width="180" /></a></div> Christiane Gorius</div><div style="text-align: justify;"> <span style="font-size: xx-small;"> (Foto aus ihrem Bestand)</span></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Ein spannender Polit-Thriller mit guter Besetzung am Abend sorgt für Nervenkitzel und gute Unterhaltung. Abschalten vom Tag, Corona vergessen und sich aufs Sofa fallen lassen? Das ist nicht einfach, wenn es sich dabei nicht um SchauspielerInnen handelt, sondern um reale Akteure in der Politik.
Zunächst mussten wir das Schmierentheater der Maskenaffäre verdauen, doch jetzt scheint es wöchentlich eine Fortsetzung mit der "schlimmstmöglichsten" Wendung zu geben. Sich auf Kosten der BürgerInnen mittels Maskendeals zu bereichern, ist verwerflich und ekelhaft. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Seit der Sendung von Markus Lanz am 25.03.21 wissen wir, dass die Korruption bei uns durchaus steigerungsfähig ist. Gewisse Abgeordnete der CDU/CSU im Straßburger Parlament ließen sich jahrelang fürstlich dafür bezahlen, dass sie die Zustände in Aserbeidschan und die dortigen Wahlen sehr lobenswert beurteilten und folglich keine Gelegenheit ausließen, um dieses Land öffentlich im Europäischen Parlament zu rühmen. Über die Situation politischer Gefangener in Aserbeidschan wurde geschwiegen. Stattdessen setzten die Parlamentarier ihre Lobeshymne fort. Schließlich wurden sie für diese Rolle gut bezahlt. Zuerst gab es geschenkte Reisen mit sündhaft teuren Präsenten auf dem Hotelzimmer. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Die Volksvertreter tappten in die Korruptionsfalle der Kaviardiplomatie. Mehr dazu unter: /https://www.cicero.de/aussenpolitik/aserbaidschan-korruptionsaffaer…</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Aber was geht uns das an? Was können wir tun? Die Pandemie belastet uns genug und viele von uns kämpfen um ihre Gesundheit oder Existenz. Auch ich würde gerne sagen: "Mir egal. Ich kann eh nix ändern!" Aber genau das ist der Punkt. Die Zeit ist gekommen, dass wir uns Korruption nicht mehr bieten lassen!</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Gleichzeitig frage ich mich, was in den öffentlichen Medien abgeht? Der Migrationsjournalist Gerald Knaus forscht seit fast einem Jahrzehnt in Sachen Korruption im Europaparlament. Die Kaviardiplomatie ist Insidern seit vielen Jahren bekannt, wurde nur der Öffentlichkeit vorenthalten.
Die GroKo funktioniert nicht mehr, denn der Wahlkampf hat begonnen. Man holt seine Munition aus dem Keller und beginnt mit dem medialen Feuer. Doch die Kugeln, die gefeuert werden, sollten wir genau unter die Lupe legen, denn sie sind Beweismaterial für eine scheinheilige Ära, die ihrem Ende entgegen gehen muss. Von PolitikerInnen, die KollegInnen decken, die absolut korrupt sind und keine Moral besitzen, möchte ich nicht länger "vertreten" werden. Man verstehe mich nicht falsch. Ich glaube an die selbstregulierende Kraft unserer Demokratie und hoffe nur noch auf eins: den radikalen gewaltlosen politischen Wandel.
</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><span style="text-align: left;">Text und Foto: Christiane Gorius </span><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;">Die Germanistin und Sozialpsychologin #Christiane_Gorius ist seit 1995 selbständig tätig als Dozentin für Persönlichkeitsentwicklung (Rhetorik, Theater, Pilates, Entspannungsverfahren). Nebenbei schreibt sie Bücher und fotografiert gern. www.chrigorius.de Ihr aktuelles Buch "Willkommen im Atelier des Wandels“ ist unter anderem erhältlich </div><div style="text-align: left;"><br /></div><div style="text-align: left;">bei:</div><div style="text-align: left;">https://www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c- 21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20/www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c-21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20Gorius%20bei%20amazonGorius%20bei%20amazonhttps://www.buecher.de/shop/gesunde-ernaehrung/willkommen-im-atelier-des-wandels-ebook-epub/gorius-christiane/products_products/detail/prod_id/59934847/.</div></div>Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-37608098167243637902021-03-23T11:59:00.001-07:002021-03-23T12:00:16.505-07:00Gastkolumne: Christiane Gorius, 21.03.21 : Rein in den Flow! Genieße Deinen inneren Freiraum<div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://lh3.googleusercontent.com/-JiTy_U2CdUk/YFo51Y2sDWI/AAAAAAAAxLw/h1z520ho0LYwy3d_0m6W02sb44yAqmAkQCLcBGAsYHQ/image.png" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="" data-original-height="512" data-original-width="384" height="240" src="https://lh3.googleusercontent.com/-JiTy_U2CdUk/YFo51Y2sDWI/AAAAAAAAxLw/h1z520ho0LYwy3d_0m6W02sb44yAqmAkQCLcBGAsYHQ/image.png" width="180" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Christiane Gorius<br /><span style="font-size: xx-small;">(Foto aus Ihren Bestand)</span></td></tr></tbody></table><br /></div><div style="text-align: justify;">Jeder Mensch braucht Spiel(t)räume, in denen er einen Miniurlaub von sich selbst und seinem Alltagskram nimmt. Situationen, in denen er spürt, dass das Leben nach wie vor schön und aufregend sein kann.
Der Schlüssel zu diesem Trip findest Du in dem, was Du gern hast und was Dich fasziniert. Du brauchst dazu nicht unbedingt einen Flieger oder ein tolles Auto. Mit etwas Grips findest Du heraus, was Dir nicht nur Spaß, sondern auch echte Freude macht. Folge Deiner inneren Leidenschaft. Sie führt Dich zu der Tätigkeit, die Dich Feuer fangen lässt. Das kann ein wunderbares Buch sein, in das Du Dich versenkst, während Du Deinen Lieblingstee trinkst. Tauche ab in andere Welten und werde gewahr, dass das, was aktuell abgeht in den Medien, in der Politik und im öffentlichen Leben nicht alles ist, was Du wahrnehmen solltest. Das bedeutet keineswegs, dass Du die jetzige Weltlage nicht ernst nimmst. Sie ist so wie sie ist und Du kannst weiterhin aufpassen, dass Du und Dein Umfeld seelisch, geistig und körperlich gesund bleiben.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Doch dieses Wohlbefinden ist nur möglich, wenn Du Dich bewusst ab und an von den Stressoren der Zeit zurückziehst und Deiner Seele eine Auszeit gönnst. Noch vor 15 Monaten hätte ich die Sache Raussteigen aus dem Hamsterrad genannt, aber unsere Welt und viele Menschen sind inzwischen in einem ganz anderen Zustand. Die Zahl derer steigt, die das Hamsterrad des Jobs gegen das Gedankenkarussell eintauschen müssen. Und das tut weh und macht krank, da sie nicht wissen, wie es weitergeht. Auch wenn ab und an sogenannte „Hoffnungen organisiert“ werden. Unser Einfluss auf die konkrete Politik ist begrenzt. Auf Social Media gibt man uns eine Spielwiese. Besser als nix!</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Seelisch Urlaub machen, kann Dir niemand nehmen. Buche am besten gleich die nächsten 2-3 Stunden für Projekte, die Dir neue Energie geben und Dein Herz weiten. Das kostet oft keinen Cent, denn Du kannst entweder ein tolles Buch lesen, Musik machen, Spazierengehen, ein Gedicht schreiben, mit anderen etwas Schönes spielen oder etwas anderes tun, bei dem Du in Flow kommst.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Der Schweizer Dramatiker Friedrich Dürrenmatt sagte vor einigen Jahrzehnten: "Uns kommt nur noch die Komödie bei!" Nun sind die Theater momentan leider geschlossen und ich weiß nicht, ob ich Lust hätte in eine Vorstellung zu gehen, in der ich eine Maske tragen muss. Dann bleibe ich lieber zu Hause und schaue mir einen Film an. Aber die Lust des Zuschauens, Selberspielens, Selbermalens, Selbermusizierens oder Selberschreibens kannst Du kultivieren.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Wenn wir in eine gute Komödie abtauchen, so nehmen wir innerhalb eines gewissen Zeitraums ein fiktives Szenarium wahr, dass zwar nicht real ist, aber unser Gehirn durchaus für wahr hält, denn sonst könnten wir im Theater weder lachen noch weinen. Wir haben für 2-3 Stunden einen kleinen Trip erlebt. Wenn diese mental-seelische Reise klasse war, so hat sie uns innerlich bewegt. Wir konnten auf ihr eventuell so lachen, dass wir jetzt Tränen in den Augen und ein nasses Tempo in der Tasche haben. Die Vorstellung ist aus. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Jeder von uns weiß, wie schön das früher war, wenn man dann mit den Freunden zusammen noch einen trinken ging. Ein wunderbares Event wird gefeiert im Restaurant. Autsch! Ja, das ist gerade auch schwierig.
Okay. Aber Du kannst bei Dir daheim allein oder mit Deinen Nächsten kleine kulturelle Highlights kultivieren. Mach´s regelmäßig, denn sie geben Dir das Gefühl des Flow, in dem Du die Zeit vergisst und ganz im gegenwärtigen Moment aufgehst. Sie schenken Dir Lebensenergie. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Kultur- oder Naturgenuss sind die Nahrungsmittel der Seele. Wer sie weglässt, wird bald aussehen wie der Tod auf Urlaub!</div><div style="text-align: justify;"><br /></div>
Text und Foto: Christiane Gorius <div><br /></div><div>Die Germanistin und Sozialpsychologin #Christiane_Gorius ist seit 1995 selbständig tätig als Dozentin für Persönlichkeitsentwicklung (Rhetorik, Theater, Pilates, Entspannungsverfahren). Nebenbei schreibt sie Bücher und fotografiert gern.
www.chrigorius.de
Ihr aktuelles Buch "Willkommen im Atelier des Wandels“ ist unter anderem erhältlich </div><div><br /></div><div>bei:</div><div>https://www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c- 21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20/www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c-21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20Gorius%20bei%20amazonGorius%20bei%20amazonhttps://www.buecher.de/shop/gesunde-ernaehrung/willkommen-im-atelier-des-wandels-ebook-epub/gorius-christiane/products_products/detail/prod_id/59934847/.</div>Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-79117505517020150642021-01-21T08:50:00.001-08:002021-01-21T08:55:05.790-08:00Seelische Gesundheit als Firewall priorisieren- Gastkolumne von Christiane Gorius, 20.01.21<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://lh3.googleusercontent.com/-PuglqFdcvpc/YAmvWLoxX7I/AAAAAAAAxDw/nRO3F7NBuOosCrPz_QjJBepE9Ufl5z-bgCLcBGAsYHQ/image.png" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><br /></a></div><div class="separator" style="clear: both; text-align: justify;"><span style="text-align: left;"><table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><tbody><tr><td style="text-align: center;"><a href="https://lh3.googleusercontent.com/-B5JRd6G7aYc/YAmvnHCR55I/AAAAAAAAxD8/FF6tcmxT_hQt8SGo24YRiXM3Lv8RXZ1gQCLcBGAsYHQ/image.png" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img alt="" data-original-height="512" data-original-width="384" height="240" src="https://lh3.googleusercontent.com/-B5JRd6G7aYc/YAmvnHCR55I/AAAAAAAAxD8/FF6tcmxT_hQt8SGo24YRiXM3Lv8RXZ1gQCLcBGAsYHQ/image.png" width="180" /></a></td></tr><tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Christiane Gorius <br />(Foto: aus ihrem Bestand)</td></tr></tbody></table><br />Impfen ist wichtig und bringt Erleichterung in die mentale Befindlichkeit vieler Menschen. Ein Hoffnungsmarker, für den wir den ForscherInnen dankbar sind und all jenen, die sich aktuell in den vielen Impfzentren für unsere Gesellschaft tatkräftig engagieren. Doch fordert die berechtigte Furcht vor neuen Corona-Mutationen die Verlängerung des Shutdowns und zugleich die Erweiterung der eigenen Frustrationsgrenze. Haben wir Einfluss auf den Frust, den wir erleben? Kommt der Mist nicht von außen? Ja, das tut er, denn die Kontaktaskese geht weiter und unsere äußeren Spielräume müssen notgedrungen eingeschränkt werden. Früher nannte man das "Opfer bringen".</span></div><div style="text-align: justify;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: right;"> </div></div><div style="text-align: justify;">Ich gebe zu, dass ich es gehasst habe, wenn meine Mutter dieses Wort in den Mund nahm, wenn ich als Kind nicht alles bekommen habe, was ich gerade wollte. Sie lehrte mich temporär auf gewisse Dinge zu verzichten, um später Dinge zu bekommen, die größeren Wert haben als eine direkte Bedürfnisbefriedigung. Sie erklärte mir, dass es Sinn hat, zuerst Hausaufgaben zu machen und dann erst spielen zu gehen. Auf diese Weise half sie mir, die eigene Frustrationstoleranz zu erweitern. Mir wurde klar, dass das Spielen mehr Spaß machte, wenn die Hausaufgaben bereits im Kasten waren. Ich fühlte mich dann gelöster und unbeschwerter.
Das Aushalten einer nicht immer angenehmen Situation im Hinblick auf die Verbesserung der Gesamtlage, nennt man Selbstdisziplin. Aus ihr entwickeln sich Selbstverantwortung und selbständige Gestaltungskompetenz. Aktuell müssen wir auf einiges verzichten? Natürlich nervt das!</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Gleichzeitig erfahren wir durch diesen Umstand, dass wir normalerweise ziemlich vielseitig agieren dürfen. Wir sind Wohlstandskids und dachten, es ginge immer so weiter. Corona und seine Mutationen weisen darauf hin, dass wir erwachsen sind und somit für alles Verantwortung tragen, was wir täglich tun. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Autsch! Das ist nicht unbedingt frustrierend, sondern stuppst uns in eine neue Richtung. Wir haben ziemlich viele Möglichkeiten, um gut zu leben. Basis für ein gelingendes Leben ist die mentale, seelische und körperliche Balance. Um diese innere Mitte zupflegen, können wir uns eigene kreative Strukturen schaffen, die uns dabei unterstützen, dass wir täglich im grünen Bereich des gesunden Lebens sind. So bleiben Körper, Seele und Geist im Einklang.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Wer jetzt beispielsweise zu wenig zu tun hat, kann spazieren gehen, Gymnastik machen (auf YouTube gibt es tolle Videos), meditieren, lesen, Musik machen und hören, Filme ansehen, sich weiterbilden, mit Freunden telefonieren, die Wohnung verschönern, Tagebuch oder Gedichte schreiben, einem Kranken Genesungswünsche vermitteln, backen, kochen, nähen, spielen oder einfach nur auf seinen inneren Ruf hören. Wir alle bleiben besser in unserer eigenen gesunden Kraft, wenn wir Dinge tun, die uns innerlich lebendig halten und darüber hinaus eine Bereicherung für unsere Um- und Mitwelt sind. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Die Beschäftigung mit konstruktiven Tätigkeiten bringt uns in einen seelischen Zustand, den man Flow nennt. In ihm vergisst man die Zeit und lebt ganz im Hier und Jetzt. Er öffnet uns auf spielerische Weise persönliche Freiräume, die unser Selbstvertrauen, unseren Mut und unsere Selbstliebe stärken. All das brauchen wir als selbst gebaute Firewall gegenüberschüssige Ängste und den Sog negativer Stimmungen, die momentan von außen all zu leicht auf unser Gemüt treten und uns aus der inneren Mitte schleudern. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">"Intelligenz ist die Fähigkeit, sich dem Wandel anzupassen." Stephen Hawking </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Text und Foto: Christiane Gorius</div><div style="text-align: justify;"><br /></div>Die Germanistin und Sozialpsychologin #Christiane_Gorius ist seit 1995 selbständig tätig als Dozentin für Persönlichkeitsentwicklung (Rhetorik, Theater, Pilates, Entspannungsverfahren). Nebenbei schreibt sie Bücher und fotografiert gern. <div><br /></div><div>www.chrigorius.de </div><div><br /></div><div> Ihr aktuelles Buch "Willkommen im Atelier des Wandels“ ist unter anderem erhältlich bei:
https://www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c- 21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20/www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c-21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20Gorius%20bei%20amazonGorius%20bei%20amazonhttps://www.buecher.de/shop/gesunde-ernaehrung/willkommen-im-atelier-des-wandels-ebook-epub/gorius-christiane/products_products/detail/prod_id/59934847/.</div>Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-78553993261759950672021-01-19T11:24:00.003-08:002021-01-19T11:26:03.514-08:00 „Der Pandemie trotzen und kreativ bleiben!“ Gastkolumne von Christiane Gorius, 18.01.2021<div style="text-align: justify;"><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://lh3.googleusercontent.com/-wM_x2OpExMg/YAcxMSz3LNI/AAAAAAAAxDQ/s21VCa30q7gWj8y8j3gNcoDdfi2W6ek-gCLcBGAsYHQ/image.png" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img alt="" data-original-height="1440" data-original-width="1080" height="240" src="https://lh3.googleusercontent.com/-wM_x2OpExMg/YAcxMSz3LNI/AAAAAAAAxDQ/s21VCa30q7gWj8y8j3gNcoDdfi2W6ek-gCLcBGAsYHQ/image.png" width="180" /></a></div>Ein Blick in die Medien konfrontiert mit Impfnadeln, RKI-Zahlen, Bestattungsinstituten und Lockdown-Diskussionen. Hinzukommen News aus den USA, die das Stimmungsbarometerweiter nach unten sacken lassen. Sensiblen Zeitgenossen kratzt das an den Nerven. Wen wundert´s, dass die PsychotherapeutInnen gut zu tun haben, denn die Kneipe um die Ecke ist dicht und ihr Wirt muss sich ans Jobcenter wenden. Ähnlich geht es vielen KünstlerInnen und anderen Solo-Selbständigen, die das Däumchendrehen keineswegs genießen, denn in ihnen nagt die Frage, wann und wie es irgendwann für sie beruflich weitergeht. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Zwar können gestandene FreiberuferInnen kreativ mit Sauregurkenzeiten jonglieren und entwickeln nicht selten ihre Motivationskicks aus wirtschaftlichen Flauten. Jedoch taugen diese Erfahrungspfründe nicht in der aktuellen Situation. Not macht erfinderisch? Das klingt in den Ohren vieler Kreativer im Moment eher zynisch. Gut, clevere Leute können die Pause nutzen, um sich weiterzubilden und all das zu machen, wozu sie nie richtig Zeit hatten. Das tun auch viele. Die Gefahr besteht jedoch, dass einigen von ihnen die seelische Puste ausgeht. Denn Kreativität ist leichter, wenn finanzielle Spielräume und sozial-emotionale Freiräume da sind. </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Gerade diese Raumprobleme und sozialen Kontakteinschränkungen können dazu führen, dass Menschen zu depressiven Stimmungen neigen. Sie werden verstärkt, wenn sie keine künstlerischen Ventile haben, um im inneren Gleichgewicht zu bleiben. Na ja, die MusikerInnen könnten daheim im Wohnzimmer musizieren, die MalerInnen könnten zeichnen und die SchriftstellerInnen könnten weiterschreiben. Sicher tun sie es, da der Künstler in erster Linie sein Metier für sich selbst ausführt und Kreativität schließlich immer guttut. Trotzdem fehlt was. Klar. Das lebendige Publikum, das eben mehr als digital ist!</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">So schnell kommen wir aus diesem Dilemma nicht raus, denn die neusten Corona-Mutanten zwingen weiterhin in die Sozialkontakt-Askese. Statt "Mutanten" brauchen wir lebendige "Mut-Tanten", die uns die Pandemie-Situation emotional und sozial erträglicher machen. Beide Phänomene sind unsichtbar und risikofreudig. Während es die "Mutanten" auf unsere körperliche und seelische Gesundheit abgesehen haben, wollen uns die "Mut-Tanten" zurück zu unserer inneren Mitte und Kraft führen. Doch wie locken wir diese liebenswerten Verwandten in unseren Alltag? </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Indem wir konstruktiv und kreativ miteinander umgehen, auch in den sozialen Medien. Auch wenn´s schwer fällt. Wir können nicht einfach rausgehen und Party machen. Wir können nicht das Bad in der Menge suchen, keinen Gemeinschaftssport treiben oder reale Feste feiern. Viele müssen sich beschränken auf das persönliche Telefonat, die Mail, den Chat, das Skypen, die Videokonferenz, den Podcast, den Spielfilm, das Buch, das Musikinstrument oder das Tagebuch - also das eigene kreative Potenzial. Der Trost der "Mut-Tanten" ist, dass sie sich ähnlich verbreiten wie das Corona-Virus. Aber nur, wenn wir selbst Mut für sie aufbringen, können sie inspiriert werden und in unser Leben schlüpfen. Sie sind die kreativen Vorboten einer neuen Gesellschaft, die auf #Resilienz, #Besonnenheit und #Empathie setzt.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Text: Christiane Gorius</div><div style="text-align: justify;">Foto: Christiane Gorius privat</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><b>"Deine Kreativität kannst Du nie aufbrauchen. Je mehr Du sie benutzt, desto kreativer bist Du.“</b> <b>Maya Angelou </b></div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">#Maya_Angelou (1928-2014) war eine US-amerikanische Autorin, Professorin und eine der wichtigsten Personen der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Die Germanistin und Sozialpsychologin #Christiane_Gorius ist seit 1995 selbständig tätig als Dozentin für Persönlichkeitsentwicklung (Rhetorik, Theater, Pilates, Entspannungsverfahren). Nebenbei schreibt sie Bücher und fotografiert gern.</div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><a href="http://www.chrigorius.de">www.chrigorius.de</a> </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;">Ihr aktuelles Buch "Willkommen im Atelier des Wandels“ ist unter anderem erhältlich bei: </div><div style="text-align: justify;"><br /></div><div style="text-align: justify;"><a href="https://www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c- 21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20/www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c-21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20Gorius%20bei%20amazonGorius%20bei%20amazonhttps://www.buecher.de/shop/gesunde-ernaehrung/willkommen-im-atelier-des-wandels-ebook-epub/gorius-christiane/products_products/detail/prod_id/59934847/.">https://www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c-
21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20/www.amazon.de/dp/B08L71J97Y?tag=webde-mrb-c-21&linkCode=osi&th=1&psc=1&ascsubtag=mrb_c_christiane%20Gorius%20bei%20amazonGorius%20bei%20amazonhttps://www.buecher.de/shop/gesunde-ernaehrung/willkommen-im-atelier-des-wandels-ebook-epub/gorius-christiane/products_products/detail/prod_id/59934847/.</a></div>Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-9524293761320469112020-04-20T23:55:00.001-07:002020-04-21T11:06:22.178-07:00Essay- Raimund Schöll: Kontingenz und Selbstgefühl in Krisenzeiten<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-xrswIX5gkI4/Wt-PPHYrYAI/AAAAAAAArqs/lTCOcQA4E9wgC3pkGA0rA-XM2GFksLC3wCPcBGAYYCw/s1600/Raimund%2BSch%25C3%25B6ll_portrait.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="300" data-original-width="214" src="https://1.bp.blogspot.com/-xrswIX5gkI4/Wt-PPHYrYAI/AAAAAAAArqs/lTCOcQA4E9wgC3pkGA0rA-XM2GFksLC3wCPcBGAYYCw/s1600/Raimund%2BSch%25C3%25B6ll_portrait.jpg" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Raimund Schöll</td></tr>
</tbody></table>
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Neuerdings sitzen wir ja viel zu Hause statt im Büro, in der S-Bahn oder im Auto, begegnen uns über Videokonferenzen oder Telefon, dürfen nur noch zum Sport oder zum Einkaufen oder für einen Arztbesuch hinaus. Nahen physischen Kontakt haben wir nur noch zu den Allernächsten oder wir sind ganz allein. Und seit kurzem setzen wir uns sogar Masken auf, um uns gegenseitig nicht mit unseren Mundflüssigkeiten zu gefährden. So weit ist es also gekommen: Innerhalb kürzester Zeit sind wir in einen anderen Film geraten, in einen, dessen Ausgang wir nicht kennen.</div>
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Wir sind unsicherer geworden, haben Angst, ärgern uns, haben Zweifel, sorgen uns um uns und Andere, fürchten den Weltuntergang, hegen andererseits aber auch Hoffnungen auf Besserung, sehen sogar einen möglichen Weg in eine neue, positivere Phase, in die die Weltgesellschaft eintreten könnte.</div>
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Um uns zu beruhigen versorgt man uns mit Zahlen, Tabellen und Schaubildern, die Objektivität ausstrahlen, uns aber letztlich zusätzlich verunsichern, weil sie sich nicht selten wechselseitig widersprechen. Und selbst die vielen Experten, von denen wir doch die allerhöchste Sicherheit erwarten, schätzen ein und denselben Sachverhalt oft sehr unterschiedlich ein. Und die Politiker sowieso, die je nach Charakter, Interessen oder Parteizugehörigkeit die Lage anders beschreiben und bewerten.-</div>
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Fest steht: Unsere Gewissheit, dass das Leben nun mal so ist wie es war, ist uns gehörig weggerutscht. Und wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht wirklich, wie wir vor allem aus dem sogenannten Lockdown heil wieder herauskommen sollen. Die Situation ist im wahrsten Sinne des Wortes kontingent: Sprich, es könnte alles so oder auch anders sein, so oder auch anders ausgehen. Kontingenz (spätlat. contingentia "Möglichkeit, Zufälligkeit") ist übrigens ein in der luhmannschen Systemtheorie gebräuchlicher Begriff, um die prinzipielle Offenheit und Ungewissheit menschlicher Lebenserfahrungen zu bezeichnen.-</div>
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Ja, man kann sich über eben jene Kontingenz empören. Und die Empörungsbereitschaften wachsen bereits. Wir können uns empören über Politiker, die uns nicht bewahrt haben vor der Katastrophe. Wir können und darüber aufregen, dass nicht einmal die Experten mit einer Stimme sprechen. Wir könnten ganz allgemein nach Schuldigen suchen. Waren es nun China, die Fledermaus oder doch nicht ein Geheimbund, der im Labor das Virus produziert hat, um die Welt ins Elend zu stürzen, die uns aus dem bisherigen Leben gerissen haben, oder einfach nur tölpelhafte Menschen, die die Viren selbstvergessen und egoistisch weitergegeben haben: Skifahrer, Wanderarbeiter etc.?</div>
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Aber inzwischen frage ich mich, ob das der richtige Ansatz ist. Sind es wirklich allein die äußeren Begebenheiten, die uns diese ohnmächtige Lage beschert haben? Sind es wirklich allein diese unsicheren und ungeklärten Verhältnisse, die uns so verstören? Oder hängt es nicht auch von uns und der Frage ab, wie wir selbst gedenken, mit der Situation umzugehen?</div>
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Ich finde, wir könnten uns eingestehen, dass wir alle uns seit dem Ende des zweiten Weltkrieges bislang in relativ komfortablen Zonen bewegt haben. Ich persönlich frage mich ja schon länger: Wie konnten wir nur davon ausgehen, dass alles so bleibt, wie es ist oder schon immer war? Ist es nicht eine illusorische Vorstellung, das Leben mit Stabilität gleichzusetzen. Und ist es nicht normal, hin und wieder vom Leben, ja auch vom gesellschaftlichen Leben – diesmal mittels Pandemie -, gehörig durchgeschüttelt zu werden?</div>
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Klar, wir alle streben eine gewisse Stabilität an. Der Mensch ist mitunter strukturkonservativ, keine Frage. Aber vielleicht haben wir die Rechnung diesmal viel zu lange ohne den Wirt gemacht.</div>
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Das Leben an sich ist – wie schon festgestellt – alles in allem unberechenbar, und das war es vor Corona auch schon. Wir konnten uns nie ganz sicher sein: Wer eine All-inclusive-Reise antrat nicht, dass er heil wieder nach Hause kommt. Wer sich selbständig machte nicht, dass er damit nicht auch ein kleines Abenteuer startete. Wer auf den Weihnachtsmarkt ging nicht, dass ihn nicht irgendein Radikalinski dort in die Luft sprengte.</div>
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Ich frage mich aktuell, woher wir überhaupt genommen haben, das das Ziel des Lebens sein sollte, möglichst wenig verunsichert zu werden – weder von der Gesellschaft, von einzelnen Personen noch von der Natur. Was für ein Aberglaube anzunehmen, man hätte eine natürliches Anrecht auf ein unaufgeregtes, risikoarmes – ja sicheres- Leben fast wie bei einer Pauschalreise.</div>
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Und nun zu dem Punkt, der mir dabei besonders wichtig erscheint: Warum eigentlich suchen wir unser Heil, die Antworten auf unsere Fragen, ja die Sicherheit ganz allgemein immer so gern außerhalb von uns? Warum schielen wir so bereitwillig auf Tabellen und Zahlen, rufen nach Experten und Politikern, die uns von der Unsicherheit befreien mögen, und blicken gleichzeitig so wenig auf uns selbst? Können wir uns nicht etwa selbst ein Bild von den Dingen machen, die uns irritieren und verstören, und ein Selbstgefühl entwickeln, das uns hilft, durch Krisen und schwierige Situation zu kommen? Das Selbstgefühl als Instanz in uns, das ja, wie der Name schon sagt, bei uns selbst beheimatet ist und nicht im Außen liegt, also kein fremdes sondern ein eigenes Gefühl ist, das mitunter hilfreich zwischen Verstand und Affekt vermittelt.</div>
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Selbstgefühl entwickeln wir in uns, wir haben es – wenn wir uns darum bemühen – unmittelbar parat. Auch das Selbstgefühl kann mir sagen, wie ich mich "richtig", verantwortlich und selbstbewusst durch diese Krise steuern kann. Tabellen, Experten und Politiker – gut, dass es das alles gibt, aber am Ende muss ich mit all dem leben, ich muss es denken und fühlen, kein anderer tut es für mich.
Ja, wir haben Angst, sind verunsichert, ja die Lage ist für viele von uns prekär. Ja, es geht mir vielleicht schlecht, weil ich nicht weiß, wie es weiter geht. Aber richtig ist auch: Ich bin noch am Leben, und ich habe meine Erfahrungen im Leben gemacht, und ja, ich weiß schon, wie ich mich in dieser Krise befähige, ermutige und mich selbst (was nicht ausschließt, das nicht auch gemeinsam mit Anderen zu tun) trösten kann. Ja, mich gibt es auch noch! Ich bin für mich selbst zuständig, mein eigener Experte und wer, außer mir selbst bitte, sollte am besten herausfinden können, wie ich mich in dieser Krise verhalten soll?!</div>
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Und wie verhält es sich mit der Schuld und den Schuldigen? Vielleicht könnte man sich da auf folgendes einigen: Am aktuellen Umgang mit dem Corona Virus sind wir entweder alle schuld oder keiner. Die Dummheit mancher Politiker (Gott sei Dank sind solche in der Minderzahl) ist auch unsere Dummheit. Wir haben sie schließlich gewählt. Die Meinungsvielfalt unter den Experten ist auch unsere Vielfalt, die wir nur allzu gut von uns selbst kennen. Schon im engsten Kreis der Familie ist man ja mal über Kreuz miteinander; in einigermaßen gesunden Familien ist das jedenfalls so. Man sollte all diesen Meinungen und Ansichten Raum lassen, selbst wenn es manchmal weh tut, ihnen zu folgen. Mich persönlich stört dabei gerade der Absolutismus so mancher, auch und gerade der Experten, denen ein prominenter Platz z.B. im Heute journal eingeräumt wird, die dort ihre Ansichten und Einschätzung verbreiten dürfen, und andere, die ein weniger dramatisches Bild von der Lage zeichnen, nicht in dem Maße zu Wort kommen, wie es meines Erachtens wünschenswert wäre.</div>
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Aber noch haben wir das Glück, in einer demokratischen Gesellschaft zu leben. In einer Gesellschaft, die darauf angewiesen ist, dass wir selber denken und fühlen, in der Vielfalt und Widersprüchlichkeit einen Stellenwert haben, ja sogar vorausgesetzt werden müssen. Demokratien setzen auf den mündigen Bürger. Und es hat Wert, dass jedem einzelnen Individuum etwas zugetraut und ja, bisweilen auch etwas zugemutet wird. Der Mensch, der, die Antworten in unsicheren Zeiten für seine Lebensführung auch in sich und für sich selbst findet und nicht allein auf das Außen oder den Experten angewiesen ist, um zu wissen wie er sich verhalten soll, ist meines Erachtens ein wesentlicher Eckpfeiler liberaler Demokratien. Es kommt eben auf uns alle und auch auf unser persönliches Selbstgefühl an, wie wir uns durch diese Krise bewegen, was wir glauben wollen und nicht glauben wollen, und wie wir das Ganze anschließend verarbeiten und auswerten werden. Wir werden diesbezüglich noch viel zu tun kriegen, denke ich. Auch nach der Krise. Unsere persönlichen Erfahrungen, unser Selbstgefühl – und beileibe nicht nur die Kennzahlen – werden uns dabei weiter helfen.
<br />
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RAIMUND SCHÖLL<br />
<br />
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www.atmosphaeriker.deBuch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-25715241331424419452019-07-25T03:29:00.003-07:002019-07-25T03:45:48.505-07:00Gastkolumne von Mionetto: SO BRINGEN SIE DAS SÜSSE LEBEN NACH DEUTSCHLAND!<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://1.bp.blogspot.com/-c_5wPkYOd9g/XTmDnk54qoI/AAAAAAAAu_8/Zd-WuFDFrVgAsK_jbb4fQhNZVodzTFVZQCLcBGAs/s1600/Aperitivo2.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="559" data-original-width="447" height="320" src="https://1.bp.blogspot.com/-c_5wPkYOd9g/XTmDnk54qoI/AAAAAAAAu_8/Zd-WuFDFrVgAsK_jbb4fQhNZVodzTFVZQCLcBGAs/s320/Aperitivo2.jpg" width="256" /></a></div>
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25.07.2019 "La dolce vita" - "das süße Leben". Mit nur drei Wörtern lässt sich das italienische Lebensgefühl auf den Punkt bringen. Und um dieses Lebensgefühl beneiden wir die Italiener manchmal: um ihre Ruhe und Gelassenheit, ihre Lebensfreude, ihr gutes Essen und ihre fantastischen Weine. Warum also nehmen wir uns nicht einfach ein Beispiel an ihnen und ihrer unbeschwerten Lebensart?
Eine Möglichkeit, "la dolce vita" nach Deutschland zu holen, ist der typische Afterwork-Drink. In Italien, dem Geburtsland der Aperitif- Kultur, heißt das "Prendiamo un aperitivo!" – "Lasst uns einen Aperitif nehmen!" Mit diesem Satz lassen wir den Arbeitsalltag hinter uns und starten in einen entspannten Abend. </div>
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<br /></div>
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Wie wäre es mit einer Bar, wo unser Aperitif schon auf uns wartet? Fruchtiger Apfelduft, Honig und Akazie – mit diesen Noten inspiriert uns der Mionetto Prosecco DOC Treviso Brut zu prickelnden Gesprächen und hilft uns, die italienische Gelassenheit zu zelebrieren. So kann der Abend beginnen!</div>
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<br /></div>
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<a href="https://1.bp.blogspot.com/--yPC68jYQAU/XTmB9015DNI/AAAAAAAAu_0/ASwT6N4nFh4bQi4LVGLE41x5fb-xP8MKQCEwYBhgL/s1600/MIONETTO_Website_News_Bellini.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="784" data-original-width="1600" height="156" src="https://1.bp.blogspot.com/--yPC68jYQAU/XTmB9015DNI/AAAAAAAAu_0/ASwT6N4nFh4bQi4LVGLE41x5fb-xP8MKQCEwYBhgL/s320/MIONETTO_Website_News_Bellini.jpg" width="320" /></a></div>
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<b>"MIONETTO’S BELLINI"</b></div>
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Passend zum Aperitif hier ein echter Klassiker der italienischen Cocktail-Kunst: Die Rede ist natürlich vom #Bellini. Irgendwann zwischen 1934 und 1948 entwickelte Giuseppe_Cipriani in seiner "Harry’s Bar" im Herzen Venedigs das #Kultgetränk, das heute von den Cocktailkarten dieser Welt nicht mehr wegzudenken ist. Dabei ist die Zubereitung so einfach: Pfirsichmark und Prosecco bilden die Grundlage eines der beliebtesten alkoholischen Getränke der Welt. Der Bellini lässt sich übrigens auch wunderbar mit #Mionetto zubereiten. "Cin cin!" </div>
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<b>ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:</b></div>
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4 – 8 cl gelbes Pfirsichmark </div>
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evtl. etwas Zuckersirup </div>
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4 x 0,1 l MIONETTO Prosecco DOC Treviso Brut </div>
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1 Pfirsich zum Garnieren</div>
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ZUBEREITUNG:
Nach Geschmack Pfirsichmark mit etwas Zuckersirup verrühren, mit MIONETTO Prosecco aufgießen und genießen!</div>
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<br /></div>
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<a href="https://1.bp.blogspot.com/-dwNUurxwQMU/XTmETjS34YI/AAAAAAAAvAE/DEbhR_NuOi8rWkItCMCzwRvxMFieRwG8QCLcBGAs/s1600/Apricena.jpeg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="577" data-original-width="433" height="320" src="https://1.bp.blogspot.com/-dwNUurxwQMU/XTmETjS34YI/AAAAAAAAvAE/DEbhR_NuOi8rWkItCMCzwRvxMFieRwG8QCLcBGAs/s320/Apricena.jpeg" width="238" /></a></div>
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<b> APRICENA – DER APERITIVO 2.0</b></div>
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<br /></div>
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Ohne etwas zu knabbern ist ein Aperitif in Italien kaum vorstellbar. Lange Zeit waren Nüsse und Oliven die traditionellen Begleiter. Inzwischen denken die Italiener bei ihrem Feierabendritual jedoch größer, und der Aperitif wird mit unzähligen Häppchen kombiniert.</div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Aperitivo 2.0 heißt deshalb auch"Apricena" und ist eine Kombination aus Aperitif und Abendessen ("cena"). Dafür zahlen die Gäste in italienischen Bars zur Happy Hour häufig einen pauschalen Betrag und dürfen sich dann am reichhaltigen Buffet bedienen. Bruschetta, Mini- Pizzen, italienischer Schinken und Salami lassen Genießer-Herzen höher schlagen. Wie gut, dass der Mionetto Prosecco DOC Treviso Brut die vielen Köstlichkeiten so perfekt begleitet! Und dank der üppigen Häppchen halten wir es auch durchaus länger aus. Denn wer braucht danach schon ein Abendessen?</div>
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<br /></div>
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<b>APRICENA – FÜR ZU HAUSE </b></div>
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<br /></div>
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Wer keine Lust hat, nach Feierabend in eine Bar zu gehen, kann sich das italienische Lebensgefühl einfach nach Hause holen und Freunde und Kollegen zu sich einladen. Dabei muss niemand Angst haben, dass die gesamte Arbeit am Gastgeber hängen bleibt, denn bei einer Feierabendparty im italienischen Stil steuert jeder Gast italienische Häppchen zum gemeinsamen Buffet bei. Dazu zum Beispiel einen Mionetto Prosecco DOC Treviso Brut in der praktischen Kleinflasche und schon können Sie anstoßen: ein Hoch auf den Aperitivo! Und auf das neue, deutsche "dolce vita!. </div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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Text+ Bilder: Mionetto/Henkell/Freixenet<br />
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<a href="https://www.henkell.com/de/index/">https://www.henkell.com/de/index/</a>Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-12023611042158676102019-04-27T06:25:00.000-07:002019-04-27T06:25:05.590-07:00 #Back_to_Life - Team: 1000. Kinder werden gesund und sicher in den Bergen des Himalayas geboren<div style="text-align: justify;">
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-CJ8NjJdFduw/XMRX7DM4D9I/AAAAAAAAufI/lfUZOEQemVQ0A-qnaZkvWdiDdHiwp5jlQCLcBGAs/s1600/8800.png" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="393" data-original-width="592" height="212" src="https://2.bp.blogspot.com/-CJ8NjJdFduw/XMRX7DM4D9I/AAAAAAAAufI/lfUZOEQemVQ0A-qnaZkvWdiDdHiwp5jlQCLcBGAs/s320/8800.png" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Foto: Back to Life</td></tr>
</tbody></table>
Am 21. März 2019 wurde das 1.000te Baby in einem von Back to Life errichteten Geburtshaus
in Mugu, Nepal, geboren. Der kleine Junge wurde auf den schönen Namen Vrikah getauft,
welches in Sanskrit “Wolf” bedeutet. Bei der Geburt gab es keinerlei Komplikationen und der
Kleine brachte ein stolzes Gewicht von 3.200 Gramm auf die Waage. Die Eltern des Jungen,
Harini und Kal, kommen aus dem Dorf Bamkada in Mugu, welches ca. drei Stunden zu Fuß von
Seri entfernt ist. Der lange Weg hat sich für die beiden jedoch mehr als gelohnt. Sie waren sehr
zufrieden und glücklich mit der umfassenden Betreuung in dem Geburtshaus. Vrikah ist nun
eines von 1.000 Kindern in Mugu, die unter professioneller Betreuung geboren wurden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dies
war bis vor ein paar Jahren noch kaum denkbar. Back to Life freut sich sehr, dass dieser
wundervolle Meilenstein in Mugu erreicht werden. Wir danken allen, die unseren Verein dabei
unterstützt haben.
Die Geburtshäuser von Back to Life (mittlerweile sind acht in Betrieb und fünf weitere befinden
sich im Bau / Planung) wirken der unten geschilderten Problematik entgegen. Die
Geburtshäuser werden gemäß den Richtlinien des „Safe Motherhood Programms“ der
nepalesischen Regierung betrieben. Die dort stationierten Hebammen sind in der Lage,
Obstetrik, Neonatalversorgung und Wochenbettbetreuung effektiv durchzuführen und
Komplikation frühzeitig zu erkennen. Jede Schwangere erhält mindestens vier
Vorsorgeuntersuchungen, gemäß den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Kinder
werden in der Obhut der professionellen Geburtshelferinnen zur Welt gebracht und auch nach
der Geburt werden Mütter und ihre Neugeborenen versorgt und können sich in unserem
Geburtshaus für mehrere Tage erholen. Familien mit Neugeborenen werden zusätzlich mit
Hygieneartikeln, wie Seife, Handtüchern und Kinderwäsche, unterstützt. Da es in Mugu sehr
kalt sein kann, werden auch warme Wollmützen und Decken für die Kleinen bereitgestellt.<br />
<br />
Hintergrund:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In Nepal sind 63 Prozent der Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren Neugeborene. Das
bedeutet, dass fast 15.000 Kinder pro Jahr im ersten Monat nach ihrer Geburt sterben (Nepal
Ministry of Health 2016). In 2010 verloren weltweit ungefähr 287.000 Frauen ihr Leben in
Verbindung mit Geburtsschwierigkeiten – 82.000 davon allein in Südasien (WHO, UNICEF
2012). Nepal hat mit 239 Sterbefällen der Mutter pro 100,000 Lebensgeburten eine der
höchsten Müttersterblichkeitsraten in der Region. Die Mehrheit dieser Todesfälle wäre
eigentlich leicht vermeidbar.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Distrikt Mugu liegt in den Bergen des Himalayas und zählt zu einem der zehn am
wenigsten entwickelten Gebiete Nepals, in der sogenannten Karnali Region (UNDP 2014). Der
Human Development Index von Mugu liegt unter 0,4 – dies ist vergleichbar mit Südsudan oder
Niger. Die Dörfer in den Bergen des Himalayas haben kaum Anschluss an das Straßennetz
oder moderne Infrastruktur. Medizinische Versorgung, Zugang zu Bildung sowie
Einkommensmöglichkeiten sind mehr als begrenzt. Nur 36% der Frauen bringen hier ihr Kind in
einer Gesundheitseinrichtung zur Welt. Dies liegt weit unter dem Durchschnitt des Landes und
weit unter Nepals Entwicklungsziel, bis 2030 90 Prozent institutionelle Geburten zu erreichen
(Nepal National Planning Commission 2017).</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Hinzu kommt, dass aufgrund eines vorherrschenden traditionellen Glaubens, Mädchen und
Frauen in Mugu während ihrer Periode und auch während der Geburt als „unrein“ gelten und
diese Zeit nicht im Haus verbringen und auch möglichst nicht von anderen berührt werden
dürfen. Dieses Ritual ist unter dem Namen Chhaupadi bekannt. Die Frauen sind somit
gezwungen, ihre Kinder allein in Viehställen oder im Wald zur Welt zu bringen. Bis zu 14 Tage
nach der Geburt müssen die Mütter alleine mit ihren Säuglingen überstehen. Viele Frauen
erleiden dabei Infektionen, Blutungen, Lungenentzündungen, Durchfall oder Traumata. Auch
Todesfälle sind keine Seltenheit. Das Chhaupadi Ritual wurde zwar von der Regierung als
Verstoß gegen die Menschenrechte verboten, jedoch ist die Umsetzung der Gesetze soweit
entfernt von Kathmandu sehr schwierig und noch immer haben Traditionen oft den höchsten
Stellenwert (New York Times 2018, Kadariya & Aro 2015).</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Geburtshäuser leisten einen wichtigen Beitrag zu Nepals nationalen Entwicklungszielen
sowie den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030. Insbesondere zu „SDG 3 - Ein Gesundes
Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern“ sowie den
dazugehörigen Zielsetzungen, die globlale Müttersterblichkeit bis 2030 unter 70 pro 100,000
Lebendgeburten zu senken, vermeidbare Todesfälle von Neugeborenen und Kindern unter fünf
Jahren zu beenden und universellen Zugang zu Geburtshilfe, Schwangerschaftsbetreuung und
Informationen bzw. Maßnahmen zu Familienplanung zu gewährleisten.<br />
<br />
<br /></div>
Ihr Back to Life<br />
<br />
Team
Back to Life e.V.<br />
Louisenstraße 117<br />
D-61348 Bad Homburg v.d.H.
DeutschlandBuch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-30421945769549939312019-04-12T06:27:00.000-07:002019-04-12T06:48:36.482-07:00Arno von Rosen- In Deutschland wird sehr gerne über die Servicewüste berichtet und hergezogen, doch was ist dran an dem Mythos?<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-TnZMCA7FLZE/XLCPAPafkvI/AAAAAAAAuaQ/92y-I_faM_YO-dOfXXx-iSsn8bvlH9BpwCLcBGAs/s1600/Service.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="452" data-original-width="640" height="226" src="https://4.bp.blogspot.com/-TnZMCA7FLZE/XLCPAPafkvI/AAAAAAAAuaQ/92y-I_faM_YO-dOfXXx-iSsn8bvlH9BpwCLcBGAs/s320/Service.jpg" width="320" /></a></div>
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In diesem Artikel bilde ich einen Zeitraum von 14 Jahren ab, nenne nur konkrete Beispiele, welche nicht repräsentativ für die einzelnen Unternehmen sein müssen, jedoch eine Richtung andeuten. Am Ende des Artikels werde ich noch ein paar Tipps zum richtigen Umgang mit Service und Reklamationen geben.</div>
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Bereits Ende der 80er Jahre habe ich sehr erfolgreich Schuhe in ganz Deutschland und auf Messen als Dekorateur präsentiert. In dieser und anderen Funktionen bin ich diverse Mal eingeladen worden, mir auch die Produktionen einiger Unternehmen anzusehen. Dies ist heute so nicht mehr möglich, da der größte Teil der Herstellung ins Ausland verlagert wurde. Dort wird dann nicht oder nur in sehr geringem Maße auf Umweltaspekte wert gelegt, weil die Kosten die entscheidende Rolle spielen. Alle "Global Player" lassen in Asien fertigen, ob hochwertig oder nicht. Zugegeben, ich habe einen Faible für gute Schuhe und gebe gerne dafür Geld aus, weshalb ich noch nie bei Deichmann & Co. eingekauft habe, auch wenn es dort Markenartikel gibt, sind diese doch von schwacher Qualität. Wir kennen alle den Spruch, "Ich bin zu arm, um Billiges zu kaufen", doch hier ist der Ursprung dieses verunglimpften Zitates</div>
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"Es gibt kaum etwas auf der Welt, das nicht irgend jemand ein</div>
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wenig schlechter machen kann und ein wenig billiger verkaufen</div>
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könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren,</div>
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werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.</div>
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Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter,</div>
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zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie</div>
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etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen,</div>
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verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die</div>
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ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.<br />
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Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel</div>
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Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen</div>
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Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen.</div>
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Wenn Sie dies tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für</div>
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etwas Besseres mehr zu bezahlen".</div>
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John Ruskin
(* 8. Februar 1819 in London; † 20. Januar 1900)</div>
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Nun, nach diesem Motto verfahre ich immer, weshalb mein Bericht sich ebenfalls um Premiumprodukte dreht. Zuerst #Sioux, Schuhhersteller.
Nach drei Jahren des gelegentlichen Tragens stellte ich Risse an beiden Sohlen fest, schrieb einen Brief an Sioux, in dem ich auf die von mir gewünschte Qualität hinwies, denn immerhin kostete dieses Model damals schon etwa 110,- Euro. Zurück kam sofort ein Angebot und ein Schuh, den ich nicht mochte, jedoch ohne den alten Schuh als Beweis liefern zu müssen, ohne Telefonat und ohne Kosten, diesen Schuh wieder zurücksenden zu müssen. Ich solle auf die Homepage des Herstellers gehen, mir ein Modell aussuchen und fertig. So war dies eine sehr positive Erfahrung mit zusätzlichem Dankesschreiben der Firma für mein Aufmerksam machen auf einen Qualitätsmangel. Zugegeben, solcher Service ist selten, und ob in der Zeit der Schnäppchenjäger im Onlinegeschäft noch so verfahren werden kann ist fraglich. Die ausgetauschten Schuhe existieren heute noch und sehen aus wie ladenneu.</div>
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<a href="https://2.bp.blogspot.com/-AYW8RorU5Qc/XLCQyhe_M1I/AAAAAAAAuag/55dDx9dbW6AdtBF4bZRWKW-eKuenzVTOQCPcBGAYYCw/s1600/Kaffeeautomat.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="426" data-original-width="640" height="213" src="https://2.bp.blogspot.com/-AYW8RorU5Qc/XLCQyhe_M1I/AAAAAAAAuag/55dDx9dbW6AdtBF4bZRWKW-eKuenzVTOQCPcBGAYYCw/s320/Kaffeeautomat.jpg" width="320" /></a></div>
Irgendwann hatten wir uns entschlossen uns ebenfalls einen Kaffeevollautomaten anzuschaffen, aber wenn dies geschähe, wollten wir guten Kaffee (natürlich braucht es dafür ebenfalls hochwertige Bohnen), weshalb wir zuvor Vergleichsportale durchsuchten (die damals noch am Anfang standen und einigermaßen vertrauenswürdig waren). So kam es zu einer Jura Z5, die vor etwa 12 Jahren um die 2100,- Euro kostete. Nach drei Monaten brummte der Automat in den schillernsten Tönen und alle Versuche durch zusätzliche Dämmung und Schallabsorber Abhilfe zu schaffen, scheiterten. Wir brachten die Maschine zum Fachmarkt, welcher diese einsandte und nur eine Woche später konnten wir die Z5 wieder abholen, ohne nennenswerte Verbesserung. Genau nach zwei Jahren und zwei Monaten entschied sich das Gerät selber zu bestimmen was aus den verschiedenen Hähnen kam. Der Händler verwies auf die zweijährige abgelaufene Garantie und so wandten wir uns direkt an Jura (Niederlassung bei Stuttgart), die uns anboten gegen Geld danach zu schauen, nachdem wir auf eigene Kosten den Riesenapparat verschicken sollten. Darauf verwies ich auf die neuen Bewertungsportale und wie unangenehm eine solche Maschine im High End Bereich aufgenommen würde, die kurz nach Ablauf der Garantie ihren Geist aufgibt. Telefonisch war bei Jura niemand zu erreichen, doch wir bekamen am übernächsten Tag einen Leerkarton zugeschickt, nebst Rückporto. Versandten die Maschine und bekamen diese nur 2 Tage später zurück, ohne jegliche Kosten. Die Maschine war komplett revidiert worden, brummte nie wieder und machte bis zur nächsten Inspektion 30.000 Bezüge ohne murren, ist inzwischen bei 50.000 Bezügen und läuft einwandfrei.</div>
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<a href="https://3.bp.blogspot.com/-r2P7oz0zh4g/XLCRp7oAHbI/AAAAAAAAuas/n67iBNjD9kkHxi5cV08KFfcdPKJWLNMsgCLcBGAs/s1600/Zweimal%2Bteuer.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="685" data-original-width="1024" height="214" src="https://3.bp.blogspot.com/-r2P7oz0zh4g/XLCRp7oAHbI/AAAAAAAAuas/n67iBNjD9kkHxi5cV08KFfcdPKJWLNMsgCLcBGAs/s320/Zweimal%2Bteuer.jpg" width="320" /></a></div>
Auch mein Daimler Kombi, der 80.000,- Euro beim Kauf verschlang, hatte so seine Mucken. Mal die Bremse, mal die Luftfederung und zu allem Überfluss bei rund 90.000 km versagten beide Querlenker (welche an der vorderen Achse sitzen). Der Werkstattmeister meines hiesigen Mercedes Händlers erzählte mir freudestrahlend, was ich dafür nur bezahlen müsse, da diese Teile sehr günstig bei Mercedes wären. Ich intervenierte, dass ich mir kein teures Fahrzeug kaufen würde, um dann Sachen auszutauschen, die bei viel preiswerteren Autos nie kaputt gingen. Darauf raunte mir der Meister zu, dass er wisse wo ich wohnte und dort die Straßen extrem schlecht seien, also wäre das einfach so und ich müsste es hinnehmen. Ich rief darauf hin den Vorstand in Stuttgart an und bat um Rückruf, den ich prompt bekam. Dort schilderte ich meine Verwunderung, dass Mercedes zwar in der Lage sei häufig gebrauchte Ersatzteile günstig anzubieten, doch anscheinend nicht mehr Willens Fahrzeuge für gutes Geld gut zu bauen. Ich wurde geduldig angehört, bekam zwei Tage später einen Werkstattermin, ein Ersatzfahrzeug, eine kostenlose Reparatur und einen wütenden Anruf vom Autohauseigentümer, der nur wenige Häuser von mir entfernt wohnte. Inzwischen fahre ich diese Marke nicht mehr, da ich seit nunmehr 8 Jahren komplett auf Autos verzichte, der Umwelt zuliebe und weil es gesünder ist, selbst in Bewegung zu bleiben.
Natürlich gibt es nicht nur materielles Gut, sondern ebenfalls Dienstleistungen, wie zum Beispiel einen Kredit, den man prüfen und reklamieren kann.</div>
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Als Leiter einer Kreditabteilung, im Zuge der Übernahme der Dresdner Bank durch die Allianz-Gruppe, stolperte ich über so viele eingebaute Fallen, dass ich die Kunden, die zu mir kamen, um einen Konsumentenkredit zu beantragen, zuerst einmal informierte, was bei einer Anfrage zu beachten sei (damals war es die größte Konsumerbank Europas, die Cetelem Bank). Die meisten Kunden wollten den Kredit trotzdem haben, doch einige wurden auch hellhörig und haben ihr Verhalten gegenüber Banken gründlich überdacht. Ich selber rechnete alle jemals genommenen Kredit nach und forderte die Fehlsummen zurück. Immerhin hunderte von Euro, die durch die Falschberechnung der Zinsen immer zu meinen Ungunsten ausfiel. Sich also mit Zinsberechnung zu beschäftigen, den dazugehörigen Bonuszahlungen und dem Effektivzins, kann Geld in die Urlaubskasse spülen, und die Banken legen nie wert auf Öffentlichkeit, denn wer will schon Kreditnehmer, die Zinsberechnungen nachprüfen.</div>
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<a href="https://3.bp.blogspot.com/-zAsLbqyD76Q/XLCRZbbPw3I/AAAAAAAAuak/3hSsGjkR_usMTp2C09jVAZPQT4zXCB5eQCLcBGAs/s1600/Boni%2Bund%2BCo.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="632" data-original-width="640" height="316" src="https://3.bp.blogspot.com/-zAsLbqyD76Q/XLCRZbbPw3I/AAAAAAAAuak/3hSsGjkR_usMTp2C09jVAZPQT4zXCB5eQCLcBGAs/s320/Boni%2Bund%2BCo.jpg" width="320" /></a></div>
Desgleichen gilt für Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox, mit denen ich die letzten 12 Jahre Geschäfte gemacht habe, immer als Vermittler zu Stromanbietern. Es ist kein Geheimnis, dass Stromerzeuger-/ anbieter nicht nur ihren zukünftigen Kunden mit einem Bonus locken, sondern ebenfalls die Vergleichsportale kassieren kräftig ab, und da liegt auch der Hase im Pfeffer. Während die Anbieter langfristige Dauerkunden suchen, um ab dem zweiten oder dritten Jahr den Bonus wieder einzufahren, möchten die Portale so viele Kunden wie möglich vermitteln, zur Not auch diejenigen, die gerade gewechselt haben. So bekommt der Kunde kurz vor Ablauf des Vertragszeitraumes einen Hinweis, sich doch durch wechseln wieder einen günstigen Tarif, sowie einen neuen Bonus zu sichern, was mindestens unschicklich ist, doch sicher im Vertragswerk zwischen Anbieter und Portal geregelt sein dürfte. Mich schrieb sogar RWE an, ob solche direkten Hinweise auf einen erneuten Wechsel stattgefunden hätten. Natürlich bieten Portale am liebsten die Unternehmen an, mit denen sich die größte Provision verdienen lässt, während andere Stromanbieter gar nicht auftauchen, trotz günstiger Preise, weil diese keine Provision zahlen wollen oder nur eine viel geringere. Es empfiehlt sich jedes Jahr einen anderen Konzern mit der Stromlieferung zu beauftragen und eine Liste der Heimgesuchten zu führen, sonst passiert es, dass Sie abgelehnt werden (ohne Gründe) oder man Sie auflaufen lässt, bis die Zeit zum Wechsel zu gering ist. Ob es schwarze Listen gibt zwischen den ganzen Stromanbietern, wo Dauerwechsler, wie ich, registriert sind, weiß ich nicht, aber bei den einzelnen Unternehmen bin ich aktenkundig, wie mir verschiedene Mitarbeiter aus dem Kundenservive anvertraut haben. Doch alleine durch das Wechseln des Stromanbieters sind in den letzten 12 Jahren angenehme 1800,- Euro zusammen gekommen, selbst bei Ökostrom!</div>
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Die Liste meiner Reklamationen ist reichlich länger und nur bei den Chinesen habe ich mir die Zähne ausgebissen, denn denen sind Reklamationen völlig egal, weil die schon ihr Geld im Voraus bekommen und Firmennamen wechseln, wie andere Leute ihre Unterwäsche, aber dies betraf nur meine Welt als Hersteller, nicht als Konsument. Schließen möchte ich mit meinem letzten Fall und weil der Kreis sich so schön schließt, sind wir wieder bei Schuhen angelangt. Dieses Mal kaufte ich ein paar Birkenstock Pantoletten, welche bereits nach wenigen Monaten anfingen zu brechen, und die Sohle war so weich, dass es diese regelrecht im warmem Spätherbst dahinraffte. Zunächst schrieb ich an die Zentrale und sandte gleich mal zwei Bilder mit, auf denen man nicht nur erkennen konnte wie die Defekte aussahen, sondern ebenfalls, wie neu die Schuhe noch waren. Nach allerlei Mailverkehr wo weitere Forderungen an mich standen, und meine Erwiderung mit Angabe von Gesetzestexten zu diesem Thema, offenbarte ich meine mögliche Leserschaft, sowie einen Artikel (diesen hier), den ich über dieses Thema verfassen würde. Die Mail war noch nicht wirklich dort angekommen, als mich die Abteilungsleiterin anrief und mich fragte, welche Bombe ich da nun zünden wolle. "Natürlich keine", versicherte ich, und mir wurde versprochen, sich die Schuhe gleich nach Zusendung anzusehen (natürlich auf meine Kosten), um diese dann von Fachpersonal prüfen zu lassen. Nach 14 Tagen meldete ich mich, dass ich noch nichts gehört hätte und ob die Schuhe nun ausgetauscht würden. Wieder klingelte das Telefon und eine Mail trudelte herein. Ferien, Krankheit und eine dünne Personaldecke wurden als Gründe angeführt, doch man wolle die Schuhe reparieren und mir dann umgehend zuschicken. Dies geschah auch, selbst wenn ich ein neues Paar vorgezogen hätte, doch mein Obermaterial sei zurzeit vergriffen und man könne einer Reparatur vertrauen. Tatsächlich wurde der rechte Schuh, dessen Innen- und Korksohle defekt waren, eine halbe Nummer kleiner geliefert, was ich umgehend per Mail mitteilte und ich sofort wieder einen Anruf bekam, man könne auch da wieder Ersatz liefern und mich doch noch zufrieden stellen. Doch es gibt keine zweite gute Chance für einen ersten schlechten Eindruck, hat wenigstens meine Großmutter immer gesagt, aber das waren noch andere Zeiten.</div>
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<b>Fazit</b>:
Ohne Diplomatie, rechtliche Grundlagenforschung, Geduld und Gelassenheit bekommen Sie heute fast nichts mehr einfach so reklamiert, außer Sie befinden sich direkt im Fachgeschäft Ihres Vertrauens und man kennt Sie als guten Kunden. Jeder Hersteller beugt sich vielleicht irgendwann dem Gesetz und erfüllt seine Pflicht, aber dies kann unter Umständen ein langer Prozess sein, welcher gerne in Warteschleifen anfängt, über Auswahlmenues verlängert wird und nicht selten bei einsilbigen Telefonmitarbeitern letztendlich scheitert. Die Service-Wüste Deutschland lebt also noch, auch wenn Firmen hie und da bemüht sind, den Kunden glücklich zu machen. Dies ist häufig erfolgreich bei Onlinekäufen und den Plattformen, welche unabhängige Bewertungsportale integriert haben und peinlich darauf achten, dass die Anzahl der vergebenen Sterne und Kommentare möglichst hoch und gut ist. Manche senden sogar Mails im Vorab, dass man, im Falle von Unzufriedenheit, immer eine Lösung zugunsten des Kunden finden würde. Nachtigall ick hör dir trabsen! Ein Zeichen dafür, dass es natürlich ebenfalls Kunden gibt, die mit dem Medium Bewertungen unprofessionell umgehen. Für mich ist nicht das Marketing einer Marke entscheidend, sondern der Umgang mit ihren Kunden, vor allem, wenn diese bereit sind einen angemessenen Preis zu zahlen. </div>
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<b>Meine Tipps und Tricks:</b></div>
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<a href="https://4.bp.blogspot.com/-bKZfvb_kGbo/XLCSQo81_XI/AAAAAAAAua4/ZU48sVDbnaY3xmbmYUy19mIMblHNjhiVACLcBGAs/s1600/Zinsberechnung.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" data-original-height="426" data-original-width="640" height="213" src="https://4.bp.blogspot.com/-bKZfvb_kGbo/XLCSQo81_XI/AAAAAAAAua4/ZU48sVDbnaY3xmbmYUy19mIMblHNjhiVACLcBGAs/s320/Zinsberechnung.jpg" width="320" /></a></div>
Sollten Sie einen Kredit aufnehmen wollen, stellen Sie sicher, dass keine Schufaauskunft eingeholt wird, bis nicht alle Konditionen verhandelt sind, denn mehrmaliges Anfragen bei der Schufa wird als Kreditablehnung registriert. Auch Rechnungsstreitigkeiten mit der Telekom sind ein Ausschlusskriterium bei der Kreditvergabe, während ein Festnestzanschluss als positiv bewertet wird. Sollten Sie der Zinsrechnung nicht mächtig sein, wenden Sie sich besser an eine Verbraucherzentrale, die geben Ihnen Tipps und können so helfen. Übrigens rate ich von der jährlichen Abfrage bei der Schufa dringend ab, da dies als Prüfung von eigenen Missständen gewertet wird und Ihren Scoringwert ebenfalls drückt. Merke! Je höher der eigene Scoringwert, desto niedriger der Kreditzins.</div>
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Heben Sie Rechnungen und Belege sorgfältig auf, für mindestens zwei Jahre, sonst wird es oft schwierig das Alter der defekten Ware festzustellen. Auch Bankbelege gelten als Beweis, falls der Kassenzettel verloren gegangen ist. Viele Hersteller verweisen gerne auf den Händler, aber der kann online vielleicht nicht mehr erreichbar sein oder weit entfernt liegen. Sie dürfen sich in jedem Fall an den Hersteller wenden, egal was Ihnen erzählt wird! Bekommen Sie niemanden ans Telefon oder wird auf Ihre Anfrage nicht geantwortet, senden Sie ein Fax oder einen Brief als Einwurfeinschreiben und setzen Sie eine Frist von 14 Tagen, um die Ware zu ersetzen oder Instand zu setzen. Dies ist wichtig, wenn der Fall mal bei Ihrem Rechtsanwalt endet. Werfen Sie die defekte Ware nie weg, denn ohne Beweismittel haben Sie kein Druckmittel in der Hand.</div>
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Sollte sich eine Reklamation beim Hersteller als fast zwecklos erweisen, bleibt Ihnen immer noch der Hinweis auf Bewertungsportale, denn in der Regel lesen Kunden nur die schlechten Bewertungen, weil sie diesen mehr vertrauen, als den 5 Sterne Rezensionen. Reklamationen sind heute auf dem Niveau von Pokerspielen. Es lohnt sich nicht gleich "All in" zu gehen, es sei denn, Sie haben einen Straight Flush auf der Hand ;-) </div>
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Meinen Blogbesuchern und Lesern gebe ich gerne Tipps zu aktuellen Fällen, allerdings ist dies keine Rechtsberatung, sondern nur eine erste Einschätzung eventueller Möglichkeiten.</div>
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<a href="https://1.bp.blogspot.com/-2f7vzYNajQE/VSfNIDJDzII/AAAAAAAAca8/JW_pGot2KTY7F21yNz9t7xfLTOOKlK9pgCPcBGAYYCw/s1600/Arno%2Bvon%2BRosen.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="256" data-original-width="199" src="https://1.bp.blogspot.com/-2f7vzYNajQE/VSfNIDJDzII/AAAAAAAAca8/JW_pGot2KTY7F21yNz9t7xfLTOOKlK9pgCPcBGAYYCw/s1600/Arno%2Bvon%2BRosen.JPG" /></a></div>
Ihr Arno von Rosen
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<span style="font-size: xx-small;">Fotos: Arno von Rosen</span><br />
<span style="font-size: xx-small;"><br /></span>
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<div style="font-family: "times new roman";">
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<a href="https://www.facebook.com/pages/Arno-von-Rosen/716415538411323?ref=hl&__mref=message_bubble">https://www.facebook.com/pages/Arno-von-Rosen/716415538411323?ref=hl&__mref=message_bubble</a></div>
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<div style="font-family: "times new roman";">
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<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;"></span><br /></div>
<span style="font-size: xx-small;"></span><br />
<div style="font-family: 'times new roman';">
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<a href="https://arnovonrosen.wordpress.com/">https://arnovonrosen.wordpress.com/</a></div>
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Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-62673598860987249592018-09-26T12:27:00.003-07:002018-09-26T13:38:35.432-07:00 Nikolaos Maltezos: Vera hat mich verlassen - Erzählung<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-NBs1wKToIJM/W6vdoqqvYwI/AAAAAAAAtB0/NTM8a4lpo94rghxJcD7Y5KVOVscAg6NdgCLcBGAs/s1600/290656_1913317881879_1641492147_o%2B%25281%2529.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="233" data-original-width="350" height="213" src="https://2.bp.blogspot.com/-NBs1wKToIJM/W6vdoqqvYwI/AAAAAAAAtB0/NTM8a4lpo94rghxJcD7Y5KVOVscAg6NdgCLcBGAs/s320/290656_1913317881879_1641492147_o%2B%25281%2529.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Nikolaos Maltezos: </td></tr>
</tbody></table>
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Vera hat mich verlassen. Und das wie ich immer noch finde unter dem Vorwand einer fadenscheinigen Begründung. Sie sagte metastasierter Brustkrebs. Leber befallen, Knochen befallen; später auch das rechte Auge. Sie konnte mich nur schemenhaft sehen, was letzteres nicht unbedingt ein Nachteil ist. Auf einmal war sie Puff, weg. Nicht mehr da. Einfach weg.</div>
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Mit Vera war ich dreißig Jahre zusammen, was in meinem Alter ziemlich viel ist und in der heutigen schnelllebigen Zeiten eine Ewigkeit. Ich muss bis zum meinem sechzigsten Lebensjahr warten, damit sagen, die Hälfte meines Lebens hab ich mit ihr verbracht.</div>
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<br /></div>
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Tja, wie geht man mit so einer Nachricht um? Ich weiß es immer noch nicht. Hab’s mit alternativen Fakten versucht, mit dem ersten Gesetz der Thermodynamik. In einem geschlossenen System und das Universum ist ja eins, geht keine Energie verloren, es nimmt nur eine andere Form an. Eigentlich ist sie nicht weg. Sie hat nur eine andere Form angenommen. Irgendwie hab ich das nicht geschafft. Fakenews womöglich ? Es ist ja mittlerweile gute Sitte, etwas zu verbreiten, das offensichtlich nicht stimmt und diesem Zeitgeist wollte ich mich nur allzugern nicht verschließen. Sie wird jeden Moment durch die Tür kommen, mich anlächeln und alles wird gut. Aber ich warte und warte und warte.......</div>
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<br /></div>
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Abgesehen davon muss eine Nachricht wie diese auch noch mitgeteilt werden! Aber wie sag’s ich der Mutter, wie dem Vater, wie der Geschwister siebenköpfiger Schar? Es gibt keinen richtigen Weg. Sächsisch wäre so eine Möglichkeit: "Vera iss tödd". </div>
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Also stand ich da.</div>
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Was machscht mit so nem angebrochenem Leben?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Was machscht?</div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Was?</div>
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Ich hab mich wie ein brachliegender Nerv gefühlt. Jeder Reiz löste Schmerz aus. So ähnlich wie in "Der Marathon-Mann" mit Dustin Hofmann. Ausgesetzt dem Gutdünken von Dr. Mengele. Kleiner funfact. Technisch betrachtet ist das nicht der schlimmste Schmerz, den ein Mensch erfahren kann. Das ist Verbrennen. Für mich hat es sich genauso schlimm angefühlt. Der Schmerz war so überwältigend, dass ich jeden Morgen geweint habe. Eigentlich geheult. Wie ein kleines Kind. Jeden Morgen. Jeden Abend habe ich mich in den Schlaf geheult. Einen ganzen Sommer über. Meine Tränen hätten Weltmeere füllen können. Persönlich habe ich die Pegelstände nicht überprüft, weshalb ich mich für die Hochwasserkatastrophen besagten Jahres aufrichtig entschuldigen möchte. Andererseits nehme ich für Normalstände auch eure Dankbarkeit entgegen. Ansonsten ist zu sagen, Holland ist noch da.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Eine Menge Fragen drängten sich auf. So die Frage nach dem Leben. Nach seinem Sinn. Und natürlich die Frage nach dem Tod. Essentielle Fragen. Und komische Fragen, auf die man womöglich nie eine befriedigende Antwort bekommt. Wenn der Tag der Geburt inklusive Jahr und oder Quersumme des Geburtsdatums eine so überragende Bedeutung für einen Menschen hat bzw. prägend ist, welche Bedeutung hat der Tag unseres Todes? Denn Vera starb an nicht irgendeinen Tag. Nein. Das wäre ja auch zu einfach. Es gibt nicht sehr viele Datum (was ist die Mehrzahl hiervon. Daten womöglich? Zu missverständlich). Nein es müssten die Iden des März sein. Für meine legasthenischen Freunde, das war der Tag an dem Cäsar gemeuchelt wurde. Der fünfzehnte März. Das musst doch eine Bedeutung haben. Irgendeine. Nur welche? Ich komme einfach nicht drauf. Bin aber jedem Erklärungsversuch aufgeschlossen.</div>
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<br /></div>
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Und natürlich drängen sich auch die Klassiker auf. Wie will ich weiter leben? Was ist der Sinn des Lebens? Warum lässt Gott das zu? Gibt es womöglich keinen oder einen Gott? Wer weißt das schon. Ich am allerwenigsten. Ich bewundere Menschen, die eine Antwort auf diese Frage gefunden haben, denn man kann sein Leben danach ausrichten. Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass es eigentlich nicht darauf ankommt, denn es ändert sich für mich persönlich nichts. Egal ob es ihn gibt oder nicht will ich loyal zu meinen Freunden stehen, hingebungsvoll zu meiner Familie sein und das Gute mehren. Dafür brauche ich keinen Gott. Vor allem keinen der andauernd schweigt. </div>
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Wie will ich weiterleben? Besonders in meinem Fall. Solange Vera da war, wollte ich nur alt mit ihr werden. Das hat mir immer gereicht. Allen Widrigkeiten zum Trotz. Ihr bezauberndes Lächeln zu sehen, war genug mir alle Ängste zu nehmen. Wenigstens das hätte sie mir lassen können. Aber so sind halt Frauen, wenn sie einen verlassen. Sie hinterlassen verbrannte Erde.
Stellt sich immer noch die Frage, wie will ich weiterleben, was will ich machen? Und noch wichtiger finde ich, wie will ich sterben? Auch wenn wir insgeheim danach trachten, so ist uns Unsterblichkeit nicht vergönnt. Aber was bedeutet Unsterblichkeit? Doch nicht, dass wir ewig weiterleben. Bis zum Ende aller Zeiten. Eigentlich bedeutet es nur, dass alles was wir lieben, um uns herum stirbt. Wollen wir das wirklich. Können wir das alles aushalten? Können wir überhaupt erahnen wieviele Sekunden die Ewigkeit andauert? Mir würde es schon genügen mit der Unsterblichkeit ab und zu einen Kaffee zu trinken und sich nett dabei zu unterhalten. Aber das ist eine andere Geschichte. </div>
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Nicht Ertrinken wäre schon mal gut und nicht im Krankenhaus. Falls es mal soweit kommen sollte, karrt mich da bitte raus. Einfach auf die Straße. Von mir aus gleich neben den Mülleimer Alles ist besser als das Krankenhaus.</div>
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Hoffentlich sind die Götter so gnädig und ich darf den Heldentod sterben. Ihr kennt das ja. 90-zig jährig mit der filterlosen Zigarette im Mundwinkel, der Pulle Selbstgebrannten in der Hand zwischen den Schenkeln zwei 18-jährigen jungfräulichen Prostituierten. Da bekommen die Worte "Oh, Gott. Ich komme" doch erst ihre eigentliche Bedeutung.
Spaß beiseite. Nicht allein wäre schön, am schönsten in den Armen einer mich liebenden Frau, während mein Blick über das Meer schweift. Wäre wünschenswert.
Schön wäre auch, wenn auf meiner Beerdigung auf einen Pfarrer verzichtet werden könnte. Mittlerweile sollte es sich herumgesprochen haben, dass ich es mit Deschner halte: "genau so wenig man die Liebe den Prostituierten anvertrauen darf, genauso wenig Religion den Pfaffen". Wäre schön wenn man den Grill anschmeißt, ordentlich Fleisch drauf, viel zu viel trinken und mein Leben feiert, mehr als meinem Tod zu bedauern. Es darf auch Hehlerware verkauft werden. Eingeweihte sollten hier Family Business erkannt haben.</div>
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Is grad kein schönes Thema. -
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod. Aber wir sterben ja alle und was danach kommt, wer weiß das. Seit Lazarus Auferstehung gibt es keine gefestigte Erkenntnisse. Eigentlich ist die Auferstehung auch nicht repliziert worden, weshalb man davon ausgehen kann, dass es sich um ein einmaliges singuläres Ereignis im Leben eines jeden handelt, was wiederum bedeutet, der Tod ist der Regelfall. </div>
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Tja was machscht?</div>
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Zumal der Bestatter zu mir sagte, erfahrungsgemäß leben Partner nach dem Ableben des einen statistisch betrachtet drei bis fünf Jahre weiter und mittlerweile sind ca. zwei Jahre vorbei.</div>
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Ich hab mich zunächst einer Ernährungsberaterin zugewandt. Hab meine Ernährung umgestellt. Das ganze läuft unter dem Motto "gesünder Sterben". Dabei habe ich festgestellt, dass die Auseinandersetzung mit der eigenen Ernährung mittlerweile religiöse Züge angenommen hat. Die Argumente sind dabei immer die gleichen. Man füllt sich gesünder, vitaler und der Sex ist besser. Teilweise hört man sogar, das Sperma besser schmecken soll, süßlicher; nicht so salzig halt. Nun wie man zu dieser Feststellung gelangt, ist mir vollkommen schleierhaft. Und festgestellt habe ich auch, dass das Bekenntnis zum Veganismus bzw. Vegetarismus Ausdruck eines faschistoiden Grundbekenntnisses ist. Einer der Gründe für die Abkehr von Fleisch ist ja die Aussage, dass es moralisch nicht vertretbar sei, Tiere zu töten, weil sie ein Bewusstsein und einhergehend eine Seele haben. Wer sagt uns, dass es bei Pflanzen nicht der Fall sei? Nur weil sie uns nicht anschauen?</div>
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Und ich bürdete dem Buckel des weißen Wales den Hass und den Zorn der ganzen Menschheit auf. Wäre mein Körper eine Kanone gewesen, ich hätte mein Herz auf ihm zerschossen. Leider fand meine Wut nicht so poetisch Ausdruck. Ich fluche ja nicht oft. Eher selten. Eigentlich nie und auf deutsch schon gar nicht. Aber da konnte ich einfach nicht und und es sprudelte geysirartig aus mir heraus "Die Schlampe hat mich verlassen", um ehrlich zu sein war es nicht richtig deutsch. Es war Neudeutsch: "die Bitch. Die Bitch hat mich verlassen". Ich hatte mich die ganze Zeit aufopferungsvoll um sie gekümmert. Ihr all die kleinen und großen Gefallen getan (und es waren nicht wenige), die sie von mir forderte, so schwer auch sie mir vorkamen und dann stirbt sie mir einfach weg. Puff. Nicht mehr da. Wie konnte sie bloß. Dieses egoistische Miststück! War jetzt ungerecht von mir. Womöglich eine kosmische Verschwörung. Das Universum hat sich gegen mich aufgelehnt. Und sie hat bereitwillig die Hauptrolle darin übernommen, wahrscheinlich auch nur deshalb, weil ich es manchmal versäumt habe, mir die Hände zu waschen, bevor ich mich an den Mittagstisch setzte. Vielleicht habe ich auch den Klodeckel mal nicht runtergeklappt. Die Ermittlungen laufen noch. </div>
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Ich hatte Glück. In meiner schwärzesten Stunde waren meine Freunde und Familie da und haben mich aufgefangen und aufgerichtet. Nichtsdestotrotz gab es einige, sagen wir mal Stilblüten, die ich weder verstehe noch denke, dass man trauernden Menschen sagen sollte. Sie sind wahrlich kein Trost. Und wie so oft im Leben, da ich ja alles in Kategorien und Hitlisten einordne, meine Top drei aus der Kategorie "alles was man jemanden nicht sagen sollte, der gerade trauert" bzw. "Trauer-No-Gos.
Nr. 3". "Du musst dir eine neue Frau suchen und heiraten." "Heeeee????" Ich vergebe ja nicht oft abfällige Urteile über andere Menschen. Das abfälligste ist für mich "hat den Witz nicht verstanden". Was wollte man mir bloß damit sagen?
Ich war bis eben mit der besten aller Ehefrauen dreißig Jahre zusammen. Und natürlich gilt auch für mich das Wilde´sche Gesetz. Oscar Wilde hatte ja formuliert, dass in solchen Situationen Männer, die in ihrer Ehe glücklich waren, wieder heiraten. Glückliche Frauen jedoch nicht. Aufgrund meiner bescheidenen Beobachtungen kann ich sagen, dass dieses Gesetz ausnahmslos gilt. Ich finde das so faszinierend. Worauf sich dieser Umstand stützt, kann ich jedoch nicht sagen. Interessant ist er allemal. Außerdem, so habe ich mir sagen lassen, sei dieser Ausdruck extrem frauenfeindlich. Zu Frauen werde so etwas nicht gesagt. Es gäbe insgeheim eine Erwartungshaltung, dass die Frau lebenslang um ihren Ehemann trauern solle. Ich gehe davon aus, dass sich diese Leute auch insgeheim indische Verhältnisse wünschen als die Witwe noch mit ihrem verstorbenen Ehemann auf den Scheiterhaufen verbrannt wurde. Naja, an dem Punkt hätte ich gerne die Feminismusdebatte verfolgt.</div>
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Nr. 2 "Dich kriegen wir schon noch erwachsen". Auch so einen Satz, den ich gehört habe, zwar nur einmal aber immerhin und für den ich ja so gar kein Verständnis aufbringen kann. Ich weiß, ich habe ein kindliches Gemüt, an dem ich hart arbeite, um es mir zu erhalten. Erwachsen werden, ist hierbei nicht vorgesehen. Es mag sein sein, dass ich das Kindische ablegen werde, das Kindliche jedoch nie. Bitte erschießt mich vorher. Außerdem bewahrt mich das ständige Pubertieren vor der midlife-crisis. Witzig hingegen fand ich die Aussage, mich aus dem Tal der Trauer herauszuführen, wäre ein göttlicher Auftrag. Auch das habe ich gehört. Jaaaa. Kleiner Annex am Rande. Ich glaube ja, dass wenn ein Mann seine Partnerin überlebt, irgendetwas freigesetzt wird, dass Frauen auf einen aufmerksam macht. Ich kann es nicht genau benennen, aber es scheint irgendein Hormon zu sein. Frauen spüren das und nehmen die Witterung auf ähnlich wie Raubkatzen. Das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Auf einmal wurden Frauen auf mich aufmerksam, richtige Hammerbräute könnte man sagen. Vielleicht war es auch nur Neugier: Ohhhh er hat seine Frau überlebt. Und schwups kamen sie. Ihr merkt es schon, der Satz kam von einer weiblichen Person. "Ohhh ein göttlicher Auftrag. On a mission of God." Hört sich schon ambitioniert an. Ich bin wichtig. Eigentlich bin ich ja bei solchen Aussagen eher skeptisch. Dann blinken immer Warnzeichen im Kopf auf. Religiöse Hysterie Fragezeichen. Da erwachen meine Spinnensinne und in meinem Kopf leuchten die Warnlampen. So ungefähr muss es in Tchernobyl gelaufen sein. Blink blink blink. </div>
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Aber ich kann euch sagen, wenn jemand jemals zu euch sagt, ihr wärt ein göttlicher Auftrag, dann lehnt euch zurück und geniest die Show. Das hab ich gemacht und es war herrlich.</div>
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Nr. 1
Dieser Satz hat es tatsächlich geschafft, meine bisher verhassten Satz abzulösen. Er stand seit dem 11ten September 2001 unangefochten an der Spitze meiner verhassten Sätze. Einige mögen sich an den Satz erinnern: "Ab heute ist die Welt nicht mehr die gleiche". Gott was hat man uns mit ihm zugetextet. "Ab heute ist die Welt nicht mehr dir gleiche" oder war es die "selbe?" ich verwechsle das immer. Aber egal. Mantraartig hat man uns diesen serviert. Und das schlimmste von allen war ja, das er eben nicht von der Bildzeitung kam. Nein das war der Kommentar im öffentlichen-rechtlichen Fernsehen. Was für ein Schwachsinn. Die Welt ist nie die gleiche oder die selbe. Schon während ich diesen Satz beende, wird sie eine andere sein. Und ich wollte eigentlich nur Star-Trek TNG schauen, die leider für eine Woche abgesetzt wurde.
Aber der Satz, den ich seit den Tod Vera’s nicht mehr hören kann und auch nicht will ist:"Das Leben geht weiter". Dieser Satz, so hat es ein Kollege mal ausgedrückt, fällt in die Kategorie"So jung kommen wir nicht wieder zusammen". Warum fiel es den Menschen so schwer zu sagen, was sie stattdessen meinten, es aber nicht sagen konnten oder wollten und lieber auf diese eine Plattitüde verfielen "das Leben geht weiter"? Warum konnten sie nicht sagen: Es tut mir Leid? Ich kann deinen Schmerz nicht nur nicht nachempfinden, ich kann ihn dir auch nicht nehmen. Ich bin angesichts deines Leids machtlos. Aber ich will hier an deiner Seite sein, dir zuhören und mit dir weinen, wenn’s sein muss.
Man hätte es auch wie die Griechen sagen können: Komm her und setzt dich, ich mach dir was zu essen, das wärmt deine Seele und du erzählst über Vera. Wir trinken was dabei und ich hör dir zu. </div>
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Aber nein, stattdessen stupide "Das Leben geht weiter."</div>
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Was für ein Mist. Natürlich geht das Leben weiter. Das hat niemand bezweifelt und auch nicht in Abrede gestellt. Ich am allerwenigsten. Ich hätte es nur gern gehabt, wenn es für einen spürbaren Moment angehalten hätte. Ihr zu Liebe, denn sie war ein besonderer Mensch. Stattdessen drehte sich diese Scheisserde weiter und weiter, so als wäre nichts geschehen. On an on and on. Und mir wurde nur schwindelig dabei. Und ich weiß nicht, was schlimmer war; dieser Satz kam immer auf Hochdeutsch. Auf Hochdeutsch. Wir leben hier in Hessen. Der Satz ist allgemeines Kulturgut seit den Tagen des großen Lokalphilosophen Dragoslav Stepanovic. Der Satz hat im korrektem Hessisch mit serbisch-kroatischen Anschlag zu lauten: "Lebbe gehd weider". Man sagt in Köln auch nicht " Es kommt wie es kommt" sondern "Es kütt wie es kütt. In Bayern heißt es "Mir soan Mir". Da kommt niemand auf die Idee, sowas auf Hochdeutsch auszusprechen, weil ihm der Missmut, die Missgunst und die Verachtung gleich um die Ohren fliegen würden und das völlig zurecht. Vollkommen zurecht. Man kann nicht Integration von Nichtdeutschen einfordern und dann die eigene Sprache und Kultur so vergewaltigen. Aber so politisch wollte ich jetzt nicht werden. Nichtsdestotrotz, fordere ich den Ausschluss Hessens aus dem bundesföderalistischen Verbund, sodass in solchen Fällen die Anwendung des Artikels 21 Absatz 1 Satz 2 der Hessischen Verfassung Anwendung finden kann.</div>
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"Lebbe gehd weider." Auch für mich ging’s weiter. Und ich stand da mit einem angebrochenem Leben und einem zersplitterten Herzen und ohne Kompass. Und Stück für Stück komme ich in einem Leben an, dass ich schon immer leben wollte. Ausgenommen die Nutten, die Parties, das Koks und die schnellen Autos. Dafür aber mit vielen neuen Weggefährten, neuen Einflüssen und neuen Erfahrungen. So habe ich zum Beispiel gelernt, dass es Menschen gibt, die sagen wir mal "Das Schweigen der Lämmer" nie gesehen haben. Darüber kann ich noch hinwegsehen. Aber sie haben auch "Wall-E" nicht gesehen. Das strapaziert meine Toleranz. </div>
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Ich hab mir eine Gitarre zugelegt und von Zeit zu Zeit nehme ich sie in die Hand und klimpere darauf. Das macht Spaß, vor allem wenn ich auch bescheidenste Erfolge verzeichnen kann. So ist es mir in kürzester Zeit gelungen, die Lehren von Schönberg’s atonaler Musik zu verinnerlichen. Für Nichteingeweihte: Es geht hierbei, um die Auflösung der dur-moll-Modalität. Ich bin einen Schritt weiter gegangen und habe diese Theorie um das Prinzip der Arythmik bereichert. Das wird bestimmt einschlagen. Gut man könnte auch sagen, ich produziere Krach. Das kommt der Wahrheit auch ziemlich nah. Spaß macht es trotzdem. Tja und dann kam Polly. Zugegeben eine ziemlich mittelmäßige Screwball-Komödie mit Jennifer Aniston und Ben Stiller. Er war ein ziemlich abgewrackter Typ, nachdem ihn seine Frau mit dem Surflehrer während der Hochzeitsreise betrogen hatten, was ich mir gewünscht hätte, aber dem nicht so war und sie eine naja etwas unkonventionelle Person, die es halt schafft, in ihm die Lebenslust zu wecken und Ben am Ende es doch gelingt sein wahres Ich zu erkennen und zu akzeptieren. Aber so ungefähr war die Situation. Ich war Ben, ziemlich am Boden und Polly sprach die Sprache der Gefühle. Das berührte mich. Es war fast wie eine Inkarnation von Vera. Irgendwie anders, aber doch mit vielen Gemeinsamkeiten. Abgesehen vom Lächeln. Im modernen Sprachgebrauch würde man sagen Vera 2.0. Sie kehrte mein Innerstes heraus und es fühlte sich gut an. Ich brachte sie zum Lächeln. Nebenbei gesagt, meine einzig wahre Superkraft.</div>
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Und es kam wie es kommen musste. Aus Sympathie entsteht Neigung. Aus Neigung Zuneigung. Und ich stand da und fragte mich, ob sich auf eine neue oder eben diese Beziehung einzulassen nicht doch ein Fehler wäre. Mag sein. Das Leben ist ja schon mal komisch. Manchmal bekommt man im Leben nur einmal die Gelegenheit einen bestimmten Fehler zu machen. Ich meine dann sollte man ihn auch voll auskosten. Und ja, wir landeten im Bett. Nicht so ein Bett, wo denkt ihr hin. Das Bett in Frankfurt. Eventlocation. Wir waren tanzen. Zu mehr wäre ich auch nicht fähig gewesen. Immerzu ploppte Vera vor meinem geistigen Auge auf. Und ich fühlte mich wie Brutus mit dem Kurzschwert voll mit Cäsers Blut. V E R R A T. Wie konnte ich nur. </div>
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Was noch kommen wird, kann ich nicht sagen. Aber das ist auch gut so. Es ist tröstend, wenn die Zukunft ungeschrieben ist wie leeres Blatt Papier. Man kann darauf alles Mögliche zeichnen und die Grenzen der Unmöglichkeit selbst bestimmen</div>
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Und die Moral von der Geschicht? Wie ein Kommilitone bereits sagte: "Gibt es nicht. Gibt es nicht"</div>
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Nikolaos Maltezos:</div>
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Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-65905666857215426512018-07-09T00:35:00.002-07:002018-07-09T00:40:49.179-07:00Gastkolumne Raimund Schöll: Menschliche Größe<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-xrswIX5gkI4/Wt-PPHYrYAI/AAAAAAAArqs/lTCOcQA4E9wgC3pkGA0rA-XM2GFksLC3wCPcBGAYYCw/s1600/Raimund%2BSch%25C3%25B6ll_portrait.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="300" data-original-width="214" src="https://2.bp.blogspot.com/-xrswIX5gkI4/Wt-PPHYrYAI/AAAAAAAArqs/lTCOcQA4E9wgC3pkGA0rA-XM2GFksLC3wCPcBGAYYCw/s1600/Raimund%2BSch%25C3%25B6ll_portrait.jpg" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Raimund Schöll</td></tr>
</tbody></table>
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Es war Sisyphos, der den Felsbrocken immer wieder den Berg hinaufrollte, um mit demselben stets kurz vor dem Ziel wieder hinunterzurollen.</div>
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Worin besteht eigentlich menschliche Größe?</div>
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Darin, dass wir wie Sisyphos immer wieder und unaufhörlich neue (Lebens-)Versuche anstellen? Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Men schen vorstellen, meinte der Dichter, Schriftsteller und Philosoph Albert Camus einst. Den Stein des eigenen Lebens jeden Tag zu bewegen, sei Lebenssinn genug. Denn was würden wir schon tun, wenn wir den Stein endgültig auf den Gipfel gesetzt hätten?</div>
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Wären wir dann glücklich?</div>
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Würden wir uns dabei besser fühlen, größer vorkommen?</div>
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Wohl eher nicht. Erfahrungsgemäß sieht das Leben nicht vor, dass des Menschen Glück in der dauerhaften Selbstzufriedenheit des Ankommens gipfelt. Denn Ankommen bedeutet ja auch Ende, ja letztendlich den Tod. Den Stein zu rollen, ihn immer wieder neu ins Rollen zu bringen, ist das Leben, und etwas anderes bleibt uns gar nicht übrig.</div>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://4.bp.blogspot.com/-tkMegBa3Df8/W0MRcAFr6TI/AAAAAAAAsds/nhbcQOtghzMbyNKIyc2TSA7YELDDHmiJwCLcBGAs/s1600/Alltagsfluchten.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="320" data-original-width="206" height="200" src="https://4.bp.blogspot.com/-tkMegBa3Df8/W0MRcAFr6TI/AAAAAAAAsds/nhbcQOtghzMbyNKIyc2TSA7YELDDHmiJwCLcBGAs/s200/Alltagsfluchten.jpg" width="128" /></a></div>
Menschliche Größe könnte also darin bestehen, kompromisslos ja zum Leben und seinen täglichen Herausforderungen zu sagen und das Rollen des Steins als tägliche Passion zu verstehen. Dem Absurden, Tragischen und Grotesken, das dabei täglich am Wegesrand lauert, ins Auge sehen. Und dass dabei auch Zauberhaftes geschieht, wer mag das ernsthaft leugnen?!</div>
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Menschlich groß ist vielleicht derjenige, der das Leben wie ein Trapezkünstler nimmt: konzentriert und bewusst, mit Kraft und Heiterkeit, ja auch demütig, vor allem aber mit Respekt, Liebe und Vertrauen denen gegenüber, die das Netz für einen halten und gehalten haben.</div>
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Menschliche Größe ist nicht Macht, nicht Geld, nicht Einfluss und Ruhm. Ich denke mit Camus, menschliche Größe könnte tatsächlich darin bestehen, als Sisyphos in der Achterbahn des Lebens glücklich zu werden.</div>
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Raimund Schöll, Alltagsfluchten 2017, S.85</div>
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<b>RAIMUND SCHÖLL </b></div>
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schoell@schoell-consultingpartner.de </div>
<div style="text-align: justify;">
www.schoell-consultingpartner.de </div>
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www.burnoutpraxis-münchen.com</div>
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www.atmosphaeriker.de</div>
Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-5456591863827334342018-05-06T01:42:00.000-07:002018-05-06T01:45:13.851-07:00Gastkolumne Peter J. Reichard- GEWALT GEGEN LEHRER an jeder 4. Schule – was nun? <table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-2J8pc5ac_Ag/WovbH4wVSfI/AAAAAAAAqq0/ZZq-7vJ_gy4-CHEdK3KpHJKHG_N7JSmrwCPcBGAYYCw/s1600/Peter%2BDenker.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="238" data-original-width="300" src="https://4.bp.blogspot.com/-2J8pc5ac_Ag/WovbH4wVSfI/AAAAAAAAqq0/ZZq-7vJ_gy4-CHEdK3KpHJKHG_N7JSmrwCPcBGAYYCw/s1600/Peter%2BDenker.jpg" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Peter J. Reichard</td></tr>
</tbody></table>
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Das erschreckende Ergebnis der im Auftrag des VBE von Forsa durchgeführte Befragung von Schul-leitungen wird gegenwärtig verbreitet diskutiert: 26 % der befragten Schulleitungen berichteten 2016, dass es an ihren Schulen zu psychischer und sogar physischer Gewalt gegenüber Lehrkräften gekommen sei. </div>
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<b>Schweigende Opfer </b></div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Natürlich greifen die Medien das heikle Thema auf und rufen damit verbreitete Aufmerksamkeit hervor. Das ist gut so, denn die Mehrzahl betroffener Lehrkräfte möchte sich selbst dazu aus verständlichen Gründen lieber nicht oder allenfalls anonym äußern. </div>
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<br /></div>
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<b>Gewalt im Alltag </b></div>
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<br /></div>
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Warum die Hemmschwelle bei Heranwachsenden und sogar bei Eltern zu verbalen, medialen und physischen Attacken auf Lehrkräfte so dramatisch gesunken ist, hängt – so sehe ich es – mit vielerlei "Krankheiten" unserer Gesellschaft zusammen. Damit meine ich Anspruchsdenken, Egozentrik und Konsumverhalten. Diese Verhaltensweisen werden durch Medien und Werbung verschlimmert: Geldgier, Klickprämien und Einschaltquoten beflügeln die widerwärtigsten Angebote und lassen zu wenig Raum für qualitativ hochwertige Inhalte. </div>
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<br /></div>
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Erdachte Gewaltdarstellungen in Krimis und Spielen wie auch detaillierte Berichte über tatsächliche Gewaltphänomene in den Medien beflügeln Gewaltfantasien und geben Gewalttätigkeiten den Anschein von Normalität. Die rohe Gewalt extremistischer Aktivisten, die Brutalität von Gewaltverbrechern, die Gaffer-Mentalität gegenüber Verunglückten, die Unterlassung lebensrettender Hilfeleistungen, das mangelnde Bewusstsein für die Notwendigkeit von Rettungsgassen, ja deren dreisten Missbrauch zum vermeintlich eigenen Vorteil, die Preisverleihung an gewaltverherrlichende Rapper – dergleichen trägt dazu bei, dass unerzogen orientierungslos Heranwachsende sich einen Spaß daraus machen, dergleichen auch selbst auszuprobieren. </div>
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<br /></div>
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Gerade weil die Freude an der Aggression gegenüber Sachen, Lebendigem und Menschen pervers ist, ist aggressives Verhalten für Menschen attraktiv, denen es an anderen Erfolgen mangelt.</div>
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<br /></div>
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<b>Anspruchsdenken der Gesellschaft </b></div>
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<br /></div>
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Der heutigen Elterngeneration wurde zu ihrer Schulzeit als Ziel ihrer schulischen Bildung verheißen: "Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung". – Ersteres ist voll gelungen, das zweite in der Schule vernachlässigt, kaum verstanden und von vielen schon gar nicht akzeptiert. Darum gehen viele Eltern lieber ihrem Job und ihrem Freizeitvergnügen nach als sich um die Erziehung ihrer Kinder zu kümmern. Das sei doch Sache der Schule, postulieren sie. Und wenn die Schule sich dem Erfolg des eigenen Kindes nicht als förderlich erweist, dann aber! Elterliches Mitwirkungsrecht ist ja gesetzlich garantiert. Das Anspruchsdenken mindert die Unterstützungsbereitschaft: "Wieso denn ich?!" Zu dieser Einstellung passt es, Lehrkräften und Schulleitungen gegenüber sogar aggressiv aufzutreten. </div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Scheinerfolge in Schulen </b></div>
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<br /></div>
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Nicht was die Jugendlichen gelernt haben ist relevant, sondern was ihnen attestiert wird. Indem das Schulgesetz z.B. in NRW die individuelle Förderung gleichrangig neben Bildung und Erziehung als Schulauftrag definiert hat und die Lehrkräfte zur gerichtsfesten Dokumentation der individuellen Förderung im Fall von Minderleistungen verpflichtet, unterstützt die Politik entsprechende elterlichen Erwartungen sehr effektiv. Die Inflation von Bestnoten im Abitur sind ein Hinweis auf die Wirksamkeit des politischen Willens, die Abiturientenzahlen zu steigern. </div>
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<br /></div>
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Während in den 50er Jahren Kinder vor Aufnahme an ein Gymnasium in einer Aufnahmeprüfung nachweisen mussten, dass sie lesen, schreiben und rechnen können, stellen heute Hochschullehrer erschrocken fest, dass etliche Abiturienten diese Grundfertigkeiten nicht hinlänglich beherrschen. Was unternimmt die Politik dagegen? </div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Zuständigkeiten für Erziehung </b></div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wie ist dem beizukommen, wenn nun auch noch die Lehrkräfte verunglimpft oder verprügelt werden, die Heranwachsenden behilflich sein sollen, sich zu Persönlichkeiten zu entwickeln? Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen können es nicht verhindern. Denn ihr unmittelbarer Einfluss auf die Schülerinnen und Schüler ist gering und setzt erst ein, wenn ein unguter Vorfall eingetreten ist. Der Umstand, dass inzwischen an fast allen Schulen Sozialarbeiter oder Schulpsychologen eingestellt sind, signalisiert einerseits, dass es verbreitet kritische Situationen an Schulen gibt, denen sich Lehrkräfte und Schulleitungen nicht gewachsen fühlen. Sie sind andererseits Ergebnis eines verbreiteten Zuständigkeitsdenkens: Lehrkräfte sind danach für das Unterrichten, Schulleitungen für das Funktionieren der Schule und die Sozialarbeiter und Psychologen für pädagogische Problemsituationen zuständig. Und dann sind wir hierzulande vermeintlich Meister im Umgang mit Schwierigkeiten: Wir definieren solche Zuständigkeiten und ersinnen "angebrachte" Maßnahmen sowie Kontrollgremien und Verfahren zur Überprüfung ihrer Wirksamkeit. Wo aber bleibt der Erfolg? </div>
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<br /></div>
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<b>Aktionismus der Bildungspolitik </b></div>
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<br /></div>
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Politiker scheinen zu glauben, es sei das Wichtigste, die Bildung durch gewaltige Investitionen zu fördern, z.B. in die Modernisierung der Schulen. Tafel und Kreide ade, die Whiteboards müssen durch Smartboards ersetzt werden. Und Schüler machen sich ein Vergnügen daraus, letztere dann so zu manipulieren, dass sie bis zur Reparatur durch einen Fachmann nicht mehr funktionieren. Der Rechtsanspruch aufs iPad lässt sich sogar von Hartz-IV-Empfängern geltend machen. In Büchern lesen – wie altmodisch! Sind die Schulen damit auf einem guten Weg? </div>
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<b><br /></b></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Anspruch und Wirklichkeit der Lehrerausbildung</b> </div>
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John Hattie hat mit seinen umfänglichen Metastudien eine Binsenweisheit zum Forschungsergebnis geadelt: "Auf den Lehrer kommt es an." Das heißt: Die Lehrerpersönlichkeit hat nachweislich den größten Einfluss auf die Entwicklung der Lernenden. Das wissen alle, die sich an ihre Schulzeit erinnern. Der unsympathische Lehrer konnte fachlich noch so perfekt sein, er erreichte die Mehrzahl seiner Schüler nicht. Der menschliche, vielleicht weniger perfekte aber doch sympathische Lehrer hingegen ist vielen nach Jahren noch als angenehm in Erinnerung – als einer, bei dem man gern gelernt hat. Je ausgeprägter die Lehrerpersönlichkeit, desto wirkungsvoller! Wie aber werden Lehrer ausgebildet: Die Bildungspolitiker erlassen Ausbildungsordnungen, in deren Zentrum die Planung, Durchführung und Reflexion von Unterricht stehen. "Nebenbei" kommen zugehörige Förder-, Beratungs- und Beurteilungsaufgaben zur Sprache. Aber die Persönlichkeitsbildung der Lehrer, ihr Verhalten im Umgang mit sich selbst, Schülern und Eltern sowie der Kompetenzerwerb im genuin pädagogischen Handeln kommt allenfalls marginal vor. Es fehle dafür einfache die Zeit, heißt es an den Seminaren. Es fehlt aber auch ein Konzept. Es fehlt an Traute, in einer multikulturellen Gesellschaft ein Erziehungskonzept für alle aufzustellen und zu vermitteln. Mit dem Aufhängen von Kreuzen in Klassenzimmern ist es - weiß Gott - nicht getan. </div>
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<b>„Wissenschaftlichkeit“ der Ausbildungsordnungen</b> </div>
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Die Kultus- bzw. Schulministerien berufen sich bei der Lehrerausbildung auf deren angeblich bewährte "wissenschaftliche Begleitung". Da gibt es viele einflussreiche Berater, die nach der eigenen Schulzeit keine Schule mehr von innen erlebt oder gar mitgestaltet haben. Aber sie tragen ehrfurchtgebietende akademische Titel. Derart hochqualifizierte Berater schaffen gedankliche Konstrukte auf hohem Abstraktionsniveau mit fachsprachlich verbrämten, umfänglichen Begründungen, die noch schwerer zu widerlegen als zu verstehen sind. </div>
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Das ist Lobbykratie im Bildungsbereich, die mit ministeriellem Segen als integer hingestellt wird. So streift sich die mangelnde Sachkompetenz der Schuladministration die"Wissenschaftlichkeit" ihrer ausgewählten Berater als Mäntelchen über, das ihre Blöße verstecken und Einreden ungebetene Ratgeber nicht durchlassen soll. </div>
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<b>Kompetenzerwerb für Lehrer </b></div>
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Worauf genau kommt es denn offenkundig beim Lehrer an: Auf sein Verhalten als Persönlichkeit! Er muss Selbstkompetenz entwickeln, die ihn befähigt, Heranwachsenden bei der Ausbildung eben dieser Fähigkeit behilflich zu sein, die sie zu Persönlichkeiten werden lässt. Das eigene Verhalten nicht nur rückblickend zu reflektieren, sondern sich die voraussichtlichen Wirkungen möglicher Verhaltensweisen bewusst zu machen, damit mögliche Entscheidungen abzuwägen und sich für eine verantwortbare Möglichkeit zu entscheiden, das lässt sich erlernen und üben. "Was ist gut für dich selbst, für dein Gegenüber und für die Umwelt – jetzt und künftig?", so lautet die Leitfrage der Bewusstseinsbildung.
Zum Training von Lehrkräften im Selbststudium oder in Aus- und Fortbildung geeignete Konkretisie-rungen dieses Konzeptes sind Inhalt der beiden Büchern von Peter Denker "Schule des Bewusstseins – Ein pädagogisches Lesebuch" und "Schulen brauchen gute Lehrer – Verhaltensratgeber für Lehrer zum Umgang mit sich selbst, Schülern, Eltern, Kollegen und Chefs". Der pädagogisch versierte Autor hat Schulen aus unterschiedlichsten Perspektiven kennengelernt und aktiv mitgestaltet. </div>
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<b>Bewusstseinsbildung bietet Schutz</b><br />
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Das Konzept der Bewusstseinsbildung befähigt Lehrkräfte, sich so zu verhalten, dass sie keine Attacken zu befürchten haben und dass sie, wenn es trotzdem dazu käme, souverän damit umzugehen verstehen. Sie behalten damit die Vorbildfunktion, aus der heraus sie Orientierung gebend erzieherisch wirken. Und diese Wirkung beschränkt sich nicht auf Krisenintervention, Nachsorge und abstrakte Präventivkonzepte wie bei Schulpsychologen und Sozialarbeitern. Vielmehr wirkt die umfängliche Präsenz der Lehrkräfte begleitend-vorbeugend und situativ-unmittelbar bei Vorkommnissen in und außerhalb von Unterricht, die erzieherisches Einwirken fordern. Der als "Entwicklungshelfer" seiner Schüler ausgebildete Lehrer soll und will seine pädagogische Zuständigkeit nicht aus der Hand geben.<br />
<br />
Vielmehr ist es seine genuine Aufgabe, nicht nur guten Unterricht zu erteilen, sondern dabei auch spürbar zu machen, dass seine Schüler ihm lieb und wichtig sind. Das ist umso bedeutsamer, als leider viele Eltern eben dies ihren Kindern nicht bieten. Das Konzept der Bewusstseinsbildung schließt auch eine intensive Elternarbeit an Schulen ein. Wo diese nicht angenommen wird, sind die Lehrer für sehr viele Heranwachsende die einzigen Erwachsenen, die auf sie einen guten Einfluss ausüben können, solange Schulpflicht besteht. Und damit ruht auf den Lehrerpersönlichkeiten die Hoffnung, dass es auch künftig in unserer Gesellschaft immer weniger "Ausreißer" geben wird, die sich noch so liebenswürdiger Anleitung verweigern. Die meisten Schulabsolventen aber entwickeln sich durch Bewusstseinsbildung zu Persönlichkeiten, denen zu begegnen Freude macht. Diese Vision hat den Autor Peter Denker motiviert, seine pädagogischen Erfahrungen in seinen Büchern zu publizieren. Mögen sie zunehmende Publizität erlangen!
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Peter J. Reichard<br />
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<table border="0" cellpadding="0" cellspacing="0" class="yiv3081949066MsoNormalTable" style="background-color: white; border-collapse: collapse; color: #26282a; font-family: "Helvetica Neue", Helvetica, Arial, sans-serif; font-size: 13px;"><tbody>
<tr><td style="padding: 0cm 5.4pt; width: 27.3pt;" width="37"><div align="center" class="yiv3081949066MsoNormal" style="text-align: center;">
<a href="http://publicationes.de/" rel="nofollow" style="color: #954f72;" target="_blank"><span style="color: #1f497d; text-decoration-line: none;"><img alt="cid:image002.jpg@01D16FAE.A4D83340" border="0" height="19" id="yiv3081949066Grafik_x0020_2" src="https://dl-mail.ymail.com/ws/download/mailboxes/@.id==VjN-nLZHxvlOTJfw_FPK1p-vjxR0uVlZN28_cUlj4n0olKhfRwQlAe9yi2mjfjEN_ARfJ6EiiQy-gvqz7gxdpPQZCjr3BxNWeuw0L2spRjpSf2U/messages/@.id==AO4pR-B64JQFWu3_CgUwIOFBKU8/content/parts/@.id==1.7/raw?appid=YMailNorrin&ymreqid=403d2a38-95cd-725a-1c8b-d2000001dd00&token=zitEzqOML3j84e6ealFTT5U7-km5qEQF52lp7AcCuBbqaGox8r8qF5EXjmt5OENw6yvU0_wjoQw-ery3mDIaLgNHpU7TndnE1KbcYpZWZWEXWmYomh_84TGWfa6S5rbRGH4nkLovJSeSm65J69qU1w" style="min-height: 0.1979in; width: 0.1979in;" width="19" /></span></a><span style="color: #1f497d;"></span></div>
</td><td style="border-bottom: none; border-image: initial; border-left: none; border-right: 1pt solid windowtext; border-top: none; padding: 0cm 5.4pt; width: 134.45pt;" valign="top" width="179"><div class="yiv3081949066MsoNormal">
<span style="color: #1f497d;"><a href="http://www.p-j-r.de/" rel="nofollow" style="color: #954f72;" target="_blank">www.p-j-r.de</a><br /><a href="http://www.publicationes.de/" rel="nofollow" style="color: #954f72; outline-width: 0px !important;" target="_blank">www.publicationes.de</a></span></div>
</td></tr>
</tbody></table>
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Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-53878930836267285312018-04-24T13:10:00.003-07:002018-04-24T23:36:34.421-07:00Gastkolumne Raimund Schöll: Randnotiz #Pöbelei<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-xrswIX5gkI4/Wt-PPHYrYAI/AAAAAAAArqo/3bBDZWKQ2aQgSCRqw8Zc77_1mVjyrDjqgCLcBGAs/s1600/Raimund%2BSch%25C3%25B6ll_portrait.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="300" data-original-width="214" src="https://4.bp.blogspot.com/-xrswIX5gkI4/Wt-PPHYrYAI/AAAAAAAArqo/3bBDZWKQ2aQgSCRqw8Zc77_1mVjyrDjqgCLcBGAs/s1600/Raimund%2BSch%25C3%25B6ll_portrait.jpg" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Raimund Schöll</td></tr>
</tbody></table>
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<b>Pöbelei -</b> in sozialen Netzwerken, in Fußgängerzonen und seit neuestem auch in den Parlamenten. Wutentbrannte Gesichter und schrille Tonträger, die sich aus der Daueraufregung gegen andere zu nähren scheinen.</div>
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<br /></div>
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Worum geht es da?</div>
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Das fragt man sich, das frage ich mich bisweilen. Das Pöbeln hat das Überraschungsmoment, die Aggression auf seiner Seite.</div>
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Pöbeln heißt Angriff - Krieg mit Kraftworten, könnte man auch sagen. Richtig bepöbelt werden meistens Personen. Ideen allein jedenfalls nur selten.</div>
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<br /></div>
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Wesentlich scheint mir die Verknüpfung des Pöbelns mit einem Denken des Oben und Unten. <b>Der </b>Pöbler<b> </b>katapultiert sich mangels Argumente mit seiner Pöbelei gefühlt in eine erhabene Position, in den Hochstatus gleichsam, während der Bepöbelte scheinbar seines Platzes verwiesen und in den Tiefstatus geschickt wird. Klein sollst du werden, du Geselle, der du mir vorher so übermächtig warst!</div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Pöbler überwindet mit der Technik des Pöbelns sich selbst und vorübergehend das Gefühl der Kleinheit. Das Pöbeln ermöglicht dem Pöbler einen emotionalen Fahrstuhleffekt. Der Pöbler fährt sich gewissermaßen selbst ins oberste Stockwerk einer gefühlten Hierarchie und überwindet so seine enge Sphäre. Meist mit Gleichgesinnten an seiner Seite, seiner Bande, erzeugt er eine Art Höhenrausch.</div>
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<br /></div>
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Wenn auch dieser naturgemäß nur ein großes Wolkenkuckucksheim ist. Und es gibt sie inzwischen zuhauf - die vielen Dauerpöbler. Sie brauchen den täglichen Pöbeltrip in möglichst hohen Dosen. Bloß nicht vom Höhenrausch herunter kommen, scheint das Leitmotiv. Die nüchterne Wirklichkeit ist längst zur Zumutung geworden.</div>
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<br /></div>
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Raimund Schöll</div>
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<br /></div>
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<br /></div>
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<b>RAIMUND SCHÖLL </b></div>
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<br />
schoell@schoell-consultingpartner.de </div>
<div style="text-align: justify;">
www.schoell-consultingpartner.de </div>
<div style="text-align: justify;">
www.burnoutpraxis-münchen.com</div>
<div style="text-align: justify;">
www.atmosphaeriker.de</div>
Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-90899613930222524332018-02-20T00:26:00.000-08:002018-02-21T03:07:59.237-08:00Gastkolumne Peter Denker: Kinderstreit schlichten<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-2J8pc5ac_Ag/WovbH4wVSfI/AAAAAAAAqqw/fUQiPoGrWDcwQBcqgo0cbmn5vw10rV2vQCLcBGAs/s1600/Peter%2BDenker.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="238" data-original-width="300" src="https://2.bp.blogspot.com/-2J8pc5ac_Ag/WovbH4wVSfI/AAAAAAAAqqw/fUQiPoGrWDcwQBcqgo0cbmn5vw10rV2vQCLcBGAs/s1600/Peter%2BDenker.jpg" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Peter Denker</td></tr>
</tbody></table>
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Der Autor Peter Denker hat Schulen aus unterschiedlichen Perspektiven kennengelernt und zwar als Abiturient, Lehramtsstudent, Praktikant, Referendar, Vater von drei Kindern, Gymnasiallehrer, Fortbildungsmoderator für "Schulentwicklung", Schulaufsichtsbeamter, Schulleiter und Autor von pädagogischen Publikationen. Hier nun seine erste Gastkolumne auf " Buch, Kultur und Lifestyle".</div>
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<br />
Bewusstseinsbildung kann auch im Elternhaus praktiziert werden. Ein Kapitel des Buches <b>"Schule des Bewusstseins"</b> zeigt auf, wie es einer Mutter gelingt, den Streit ihrer Kinder aus alltäglichem Anlass beispielhaft zu schlichten. Einfach und authentisch entlarvt sie Verallgemeinerungen und verlangt Konkretisierungen, macht ihre Haltung und Gefühle verständlich, regt zum Perspektivwechsel an, erteilt einen hilfreichen Suchauftrag, hält die Kinder zu skeptischem Nachfragen an und führt sie zu einer für das künftige Verhalten hilfreichen Absprache. Eine gelungene Mediation - so entnommen dem Buch <b>"Schule des Bewusstseins":</b> Vielleicht zur Diskussion auf Elternabenden, bestimmt zu Lektüre, Gedankenaustausch und Nachahmung für Eltern. </div>
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<b>Der Streit</b> </div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Hanna: "Du hast mir mein Mäppchen geklaut." </div>
<div style="text-align: justify;">
Paul: "Stimmt gar nicht."</div>
<div style="text-align: justify;">
Hanna: "Das hast du ja schon oft gemacht." </div>
<div style="text-align: justify;">
Paul: "Du weißt ja bloß wieder nicht, wo du es vermasselt hast." </div>
<div style="text-align: justify;">
Hanna: "Du willst mich immer bloß ärgern." </div>
<div style="text-align: justify;">
Paul: "Du schiebst immer alles auf mich." </div>
<div style="text-align: justify;">
Hanna "Du lügst." </div>
<div style="text-align: justify;">
Paul: "Du spinnst." </div>
<div style="text-align: justify;">
Hanna: "Du Lügner!" und eine Backpfeife. </div>
<div style="text-align: justify;">
Paul: "Jetzt reicht es!" und ein Schlag zurück. </div>
<div style="text-align: justify;">
Die beiden prügeln auf einander ein. - </div>
<div style="text-align: justify;">
Nach geraumer Zeit flüchtet Hanna heulend zur Mutter: "Paul hat mich verhauen." </div>
<div style="text-align: justify;">
Mutter: "Paul, komm mal her." </div>
<div style="text-align: justify;">
Paul: "Nein." </div>
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<b><br /></b></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Versachlichung</b> </div>
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<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Mutter überlegt, ob sie das hinnehmen oder sich durchsetzen soll. Sie will Hannas Kummer aber nicht allein anhören. Vielmehr soll auch Paul das mithören. Also sagt sie: "Komm, Hanna, lass uns mit Paul reden." So geht sie mit Hanna zu Paul.
Hanna schluchzt mitleiderregend. </div>
<div style="text-align: justify;">
Paul sagt mit abweisend-verächtlicher Miene zur Mutter: "Die hat angefangen." </div>
<div style="text-align: justify;">
Dann Hanna jammernd: "Stimmt gar nicht, der Paul hat mir mein Mäppchen geklaut." </div>
<div style="text-align: justify;">
Daraufhin die Mutter: "Hanna, du sagst etwas über Paul. Sag doch bitte erst einmal etwas über dich selbst und darüber, was dir Kummer macht." </div>
<div style="text-align: justify;">
Hanna weinerlich: "Der hat mich verhauen." </div>
<div style="text-align: justify;">
Mutter: "Auch damit machst du ja Paul einen Vorwurf". Beschreib es doch einmal so, dass du nur etwas über dich selbst und dein Mäppchen sagst. Und lass Paul daraus einfach weg." </div>
<div style="text-align: justify;">
"Und was soll das?", entgegnet Hanna schnippisch. </div>
<div style="text-align: justify;">
Die Mutter: "Bitte versuch es doch. Du wirst sehen, dass es dir nützt." </div>
<div style="text-align: justify;">
Hanna verdreht die Augen: "Die Sache ist doch klar: Paul hat mich beklaut und verhauen und du willst ihn bloß in Schutz nehmen." </div>
<div style="text-align: justify;">
Die Mutter schaut Hanna liebevoll an: "Glaubst du wirklich, dass ich Paul lieber habe als dich?"
"Nein, Mama", antwortet Hanna kleinlaut.</div>
<div style="text-align: justify;">
Jetzt die Mutter: "Dann lass uns doch mal prüfen, ob die Sache wirklich so klar ist, wie du meinst. Was war denn mit dir und dem Mäppchen - ohne Paul?" </div>
<div style="text-align: justify;">
"Mein Mäppchen ist weg", antwortet Hanna. </div>
<div style="text-align: justify;">
"Das ist eine ganz sachliche Feststellung, die keinen verletzt; gut Hanna!" </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>Verallgemeinerungen</b> </div>
<div style="text-align: justify;">
"O doch, Mama: Mich!", widerspricht Hanna,"denn Paul hat es weggenommen oder versteckt, um mich zu ärgern." </div>
<div style="text-align: justify;">
"Eben sagtest du noch, er habe es geklaut, jetzt meinst du, er könnte es vielleicht bloß an sich genommen oder versteckt haben, ja?",
fragt die Mutter nach. </div>
<div style="text-align: justify;">
Hanna: "Ähm, na ja, vielleicht." </div>
<div style="text-align: justify;">
Darauf die Mutter: "Du bist dir also nicht ganz sicher?"</div>
<div style="text-align: justify;">
Hanna: "Eigentlich doch, weil Paul mir schon oft was weggenommen hat, um mich zu ärgern." </div>
<div style="text-align: justify;">
Paul macht Anstalten sich zu verteidigen. </div>
<div style="text-align: justify;">
Die Mutter: "Lass mal, warte ab, Paul, ich möchte erst Hanna noch etwas fragen."
Und zu ihr gewandt: "Weil das schon vorgekommen ist, meinst du, es sei diesmal ebenso?" </div>
<div style="text-align: justify;">
Hanna: "Genau!" </div>
<div style="text-align: justify;">
Die Mutter: "Kannst du da ganz sicher sein?" </div>
<div style="text-align: justify;">
Hanna überlegt.
Paul wirft ein: "Siehst du, Mama, das kann sie gar nicht, weil es nämlich gar nicht stimmt. Aber so ist Hanna immer." </div>
<div style="text-align: justify;">
"Ach Junge", entgegnet die Mutter, "jetzt verhältst du dich gegenüber Hanna genauso wie du es ihr vorwirfst. Jeder von euch beiden sagt, weil er es manchmal so erlebt habe, sei es gewiss immer so."
Paul und Hanna im Chor: "Ist es ja auch!" </div>
<div style="text-align: justify;">
Die Mutter und Paul schauen sich an und finden das so komisch, dass sie gemeinsam darüber lachen. Hanna stutzt erst einmal darüber, erkennt den Witz und lacht dann mit. </div>
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<br /></div>
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<b>Eskalation</b><br />
<br />
"Damit Hanna sich nicht vorkommt, als ob sie sich verteidigen müsste, bitte ich ebenso dich, Paul: Beschreib bitte den Anlass für euren Streit, indem auch du nur etwas über dich und nichts über Hanna dazu sagst."<br />
"Ich fühle mich zu Unrecht beschuldigt", antwortet Paul nach einigem Überlegen, und schiebt nach, dass er das Mäppchen wirklich nicht weggenommen habe.<br />
"Aber dann hat er mir gleich eine gescheuert", wirft Hanna ein.<br />
Paul: "Nein, Mama, das stimmt nicht. Erst gab nämlich ein Wort das andere. Und indem mich Hanna 'Lügner' schimpfte, hat sie mir zuerst eine gelangt. Dagegen habe ich mich gewehrt: Indem ich ihr zurief 'Jetzt langt's! ', hab ich ihr dann auch eine verpasst."<br />
"Ja, und dann habt ihr munter weiter Krieg gespielt, bis Hanna zu mir flüchtete", stellt die Mutter mit Traurigkeit in ihrer Stimme fest und fragt: "Seht ihr denn jetzt wenigstens, wie es dazu gekommen ist, dass ihr die Sache nicht mit Worten klären konntet?"<br />
Hanna und Paul spüren, dass die Mutter sie beide für mitschuldig hält und sich wünscht, sie hätten sich nicht geprügelt.<br />
<br />
<b>Betroffenheit</b><br />
<br />
"Du musst doch zugeben, Mama, dass ich mich nur gewehrt habe", betont Paul seine mindere Schuld.
"Ich muss gar nichts zugeben, was dir, Hanna, oder dir, Paul, mehr oder weniger Recht gibt. Ich war ja nicht dabei. Jeder von euch beiden versucht, sich mir gegenüber als Opfer darzustellen. Das überzeugt mich nicht. Ich halte nämlich auch keinen von euch beiden für böse. Aber euer beider Verhalten finde ich nicht gut", erklärt die Mutter.<br />
"Was meinst du denn damit?", ertönt es von Hanna und Paul wieder im Chor.<br />
Die Mutter greift zur Gegenfrage: "Was glaubt ihr wohl, wie ich mich fühle, wenn meine Kinder sich prügeln?"<br />
Wieder sind die beiden Kinder sich einig: "Das hat doch gar nichts mit dir zu tun!"<br />
"Oh doch, lasst es euch erklären: Ich mache mir Sorgen, dass ihr auch als Erwachsene einen Streit bis zur Gewaltanwendung steigert, statt ihn durch Übereinkunft zu beenden, wenn ihr das als Kinder nicht gelernt habt", sagt sie ernst.<br />
Und darauf Paul: "Aber Mama, wir sind doch noch Kinder."<br />
<br />
<b>Schlichtungsabsicht</b><br />
"Ja, eben, Kinder", antwortet die Mutter, "wenn ihr es jetzt nicht bei mir lernt, wo ich euch beide lieb habe, wann denn dann? Die Erwachsenen lernen viel schwerer und manche wollen es gar nicht mehr. Eure Kindheit ist die Zeit, in der Euch das Lernen leicht fällt und nicht weh tut. Denn jetzt habt ihr Lehrer und Eltern, denen eure Lernfortschritte wichtig sind und die euch dabei lieb haben. Ich wünsche mir von euch, dass ihr mit meiner Hilfe nach einem guten Ausweg aus dem Streit sucht.
Ein Ausweg ist gut, wenn er statt in einer Prügelei in einer Absprache endet, die ihr beide annehmen könnt."<br />
"Sag mal, Mama, was ist das: eine Übereinkunft oder eine Absprache?", will Hanna erklärt bekommen.<br />
Mit der Vertröstung "Das werdet ihr gleich noch selbst herausfinden" vermeidet die Mutter eine abstrakte Begriffserklärung.<br />
<br />
<b>Entschuldigung</b>
"Und wie kommen wir nun dazu?", fragt Paul nach.<br />
"Du hast gesagt, Paul", wendet sich die Mutter ihm zu, "du fühlst dich zu Unrecht beschuldigt, hast also Hannas Mäppchen nicht weggenommen."<br />
Paul: "Ja, genau."<br />
"Und du, Hanna glaubtest, Paul habe es doch getan?"<br />
"Ja, genau", antwortet auch Hanna.<br />
Die Mutter: "Hast du denn heute bei Paul irgendetwas beobachtet, was für deine Vermutung spricht?"
Nach längerem Zögern räumt Hanna ein: "Nein, heute eigentlich nichts."<br />
"Und wieso nur 'eigentlich'?", fragte die Mutter nach.<br />
Hanna: "Nun ja, ich kann ihn ja nicht andauernd im Blick haben."<br />
Die Mutter: "Weil er dir früher mal was gemopst oder versteckt hat und weil es möglich wäre, dass er es heute wieder gemacht haben könnte, glaubst du, er hat es heute bestimmt wieder getan?"<br />
Hanna kleinlaut: "Ach Mama, sicher bin ich mir jetzt nicht mehr, aber vorhin war ich davon überzeugt."<br />
Die Mutter: "Das weiß ich schon, Hanna. Aber du solltest es Paul erklären und ihn fragen, ob er das annehmen kann."<br />
Hanna zu Paul: "Muss ich das jetzt nochmal sagen?"<br />
Paul zu Hanna: "Nee, ist schon gut so. Wenn das 'ne Entschuldigung sein soll, nehme ich sie an."<br />
<br />
<b>Später Wunsch</b><br />
"Das finde ich prima", lobt die Mutter, "aber wir sind ja noch nicht fertig."<br />
"Was denn nun noch?", sind Hanna und Paul sich wieder einig.<br />
"Zweierlei fehlt noch: Erstens Hannas Mäppchen und zweitens, wie ihr künftig solchen Streit vermeiden könnt."<br />
Und zu Hanna: "Wo hast du denn vorhin danach gesucht?"<br />
"Überall, Mama", übertreibt Hanna.<br />
Darauf die Mutter lächelnd zu ihr: "Dann sag mal, wo du überall gesucht hast, Hanna."<br />
Sie antwortet: "Natürlich im Schulranzen, auf und unter dem Schreibtisch, im Regal und sogar auf dem Bett. Ich glaube nicht,
dass es noch hier im Zimmer ist."<br />
Darauf Paul: "Also ich habe es nicht in der Hand gehabt und schon gar nicht versteckt."<br />
Hanna zu ihm: "Würdest du mir denn beim Weitersuchen helfen, Paul?"<br />
Paul: "Das hättest Du mich besser gefragt, bevor du mir in die Schuhe geschoben hast, ich hätte dir das Mäppchen geklaut."<br />
Hanna kleinlaut: "Stimmt."<br />
<br />
<b>Hilfreicher Tipp</b><br />
<br />
Paul: "Gut, dann können wir ja mal gucken, wo du das Teil selbst versteckt hast"<br />
Hanna. "Mama, wo würdest du zu suchen anfangen?"<br />
Die Mutter: "Wo die Unordnung am größten ist."<br />
Hanna: "Bei mir ist keine Unordnung,<br />
Mama: "Mein liebes Kind, schau dir doch mal deinen Schreibtisch an; gehört denn der Schulranzen auf den Tisch? Und wie liegen da Bücher, Haushefte, Zettel und Zeichenzeug durcheinander!"<br />
"Ach es ist aber auch wirklich schwer, es dir recht zu machen, Mama."<br />
Derweil hebt Paul Hannas Schulranzen hoch und triumphiert: "Guck mal, Hanna, was hier liegt!"
"Oh ha", sagt Hanna verlegen, "da hab ich vorhin nicht nachgeschaut."<br />
<br />
<b>Einsicht</b><br />
<br />
"Na also, damit hat sich die Sache mit dem Mäppchen ja endlich geklärt. Bleibt die Frage, was ihr beide daraus jetzt gelernt habt, um künftig so blöden Streit zu vermeiden", resümiert die Mutter. Zu Hanna: "Fang du mal an."<br />
"Bestimmt willst du mir wieder mal einbläuen, dass ich mehr Ordnung halten muss", entgegnet Hanna fast trotzig.<br />
Die Mutter klärt: "Ach, Hanna, das hilft zwar, Gesuchtes leichter zu finden, aber nicht Streit zu vermeiden. Überleg doch mal, womit du Paul so auf die Palme gebracht hast."<br />
Hanna leise: "Ich hatte geglaubt, Paul hätte mir das Mäppchen weggenommen."<br />
Darauf Paul: "Statt mir das vorzuwerfen, hättest du mich besser gleich gefragt, ob ich dir suchen helfe."<br />
Nun Hanna: "Ja Paul, entschuldige bitte."<br />
Und Paul: "Hab ich doch vorhin schon."<br />
<br />
<b>Zwei Lehren</b><br />
<br />
"Dann ist ja alles geklärt bis auf die Frage, was eine Übereinkunft oder Absprache ist. Dazu möchte ich dich, Paul, fragen, was du dir für die Zukunft von Hanna wünschst, damit so was nicht wieder passiert."<br />
Paul: "Die soll mal nicht so schlecht von mir denken."<br />
Die Mutter: "Dann sag doch Hanna, was sie tun oder lassen sollte, damit du nicht das Gefühl bekommst, sie dächte schlecht von dir."<br />
"Also", antwortet Paul langsam und mit faltiger Stirn, "Hanna sollte sich selber fragen, ob stimmt, was sie glaubt, bevor sie es sagt."
"<br />
Und was meinst du dazu, Hanna?", fragt sie die Mutter.<br />
"Das fällt mir aber schwer. Wenn ich doch von etwas überzeugt bin, warum sollte ich es denn bezweifeln?", wendet sie ein.<br />
"Keiner behauptet, dass das leicht ist. Aber dass es nützlich ist, zeigt sich an der Sache mit dem Mäppchen. Wer eine Vermutung hat, sollte sie prüfen, bevor er sie äußert. Das hat Paul eben wunderbar erkannt und ausgedrückt."<br />
"Davon allein kann man es doch aber noch nicht", wendet Hanna ein.<br />
"Das stimmt, Hanna. Man muss es bei jeder Gelegenheit üben. Und dabei können wir uns gegenseitig helfen, indem wir einander
einfach fragen: ‚Bist du ganz sicher?' - Und ein zweites habe ich dich vorhin gebeten: Beschreibe, was dir am Herzen liegt, ohne einen andern zu beschuldigen oder zu verurteilen. Denn damit sind wir vorhin auch weiter gekommen."<br />
<br />
<b>Ergebnis</b>
"Und was ist jetzt die 'Übereinkunft' oder 'Absprache'?", will Paul noch wissen.
"<br />
<br />
Du hast schon gesagt, was du, Paul, dir von Hanna für die Zukunft wünschst. Nun, Hanna, was wünschst du dir denn von Paul?"<br />
"Dass er nicht aufbraust, wenn es mir nicht auf Anhieb gelingt."<br />
Die Mutter: "Ist das für euch beide so in Ordnung?"<br />
Noch einmal antworten beide im Chor: "Ja, ok".
"Seht ihr, das ist jetzt eure Übereinkunft oder Absprache. Haltet sie ein und erinnert euch daran, wenn es nötig wird. So könnt ihr in Zukunft Streit vermeiden."<br />
<br />
Peter Denker <br />
<br />
<b>Hinweis</b>
Handlung und Leitgedanken dieses Kapitels sind in der Buchdokumentation beschrieben.<br />
<br />
Link zur Homepage<a href="http://publicationes.de/">:http://publicationes.de/</a><br />
<br />
<br /></div>
Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-35736748874194179492018-01-04T15:03:00.000-08:002018-01-04T15:10:01.535-08:00Gastkolumne Thomas Stiegler: "Was ist heute der Nutzen von Dichtung?" <table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-ke-MMeMuy4M/Whss5Ro9bAI/AAAAAAAApxA/bhCsmcC_RgcbKBVvlaUVsOzFzXoXcuA9QCPcBGAYYCw/s1600/d-UdjKeX_400x400.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="400" data-original-width="400" height="200" src="https://4.bp.blogspot.com/-ke-MMeMuy4M/Whss5Ro9bAI/AAAAAAAApxA/bhCsmcC_RgcbKBVvlaUVsOzFzXoXcuA9QCPcBGAYYCw/s200/d-UdjKeX_400x400.jpg" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Thomas Stiegler</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: large;">"<b>W</b></span>as ist heute der Nutzen von Dichtung?" Das ist eine Frage, die darum nicht weniger stichhaltig ist, weil sie von so vielen Dummen herausfordernd gestellt oder von so vielen Einfältigen apologetisch beantwortet wird (R. v. Ranke-Graves) </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: large;"><b>D</b></span>iese Zeilen beschäftigen mich nun schon seit Jahren. Ich habe Gedichte immer nur als nettes Beiwerk der Literatur betrachtet und meine Zeit lieber mit dicken Wälzern wie "Krieg und Frieden" verbracht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Trotzdem spürte ich immer eine leise Stimme, die darauf beharrte, dass in Gedichten ein Geheimnis liegt, das sich mir einfach noch nicht erschlossen hat. Und daher begann ich mir selbst einige Fragen zu stellen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Was unterscheidet lyrische Texte von anderen Arten der Übermittlung? Warum berühren uns Gedichte, und an welchen Stellen? Und wenn wir Gedichte brauchen, wovon ich mittlerweile überzeugt bin, warum, und wozu dienen sie uns?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: large;"><b>W</b></span>as jedem auffällt ist die starke Veränderung, die unsere Sprache gerade durchmacht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Natürlich ändert sich Sprache permanent und passt sich an die neue Lebensumwelt der Menschen an. Aber heute geht es nicht mehr nur darum, sondern vielmehr um einen dramatischen Verfall unserer Sprache.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: large;"><b>V</b></span>iele Menschen halten das für ein "Kassandra-Geschrei". In ihren Augen ändert sich zwar die Sprache, aber sie glauben, dass dies dieselbe Entwicklung sei wie wir sie seit mehr als 2000 Jahren kennen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aber sie irren sich, denn sie verwechseln die Quantität der gebrauchten Worte mit der den Worten innewohnenden Qualität. Sie beziehen sich immer nur auf die Verwendung der Sprache für Dinge im Außen, für die Verständigung über technische Vorgänge oder die Verbreitung von Informationen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Und auf diese Aspekte bezogen stimmt es vielleicht sogar, dass hier ein normaler Wandel geschieht und sich die Sprache an eine neue Umwelt anpasst.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">
K</span></b>ommunikation ist aber weit mehr als das. Viel wichtiger ist die Frage inwiefern sie es schafft, abstrakte Gedanken zu übermitteln und innere Vorgänge auszudrücken.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Inwieweit es durch Sprache möglich ist neue Gedankenräume zu erschaffen, neue Arten des Denkens und Fühlens und eine neue Sicht auf uns selbst als Mensch in dieser Welt zu entdecken.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">U</span></b>nd unter diesem Gesichtspunkt stehen wir vor einer besorgniserregenden Entwicklung.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Denn Sprache ist immer ein Abbild ihrer Zeit. In unserer scheinen die wichtigsten Dinge Geld, Macht und Technik zu sein, und deshalb entwickelt sich unsere Sprache zwangsläufig in eine Richtung um diesem Weltbild gerecht zu werden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">A</span></b>ber durch diese reduzierte Sicht auf die Welt beschneiden wir sie um ihre wichtigste Aufgabe und uns selbst um die Möglichkeit, mit den urmenschlichsten Problemen wie Liebe oder Einsamkeit auf eine produktive Art umzugehen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">D</span></b>adurch kann das geschehen, was Cornelia Jentzsch einmal beschrieben hat: "Als ich angefangen habe, über das Leben nachzudenken, haben mir die Worte gefehlt."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Und genau darum geht es. Wenn wir die Worte verlieren, wenn wir eine nuancierte Sprache verlieren, dann werden wir nicht mehr über eine Welt außerhalb der sichtbaren Realität nachdenken können.
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">A</span></b>usgelöst wurde diese Entwicklung durch den Verlust unserer Buchkultur und ihre Ablösung durch die modernen Massenmedien.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich habe an anderer Stelle schon genauer darüber geschrieben, daher will ich im Folgenden nur zeigen wie drei verschiedene Medien einen je eigenen Zugang zu differenzierten Gedanken und Gefühlen ermöglichen oder verhindern.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: large;"><b>D</b></span>er Film ist ein Medium, in dem es in erster Linie um bewegte Bilder geht. Der Text kann wichtig sein, bleibt aber immer sekundär.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Eines der großen Probleme dieses Mediums ist, dass Filme nur eine kurze Zeitspanne haben um die Menschen zu erreichen. Deshalb müssen Gefühle und Gedanken so dargestellt werden, dass man sie sofort erkennt und versteht und das führt zwangsläufig zu einer stark vereinfachten und oberflächlichen Darstellung.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">P</span></b>rosa ist weit besser geeignet, um Gefühle darzustellen und sie für sein Leben fruchtbar zu machen.-</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Fokus liegt bei dieser Art von Texten auf einer Handlung, in der die Gefühle und Gedanken eingebettet sind. Deshalb ist dieses Medium wie kein zweites dafür geschaffen, diese beiden zueinander in Beziehung zu setzen, in Sprache zu transformieren und uns die Möglichkeit zu geben, sie in unser Leben zu integrieren.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aber durch die Abhängigkeit von einer Geschichte erreichen diese Texte selten den Punkt an dem sie über das Sagbare hinausgehen müssten.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">U</span></b>nd an dieser Stelle habe ich endlich den Sinn von Gedichten verstanden.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Gedichte machen diesen Schritt, hinaus in Sphären die man nur noch erahnen. aber nicht mehr in Worte fassen kann, die aber trotz allem real sind und für unser Menschsein von enormer Wichtigkeit.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-size: large;"><b>
E</b></span>in gutes Gedicht besitzt eine „innere Schönheit“, und durch die Kraft seiner Sprache kann es unseren Verstand befreien und für einen Augenblick mit einer anderen Welt in Verbindung bringen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Gedichte haben die Möglichkeit zwischen den Worten einen Blick auf das zu erhaschen, was sich durch Sprache nicht mehr ausdrücken lässt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">S</span></b>ie können auch feinste Nuancen ansprechen und, was noch wichtiger ist, Dinge andeuten, die man nicht mehr aussprechen, aber durch die Kraft ihrer Worte nachempfinden kann.
Gedichte setzen Dinge zueinander in Beziehung, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, aber für einen Augenblick zueinander sprechen können.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">D</span></b>eshalb erscheinen sie manchmal unlogisch, sie scheinen abzudriften, sich zu wiederholen und schwer fassbar zu sein. Aber das ist mehr als nur ein Narzissmus des Poeten. Es dient diesem besonderen Zweck, uns aus unserer Zeit herauszureißen und kurz über uns hinaus wachsen zu lassen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dadurch geben Gedichte dem Inneren eine Stimme. Sie geraten an die Grenze dessen was sich mit Worten sagen lässt und manchmal darüber hinaus.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">G</span></b>erade deshalb können sie uns als Schutzschild gegen die heutige Zeit mit ihrer Dauerbeschallung aus Unterhaltung, fremden Gedanken und Meinungen dienen. Nicht um der Realität zu entfliehen, sondern um in unserem Inneren einen Ort der Menschlichkeit zu bewahren, einen Ort der Stille und Imagination, damit dort Inspiration und Liebe wachsen können.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Thomas Stiegler</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="https://www.der-leiermann.com/">https://www.der-leiermann.com/</a></div>
Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-21151486549057894162018-01-03T11:57:00.003-08:002018-01-03T12:02:14.101-08:00Gastinterview: Arno von Rosen im Gespräch mit Sören Bartol, Teil 2.<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-2mRntoTLXGg/Wk0q9262b6I/AAAAAAAAqRw/FnkVDiGKRGMDd63V13gVIwL3bSJCriUwQCPcBGAYYCw/s1600/Kopie%2Bvon%2BP1040383%2B%25281%2529.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="445" data-original-width="594" height="239" src="https://2.bp.blogspot.com/-2mRntoTLXGg/Wk0q9262b6I/AAAAAAAAqRw/FnkVDiGKRGMDd63V13gVIwL3bSJCriUwQCPcBGAYYCw/s320/Kopie%2Bvon%2BP1040383%2B%25281%2529.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Sören Bartol</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Das erste Gespräch (siehe Post weiter unten) fand am 15. November 2017 statt und war bereits wenige Tage später durch die Beendigung der Jamaika-Gespräche seitens der FDP in Teilen überholt. So haben wir uns für den 16. Dezember erneut verabredet, direkt nach der Rückreise Herrn Bartols aus Berlin, wo am Vorabend eine Präsidiumssitzung stattfand, um sich über die Sondierungsgespräche mit der CDU/ CSU auseinanderzusetzen. Ich betrete das Büro und sofort fällt mir auf, dass der lebensgroße Parteivorsitzende Schulz nicht mehr als Pappaufsteller den Eingangsbereich ziert. Nur eine Randnotiz und sicher psychologisch diskutabel, aber ich will keine Geister rufen, die eventuell nicht vorhanden sind, also konzentriere ich mich aufs Gespräch, doch die Perspektive und die Fragen haben sich geändert, da die SPD nun doch möglicherweise mit in einem Regierungsboot sitzen könnte. Ob darauf dann "Mayflower" oder "Titanic" geschrieben steht, wird erst die Zukunft zeigen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Herr Bartol, wie stehen Sie zu der Causa Christian Schmidt und dem durchwinken von Glyphosat?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Sein entspanntes Gesicht scheint zu verraten, dass diese Begebenheit ausgiebig in den SPD Reihen diskutiert wurde.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ich gehe davon aus, dass Herr Schmidt in einer zukünftigen Regierung keine Ministerfunktion mehr ausübt. Dies wird dann sicher eines der Ziele von Horst Seehofer in Berlin sein. Das ist dann Sache der CSU"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Also war diese Aktion in Brüssel ein Abschiedsgeschenk von Minister Schmidt für das Unternehmen?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bartol zuckt mit den Schultern und nickt andeutungsweise.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"War es dann klug bei Markus Lanz aller Welt zu versichern, es gäbe dahingehend keinerlei Pläne und noch zusätzlich die beleidigte Leberwurst zu geben?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Sicher nicht, aber die Angelegenheit "Schmidt" fällt nicht in mein Ressort."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der beredsame Politiker bleibt einsilbig, aber sicher wird Schmidt wieder durch die Presselandschaft geistern, sobald er einen Lobbyposten in der Wirtschaft bekleidet und wir dürfen gespannt darauf warten wo das sein wird.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ihr Präsidium hat gestern den Sondierungsgesprächen geschlossen grünes Licht erteilt. Können Sie verstehen, dass die Bürger nur noch genervt sind von den Dauerverhandlungen?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ja, aber daran war die SPD nicht beteiligt."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Trotzdem schiebt jetzt jede Partei ihnen den Schwarzen Peter zu, auch, weil die SPD 15 Minuten nach schließen der Wahllokale jede Regierungsbeteiligung und damit verbundene Gespräche abgelehnt hat. Hatten Sie nicht mit dem Scheitern von Jamaika gerechnet?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ich hatte es vermutet."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Das sind doch alles Profis, wie konnte daraus so ein Fiasko entstehen?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Da gab es keine Profis, bis auf Trittin, aber die haben die Sache schon völlig falsch angefangen, denn alleine bei den Sondierungsgesprächen wurde ein dicker Katalog mit Themen erstellt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Sie meinen es gab eine Art Koalitionsverhandlung, obwohl es nur Sondierungen waren?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Genau. In den Gesprächen geht es lediglich darum die Punkte jeder Partei festzustellen, die denen wichtig sind und daraus kann man dann ersehen, ob Koalitionsverhandlungen sinnvoll sind."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Bei der SPD wird es also keine Indiskretionen geben, wo jeder Gesprächsstand sofort den Medien mitgeteilt wird?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Bei den Treffen der Spitzenleute sicher nicht und wir werden auch nicht vom Balkon winken und Nachrichten per Twitter verbreiten."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Nächste Woche am 20. Dezember soll dann die Entscheidung über Sondierungsgespräche zwischen CDU/ CSU und SPD fallen. Steht das Ergebnis nicht schon fest und es wird auf jeden Fall zu Verhandlungen kommen?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
(Natürlich ist dies bereits wieder Vergangenheit und die Verhandlungen bewegen sich auf mögliche Koalitionsgespräche zu)</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Nein wir werden ergebnisoffen in die Sondierungen reingehen, ohne jegliche rote Linien, so wie die anderen Parteien auch."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Was ist mit den roten Linien von der CSU?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Da gibt es ebenfalls keine."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Gestern hat Herr Seehofer der Presse mitgeteilt es gäbe weder Verhandlungen oder Gespräche ohne die CSU, egal ob mit der SPD oder der Schwesterpartei CDU, falls damit der Wahlkampf in Bayern betroffen sei und Angela Merkel stand daneben. Das ist für mich bereits eine rote Linie und sogar eine Androhung."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"So ist eben die CSU, aber das ist da immer so gewesen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Immerhin hat der Königsmörder Markus Söder doch sein Ziel, Horst Seehofer abzulösen, erreicht. Ist es da hilfreich im TV zu sagen, dass es bei allen Verhandlungen nichts geben würde, was einer CSU bei den eigenen Landtagswahlen schadet?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Natürlich nicht und mit dieser Einstellung kann die Landtagswahl auch für Söder zum Problem werden."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Immerhin ist Ihr Parteivorsitzender erheblich ruhiger mit seinen Aussagen geworden, was die zukünftigen Gespräche angeht. Will die SPD nun doch regieren?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Darum geht es derzeit nicht, sondern wirklich nur um Sondierungsgespräche"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Entschuldigung, ich muss mich wohl an die neue SPD gewöhnen, die sich nicht sofort selbst in Diskussionen zerfleischt."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
"Bei der SPD Spitze jedenfalls nicht, was aber nicht heißt, dass die Basis da ganz andere Vorstellungen hat, die sind nach wie vor mehrheitlich gegen eine Regierungsbeteiligung der SPD. Doch dies ist für mich gelebte Demokratie. Nicht einer an der Spitze sollte alles entscheiden, sondern es ist gut, wenn es innerhalb einer Partei lebendige Diskussionen über mögliche Ziele und Vorgehensweisen gibt. Das sehe ich bei anderen Parteien nicht so ausgeprägt, mir aber gefällt das."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ist es nicht gefährlich auf Neuwahlen zu spekulieren? Bei manchen Parteien beschleicht einen das Gefühl, es wird dahingehend gepokert, um doch noch mehr Wählerstimmen zu erhalten. Bei der SPD ebenfalls?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Absolut nicht, aber wenn unsere Gespräche mit der Union scheitern, gibt es Neuwahlen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Na ja, so einfach ist das auch nicht, da gibt es viele Schritte zu erledigen, zum Beispiel erneute Gespräche mit dem Bundespräsidenten."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Die Hürden für Neuwahlen sind bewusst hoch, damit nicht so lange gewählt wird, bis irgendjemand das Ergebnis gefällt. Wir wollen keine Neuwahlen und wir sind uns bewusst, dass die 20 Prozent der Wähler, die uns ihre Stimme gegeben haben denken, "macht etwas daraus!" Denen ist herzlich egal was mit der SPD wird, die möchten nur eine handlungsfähige Regierung und das ist unser Auftrag, selbst wenn es in der Öffentlichkeit heißt, dies wäre schlecht für unser Land oder für die SPD."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Dann gehen wir doch einmal Themen an, die vielen Menschen in Deutschland auf den Nägeln brennen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-uwzA6I1hmj4/Wk01nMV8auI/AAAAAAAAqR8/9KfGdbSHnSgY8qvwi1kPfQrYC6aB5fcwgCEwYBhgL/s1600/Kopie%2Bvon%2BP1040379.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="436" data-original-width="594" height="234" src="https://1.bp.blogspot.com/-uwzA6I1hmj4/Wk01nMV8auI/AAAAAAAAqR8/9KfGdbSHnSgY8qvwi1kPfQrYC6aB5fcwgCEwYBhgL/s320/Kopie%2Bvon%2BP1040379.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Sören Bartol</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Bartol strafft sich und wirkt hochkonzentriert.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ein leidiges Thema ist die fortwährende Dieselaffäre. Weder gab es ein Gesetz, welches Sammelklagen zulässt, noch ist irgendwie geklärt, wer auf den gesamten Kosten sitzen bleibt. Findet da gerade eine gigantische Fahrzeugentwertung statt?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Es gibt schon die Möglichkeit sich Klageanwälten anzuschließen, die viele Mandanten auf einmal in dieser Sache vertreten, aber das ist natürlich nicht dasselbe wie eine Sammelklage, denn dafür müssten neue Gesetze her und die sind derzeit nicht mit der Union zu machen." (Stand 16.12.17)</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Die Schuld für mögliche zukünftige Fahrverbote in Städten tragen aber nicht die Autobesitzer, sondern die Konzerne. Warum sollte der Schaden also zu Lasten der Bevölkerung gehen?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Die manipulierten Fahrzeuge bekommen ja schon kostenlose Updates und sind damit besser."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Besser sind die Fahrzeuge deshalb nicht, lediglich die Verschleierungssoftware wurde entfernt. Der Dreck bläst weiterhin aus dem Auspuff und es droht auch trotz der neuen Software ein Fahrverbot in Städten."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wir müssen auf jeden Fall öffentliche Verkehrsmittel, Kleintransporter und Taxis in den betroffenen Regionen technisch umrüsten und das mit Hilfe der Konzerne, damit die Kosten gerecht verteilt werden, doch nach den alten Gesetzen (Rollenprüfstand) ist der höhere Ausstoß bei Motorbelastung erlaubt und dafür wird kein Konzern freiwillig bezahlen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Das hilft den Millionen normalen Autoeigentümern aber kein Stück, denn die besitzen dann wertlose Fahrzeuge, die sie entweder teuer nachrüsten oder den Städten fern bleiben müssen. Zudem werden laufend neue nicht umgerüstete Fahrzeuge zugelassen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Die neuen Fahrzeuge haben alle schon die neue Software aufgespielt." (<a href="diesel-abgas: Blaue Plakette, Fahrverbot, Euro-5-Umr%EF%BF%BDstung - Das sollten Sie zur blauen Plakette wissen">Wissenswertes über den Dieselgate</a>)</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Die alleine nichts nutzt, weil dafür zusätzlich neue und bereits vorhandene Abgasreinigungsanlagen eingebaut werden müssten und zwar flächendeckend."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Über diese Mehrkosten bei der technischen Umrüstung älterer Fahrzeuge müssen wir uns unterhalten und wir als SPD wollen da die Wirtschaft mit ins Boot holen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Die sich bislang drückt wo es nur geht, weshalb VW auch keinen weiteren Aufschub für mögliche Sammelklagen der manipulierten Fahrzeuge gewährt hat, so wie noch letztes Jahr. Damit sind dann ab dem 01.01.2018 die Autobesitzer auf sich gestellt und haben keine Macht, außer bei den Konzernen nicht noch weitere Autos zu kaufen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ein erstes Urteil zu möglichen Fahrverboten erwarte ich im Februar 2018. Zu diesem Zeitpunkt gibt es entweder Koalitionsverhandlungen oder Gespräche über Neuwahlen, dann kann sich keine Partei mehr diesem Problem verschließen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Dann wäre in Ihren Augen der politische Druck groß genug, um doch eine Lösung im Sinne der Dieselfahrzeugbesitzer zu finden?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ja, allerdings glaube ich nicht, dass es eine kostenfreie oder einfache Lösung geben wird, auch je nachdem wie alt diese Fahrzeuge sind."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Es trifft dann also wieder die, welche sich sowieso keine Neufahrzeuge leisten können und dann Geld aus ihren Taschen holen müssen, welches sie nicht haben. Das führt mich zur nächsten Frage. Die SPD redet von Gerechtigkeit und gleiches Geld für gleiche Arbeit. Wie kann es dann in Unternehmen wie DHL oder Lufthansa zu Arbeitsmodellen kommen, die sogar teilweise den Mindestlohn unterschreiten, weil es Unterfirmen gibt, die zu ganz anderen Bedingungen einstellen dürfen als die Stammbelegschaft, welche nach und nach abgebaut wird? Dies sind ja noch negative Auswüchse der Agenda 2010."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Die Agenda 2010 ist lange her und wir dürfen die Bedingungen unter der die Agenda geschaffen wurde nicht vergessen und müssen die aktuelle Situation wieder neu beurteilen, denn wir haben völlig veränderte Bedingungen und müssen schnell Anpassungen vornehmen, ebenfalls bei Fehlern, die damals ohne Frage gemacht wurden."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Es ist der SPD also auch ein wichtiges Anliegen bei möglichen zukünftigen Verhandlungen?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Natürlich. Wenn es Regelsystem ausgenutzt wird, gegen den Sinn des Gesetzgebers, müssen Änderungen vorgenommen werden. Das gilt auch für das unzureichende Gesetzt der Mietpreisbremse, welches wenig bis nichts bewirkt, ebenso wie den Selbstbedienungsladen der Hauseigentümer bei Modernisierungen, die auf die Mieter abgewälzt werden und selbst nach der Amortisierung kein Ende findet."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Trotzdem ist in den letzten vier Jahren da nichts passiert, außer, dass Spekulanten haufenweise Häuser kaufen und mittels Modernisierung die Wohneinheiten entmieten, da sich die Bewohner die neuen Mieten schlichtweg nicht mehr leisten können und dann alles in Eigentumswohnungen umgewandelt wird, die dann auch mit ausländischen Kapital gekauft werden. Sitzt nicht genau in diesen Wohnungen die Klientel der SPD?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Genau das sind unsere Wähler und wir wissen dies, weshalb uns dieser Punkt auch wichtig ist, so wie er ebenfalls einer CDU/ CSU wichtig sein sollte, da selbst in Bayern der Mietzins in Großstädten nicht mehr bezahlbar ist. Wir hoffen also auf Gemeinsamkeiten bei diesem Thema. Darüber hinaus will die SPD eine höhere Grundsteuer auf Spekulationsgrundstücke erheben, welche nur nicht verkauft werden, weil die Investoren auf Wertsteigerung am angespannten Baumarkt spekulieren."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Das heißt, ein Investor kann sich selber ausrechnen, wann es keinen Ertrag mehr auf seine Spekulation gibt und verkauft dann früher und zu annehmbarerem Preis?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"So ist es geplant. Damit nehmen wir nichts weg, sondern verhindern lediglich den Wohnungsbaustillstand zu Lasten der Mietsituationen in Großstädten. Zudem muss der Staat sich wieder viel mehr um den Bau von Wohnungen kümmern, ob als Neubau oder Aufstockung auf Gebäuden, wo es keine Grundstücke mehr zu bebauen gibt."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wenn wir schon über ausländisches Kapital reden, wie sieht es mit einem Schuldenschnitt Griechenlands aus?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Den wird es geben. Ich weiß nicht wann oder wie hoch dieser Schuldenschnitt sein wird, aber er wird kommen. Irgendwann."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"In ferner Zukunft, wenn das Land komplett tot ist?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Nein, ich denke in den nächsten schätzungsweise fünf Jahren, damit ein Neustart möglich ist, denn niemand kann in Europa ein Interesse an einem maroden Griechenland haben."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich bedanke mich für das Gespräch Herr Bartol."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Bitte sehr."<br />
<div style="font-family: "times new roman"; margin: 0px;">
<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;">Foto: aus dem Bestand von Arno von Rosen</span></div>
<div style="font-family: "times new roman"; margin: 0px;">
<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;"><br /></span></div>
<div style="font-family: "times new roman";">
<div style="margin: 0px;">
<a href="https://www.facebook.com/pages/Arno-von-Rosen/716415538411323?ref=hl&__mref=message_bubble">https://www.facebook.com/pages/Arno-von-Rosen/716415538411323?ref=hl&__mref=message_bubble</a></div>
</div>
<div style="font-family: "times new roman";">
</div>
<div style="font-family: "times new roman";">
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
</div>
<div style="font-family: "times new roman"; margin: 0px;">
<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;"></span><br /></div>
<div style="font-family: 'times new roman';">
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<a href="https://arnovonrosen.wordpress.com/">https://arnovonrosen.wordpress.com/</a></div>
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</div>
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Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-85821609610240551612018-01-03T11:13:00.000-08:002018-01-03T11:39:14.464-08:00Gastinterview: Arno von Rosen im Gespräch mit Sören Bartol - Teil 1<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-2mRntoTLXGg/Wk0q9262b6I/AAAAAAAAqRo/ngsbK1PSk283ta2B_MipKFfWpIYSacCAQCLcBGAs/s1600/Kopie%2Bvon%2BP1040383%2B%25281%2529.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="445" data-original-width="594" height="239" src="https://3.bp.blogspot.com/-2mRntoTLXGg/Wk0q9262b6I/AAAAAAAAqRo/ngsbK1PSk283ta2B_MipKFfWpIYSacCAQCLcBGAs/s320/Kopie%2Bvon%2BP1040383%2B%25281%2529.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Sören Bartol</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Sören Bartol (SPD) ist der einzige Abgeordnete aus Marburg und Umgebung der es in den Deutschen Bundestag geschafft hat und das mit einem Direktmandat. Einer von insgesamt nur 12 der SPD und 50 Abgeordneten aus ganz Hessen. Grund genug für mich, um nach einem exklusiven Interview zu fragen.
Bartol ist seit 2002 fünfmal in Folge direkt gewählt worden, eine beachtliche Serie in unsicheren politischen Zeiten. Der Mann ist zwar in Hamburg geboren, würde sich jedoch nie als Hamburger bezeichnen, da er in Lippe zur Schule ging und in Marburg studierte. Nicht gerade heimatlos, doch heute würde er sich als Marburger sehen und verbrachte hier auch die meiste Zeit seines Lebens. Der Familienvater von vier Kindern ist weder ein Leisetreter, noch wirkt er ausgeprägt diplomatisch, was die Politik im Allgemeinen und die SPD im Besonderen betrifft. Sicher ein glücklicher Umstand, wenn man Fragen stellt und obwohl ich die Causa Wahlschlappe bewusst weglassen wollte, greift Bartol das Thema selber sofort auf. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Es war ein Debakel und wir müssen den Menschen jetzt genau zuhören und daraus unsere Schlüsse ziehen, sonst sind wir in vier Jahren als Volkspartei erledigt!"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das sind unerwartet markige Worte, doch abgesehen davon wäre ein wiederholter Stimmenverlust in vier Jahren mehr als nur eine Zäsur, aber es scheint so, als habe die SPD dies bereits verinnerlicht und wie Bartol betont, will die SPD als Zukunftspartei gesehen werden und ebenso agieren, denn die Zeit als kleiner Koalitionspartner der einst übermächtigen CDU hat Spuren hinterlassen, an seiner gesamten Partei, sagt er. Sören Bartol gehört politisch sicher zur Fraktion "Attacke" und so ist nur verständlich, warum er die nächste Bundeskanzlerin oder den Bundeskanzler stellen will.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Bundeskanzlerin?“, frage ich</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Warum nicht? Wir haben genügend qualifizierte Frauen in unserer Partei!"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wenn die SPD von Erneuerung redet, gilt das nicht ebenfalls für das Personal? Ich sehe niemanden, der sich da jetzt zeigt. Ist es nur eine halbe Erneuerung?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bartol schnauft, denn die Frage kennt er schon.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wir werden jetzt sicher keinen unserer Politiker in die Rente schicken, nur weil wir eine Wahl verloren haben."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Früher war das doch Gang und Gäbe bei der SPD. Was hat sich geändert?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Die Menschen. Sie wollen keine Politiker mehr, die sich nur mit sich selbst oder ihrer Partei beschäftigen, deshalb nervt mich dieser lange Prozess der Jamaikagespräche. Das dauert schon viel zu lange und schadet unserer Demokratie, denn Deutschland ist zurzeit nicht handlungsfähig und dies ist gerade jetzt notwendig, nicht nur für unser Land, sondern für ganz Europa."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Glauben Sie daran, dass die Gespräche nach Terminvorgabe abgeschlossen sind?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Nein", ist die knappe Antwort.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Halten Sie es für wahrscheinlich, dass Jamaika die komplette Legislaturperiode übersteht?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bartol schüttelt den Kopf, antwortet aber, "es ist nicht unser Problem, ob die Regierung vier Jahre lang hält, sondern was die SPD in dieser Zeit den Menschen in Deutschland an eigenen Lösungen für unser Land anzubieten hat, denn das ist im Wahlkampf völlig untergegangen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Also wird die Koalition scheitern?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bartol windet sich auf seinem Stuhl, denn ich bin gewillt die Frage auch ein drittes Mal zu stellen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wenn die CSU bei den Landtagswahlen 2018 eins auf die Mütze bekommt, ist die Koalition am nächsten Tag nur noch Geschichte, denn die vorgespielte Harmonie existiert dort nicht wirklich, egal um wen es sich bei der CSU handelt."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Sie halten die Bayern also eher für Monarchisten?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Er lacht</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Eher für Separatisten, aber die sind nicht unser Problem, sondern das der CDU."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wie sieht denn ein Sören Bartol die Forderung der USA nach mehr Geld fürs Militär und wie weit würde die SPD gehen, um Frieden zu schaffen? Immerhin reden wir von hohen Milliardensummen in den kommenden Jahren."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ich halte nichts davon, die Militärausgaben pauschal mal eben so um eine Summe X zu erhöhen. Fakt ist aber, dass Deutschland mehr Geld ausgeben muss, um unsere Soldaten nicht im Regen stehen zu lassen. Unsere Bundeswehr ist schlecht ausgestattet, befindet sich derzeit dennoch in sieben Auslandseinsätzen. Diese Einsätze werden durch das Parlament entschieden, also direkt durch meine Stimme, da kann ich nicht einfach zusehen, wie diese Menschen im Stich gelassen werden. Wenn jemand total gegen Militär und Krieg ist, verstehe ich das, aber ich bin nicht naiv und weiß, dass es auch zu militärischen Auseinandersetzungen kommen kann. Verstehen Sie mich nicht falsch, die SPD will keinen Krieg, aber wer hätte noch vor Jahren gedacht, dass es zu einem Ukraine-Konflikt kommen könnte, doch jetzt ist er da. Wie viel Geld das insgesamt kostet, weiß ich nicht, aber wir halten nicht statisch an den von US-Präsident Trump geforderten 2% des Bruttoinlandsproduktes (für 2016 wären dies 62,7 Milliarden Euro gewesen, Ist-Ausgaben 2016 = 35,1 Milliarden Euro) für die Bundeswehr fest, so wie die CDU/ CSU, die dieser Vorgabe blind folgen wollen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Macron unterstützt ja die europäische Idee und möchte die Militärausstattung gerne zusammen entwickeln. Können Sie dem folgen?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Macron ist zwar kein Sozialdemokrat, aber er will Europa stärken und macht klare Ansagen. Damit kann die SPD gut umgehen, im Gegensatz zu Frau Merkel, die immer nur ausweichend antwortet und schwammig bleibt. Ich stehe übrigens voll hinter dem SPD-Parteivorsitzenden Martin Schulz, wenn er sagt, dass dieses Verhalten von der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel ein Anschlag auf unsere Demokratie ist. Man kann sich nicht immer wegducken und nichts sagen. Wir müssen den Menschen wieder vermitteln, dass Europa ein gigantisches Friedensprojekt ist und keine Erfindung für die Wirtschaft. Das haben viele in der Zwischenzeit vergessen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Die Menschen haben aber das Gefühl, es ginge lediglich um wirtschaftliche Interessen und wenn einem Land etwas nicht passt, verweigert es Europa, so wie Ungarn oder Polen, zum Beispiel. Hat bei den europäischen Verträgen niemand an solche Szenarien gedacht?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mich sieht ein nachdenklicher Sören Bartol an.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Nur Europa ist stark. In China interessiert sich für Deutschland niemand, egal wie hoch unser Exportüberschuss ist, doch wenn wir als Staatengemeinschaft auftreten sind wir wer und man hört auf uns. Das muss unser Ziel sein."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Von den Briten war man seit Margaret Thatcher gewohnt, dass Staaten gerne ihr eigenes Süppchen kochen im einigen Europa. Haben es die Briten jetzt übertrieben? Ich habe inzwischen nicht mehr das Gefühl, dass die wirklich den Brexit wollen. Wie sehen Sie das?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Der Brexit ist eine Katastrophe für Europa. Ob Großbritannien jetzt zurück will, weiß ich nicht, aber es wäre gut für Europa."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wird es einen "Brexit light" geben, bei dem alles so bleibt wie es vorher war, nur ohne die Briten in der Gemeinschaft?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Nein, dies ist unmöglich, weil es andere Staaten dazu auffordern würde sich in Zukunft auch nur noch die Rosinen rauszupicken und das wäre das Ende der europäischen Idee."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Es gibt also nur den harten Bruch?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ja, die Briten müssen mit allen Konsequenzen die Gemeinschaft verlassen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht!"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wieviel Einfluss nimmt Deutschland an diesen Entscheidungen oder findet das alles nur in Brüssel statt?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Deutschland ist ein wichtiges Land in Europa, also haben wir auch Einfluss."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wäre es denkbar, den Brexit wieder rückgängig zu machen, wenn auf der Insel neu gewählt würde und sich die Bürger in einem neuen Votum gegen den Brexit entscheiden?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Das weiß ich nicht und es wäre auch reine Spekulation, doch wenn die Briten wieder dazu gehören würden, wäre das gut, aber alles haben zu wollen und dann EU-Bürger ausweisen zu wollen, wenn der Brexit vollzogen ist, geht gar nicht."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wie steht die SPD zu den ganzen Steueroasen in Europa? Das ist ja nicht gerade förderlich für den Gemeinschaftsgedanken."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Die SPD hat nicht nur eine fabelhafte Steuerreform entwickelt, die von der CDU abgelehnt wurde, die Union ist auch vom Lobbyismus durchdrungen und der verhindert, dass das Kapital ordentlich besteuert wird. Dabei wollen und müssen wir Gerechtigkeit in unsere Gemeinschaft bringen. Man sehe sich nur mal den Fall "Paradise Papers" an"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Sie halten es in diesem Fall also mit dem Zitat von Heiner Geißler (CDU, 1930-2017), der gesagt hat, "Es gibt Geld wie Dreck auf der Erde, es haben nur die falschen Leute."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ja, es ist nicht einzusehen, warum es keine stärkere Erbschaftssteuer für gut Vermögende in Deutschland geben sollte. Wir nehmen ja keinem Unternehmen Kapital weg, damit es dann Pleite geht, sondern wir denken da an Privatvermögen. Wenn jemand neun Milliarden Euro erbt und dafür so gut wie keine Lebensleistung erbracht hat, warum sollte darauf keine Erbschaftssteuer erhoben werden? Sehen Sie sich die Familie Quandt an. Da will niemand BMW schaden, aber es ist ungerecht dort keine Steuern zu erheben. Wir wollten den deutschen Mittelstand entlasten, als Jobmotor für unser Land, doch alle Steuererhöhungen oder Einführungen waren mit der CDU nicht zu machen. Da hatten wir keine Chance, unsere Ideen umzusetzen"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Sie als für Verkehr zuständiger stellvertretender Vorsitzender der SPD wissen sicher um die vielen nötigen Investitionen in unsere Infrastruktur, trotzdem ist die schwarze Null im Bundeshaushalt gesetzt. Warum wird nicht mehr investiert, gerade in einer Zeit, da Geld so billig ist wie nie?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Es wurde ja mehr investiert als jemals zuvor.“</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Geht es darum, das Kapital zu schützen, weil dort im Moment fast keine Zinsen bezahlt werden müssen und sich deshalb Staatskredite für die Kapitalgeber nicht lohnen?“</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Nein, die schwarze Null ist ein Fetisch der CDU und hat nichts mit Schutz des Kapitals vor höherer Besteuerung zu tun. Schulden zurückzuzahlen ist ja grundsätzlich auch eine wichtige und gute Sache."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Das sieht sicher jeder so, aber wenn die Investitionen dauernd verschoben werden, wird es am Ende doch teurer, also völlig sinnlos jetzt den Haushalt bei Null zu halten oder nicht?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wie gesagt, es ist ein Fetisch der CDU und davon werden die nicht abrücken, aber Sie haben Recht. Wenn ich mir den Bildungssektor ansehe, speziell auch die Berufsschulen, ist deren Ausstattung dürftig und veraltet, also wenig zukunftsweisend. Da müsste eine Menge getan werden, ebenso wie bei Schulgebäuden. Oder zum Beispiel Investitionen in das duale Ausbildungssystem. Das ist hervorragend im Vergleich zur restlichen Welt, muss aber trotzdem attraktiver werden. Jeder möchte seine Kinder nur noch studieren lassen. Ein Meister in einem Handwerksberuf sollte gleichgesetzt werden mit einem Master von der Universität, aber den Menschen fehlt das Vertrauen in die Zukunft dieser Berufe. Studieren ist kein Allheilmittel, auch wenn es dringend notwendig ist, die Chancengleichheit zwischen Akademikerkindern und sozial schwächeren Familien wieder herzustellen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"So, wie es schon einmal in den siebziger Jahren war?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ja, genau so, doch diese Situation betrifft auch den Pflegesektor und die Altersarmut. Da müsste dringend in Ausbildung investiert werden und in vernünftige Löhne, damit das Alter nicht automatisch zu Würdelosigkeit führt."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Dafür ist der Mindestlohn aber immer noch zu niedrig oder geben Sie dem Gutachten der Wirtschaftsweisen Recht, die den Mindestlohn wieder abschaffen würden, um Anreize auch im Billiglohnsektor zu schaffen für mehr Arbeitsplätze?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-uWRykyhbWJw/Wk0rMlPIHmI/AAAAAAAAqRs/CL0eP_XyZSALdBnupfpppl379FdyJF4AwCLcBGAs/s1600/Kopie%2Bvon%2BP1040380%2B%25281%2529.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="409" data-original-width="594" height="220" src="https://2.bp.blogspot.com/-uWRykyhbWJw/Wk0rMlPIHmI/AAAAAAAAqRs/CL0eP_XyZSALdBnupfpppl379FdyJF4AwCLcBGAs/s320/Kopie%2Bvon%2BP1040380%2B%25281%2529.JPG" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Sören Bartol</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
"Das ist völliger Quatsch, was da empfohlen wird, denn es war eine große Leistung der SPD den Mindestlohn einzuführen, nur hat das kaum jemanden interessiert. Die Einen haben so viel Einkommen, dass denen das Thema egal ist und für die betroffenen Einkommensgruppen ist es immer noch zu wenig. So hatte dieses Gesetz nie den Stellenwert, den es verdient hätte, obwohl ich selber nie geglaubt habe, dass wir es mit der CDU durchsetzen können."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Nehmen wir mal den beliebten Eckrentner, welcher 40 Jahre lang gearbeitet hat, obwohl solche Biografien heute eher selten sind und lassen diesen 10 Euro in der Stunde verdienen, dann ist er immer noch auf Hartz IV Niveau und muss zum Amt. Ist das nicht eine versteckte Subvention für Unternehmen, die ausschließlich auf billige Arbeitskräfte setzen?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Das kann man so sehen, aber wir müssen dahin kommen, dass die Menschen wieder so viel verdienen, dass es dieses Szenario in der Zukunft nicht geben wird und ebenfalls der Neidfaktor in Deutschland keine Rolle mehr spielt. Lieber heute als morgen und da sehe ich nur die SPD als treibende politische Kraft, denn die Linken wollen nur Opposition machen und reden gerne von Gerechtigkeit, aber ohne sich als Regierung zu beteiligen und die anderen Parteien haben da kein Interesse."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Es gibt aber durchaus vernünftige Ansichten bei der Linken."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ja und mit einigen aus der Partei könnte die SPD sofort eine Koalition eingehen, nur eben nicht mit allen von der Linken."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Haben Sie eigentlich Freunde in Berlin?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Natürlich habe ich das."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ich meine aus der Partei?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ich weiß worauf Sie anspielen. Freund, Feind, Parteifreund. Das ist nur ein Klischee, aber bei Freundschaft muss man differenzieren." </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ich meine jemanden, der nicht hinterhältig ist und einen ins offene Messer laufen lässt, egal von welcher Partei."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Die gibt es tatsächlich von jeder Partei, außer von der AfD. Ich würde keine Namen nennen wollen, aber natürlich geht man mit einigen lieber Essen als mit anderen oder trifft sich nach der Arbeit."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Kommt es da auch mal zu Annäherungen der politischen Ansichten, als eine Art Diplomatie zwischen den Parteien, losgelöst vom Parlament?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Ja, auch, aber das ist alles viel normaler, als Außenstehende sich das vorstellen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Sie haben sich am Anfang des Gesprächs nicht selber als Neuanfang für die SPD ins Spiel gebracht. Warum nicht? Haben Sie keine Ziele?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bartol grinst breit.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Natürlich habe ich die. Ich möchte erneut stellvertretender Fraktionsvorsitzender werden, weil ich den Job kann und er mir Spaß macht. Ich werde also alles dafür tun, obwohl es in der Opposition weniger Funktionen gibt und es automatisch mehr Bewerber für jede Position gibt."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Können Sie in der Opposition nicht mehr so viel für Marburg tun wie zuvor?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Das hängt nicht unmittelbar zusammen, denn die Netzwerke bleiben bestehen. Man bekommt vielleicht nicht mehr immer eine direkte Anerkennung, denn man arbeitet mehr hinter den Kulissen, aber wichtig ist das Ergebnis für die Menschen, nicht wer daran beteiligt war. Wichtig ist in der Zukunft auch der Bereich Digitalisierung. Da müssen wir die Menschen drauf vorbereiten. Die FDP will das ohne echte Kontrollen und die Grünen interessiert es nicht, aber die SPD will die Menschen auf das neue Zeitalter vorbereiten, ob Automobilsektor oder Energieversorgung. Braunkohle ist veraltet, aber gerade im Osten ein wichtiger Arbeitgeber und noch nicht zu ersetzen. Da muss noch Geld in die Forschung fließen, um Stromspeicher zu entwickeln und die lebensnotwendige Stromtrasse von Nord nach Süd zu bauen, aber auch dort verhält sich die CSU unverantwortlich in meinen Augen. Gaskraftwerke wären zwar ebenfalls aus nicht regenerativen Brennstoffen, aber sehr viel sauberer als Braunkohle."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Das Gas, welches aus Russland kommt und das fast zu zwei Dritteln?" </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Zurzeit schon, aber so, wie in 15 Jahren Fahrzeuge automatisch im Straßenverkehr gelenkt werden, so arbeiten wir jetzt bereits daran von ausländischen Energien unabhängig zu werden. Wenn wir nicht so viel Strom exportieren würden, könnte man die Kohlekraftwerke sogar abschalten, aber wir wollen einen Übergang zu neuen Technologien schaffen ohne ein Heer von Arbeitslosen auf der Straße stehen zu haben."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Eine letzte Frage, die mir persönlich wichtig ist und vielen Lesern. Was halten Sie von dem erfolgreichen Bemühen von Christian Schmidt (CSU, Bundesminister Ernährung und Landwirtschaft) beim Paris-Abkommen die deutsche Landwirtschaft von der Umweltbelastung aus dem Vertrag zu nehmen, gerade im Bezug auf Grundwasserverschmutzung, Massentierhaltung und freigegebene Notfall-Antibiotika durch das Robert Koch Institut?"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Das ist eine Katastrophe und wir als SPD haben alles getan, um das Schlimmste zu verhindern, hatten aber keine Chance das zu verbieten, sondern nur abzuschwächen, weil auch da die CDU/CSU den Lobbyisten gefolgt ist. Ohne den Widerstand der SPD hätten die in Brüssel auch Glyphosat einfach durchgewunken. So konnten wir zumindest das verhindern, obwohl wir das Pflanzenschutzgift überhaupt nicht mehr haben wollten. Deshalb wollen wir nicht mehr als Juniorpartner in einer Koalition sein. Vielleicht halten mich einige für verrückt, aber ich hätte gerne die absolute Mehrheit im Bundestag, auch wenn das heutzutage nicht mehr realistisch ist, doch mit einem Ergebnis wie 1998 von 40,9 % wäre die SPD wieder eine starke Partei, die den Menschen helfen könnte. Kompromisse gehören zur Politik, aber wir würden sie mit einem solchen Ergebnis nicht mehr so schnelle wieder eingehen müssen, und damit die Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholen."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Danke für das Gespräch." </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Bitte sehr."<br />
<br />
<div style="font-family: "times new roman"; margin: 0px;">
<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;">Foto: aus dem Bestand von Arno von Rosen</span></div>
<div style="font-family: "times new roman"; margin: 0px;">
<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;"><br /></span></div>
<div style="font-family: "times new roman";">
<div style="margin: 0px;">
<a href="https://www.facebook.com/pages/Arno-von-Rosen/716415538411323?ref=hl&__mref=message_bubble">https://www.facebook.com/pages/Arno-von-Rosen/716415538411323?ref=hl&__mref=message_bubble</a></div>
</div>
<div style="font-family: "times new roman";">
</div>
<div style="font-family: "times new roman";">
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
</div>
<div style="font-family: "times new roman"; margin: 0px;">
<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;"></span><br /></div>
<div style="font-family: 'times new roman';">
<div style="margin: 0px;">
<div style="text-align: start;">
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<a href="https://arnovonrosen.wordpress.com/">https://arnovonrosen.wordpress.com/</a></div>
</div>
</div>
</div>
</div>
Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-9126643681906467242017-11-28T23:55:00.001-08:002017-11-29T00:03:07.425-08:00 Gastkolumne Nikolaos Maltezos: Gesetz über die außerehelichen Beziehungen (Ae-Gesetz)<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-4w3QDSoMjUY/WgtT4CQEeFI/AAAAAAAAppM/MRWmpEqzLYkwtTXB-ALoxU587BR7VCvsQCPcBGAYYCw/s1600/290656_1913317881879_1641492147_o%2B%25281%2529.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="233" data-original-width="350" height="213" src="https://1.bp.blogspot.com/-4w3QDSoMjUY/WgtT4CQEeFI/AAAAAAAAppM/MRWmpEqzLYkwtTXB-ALoxU587BR7VCvsQCPcBGAYYCw/s320/290656_1913317881879_1641492147_o%2B%25281%2529.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Nikolaos Maltezos </td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">Gesetz über die außerehelichen Beziehungen (Ae-Gesetz</span></b>)<br />
<br />
§ 1 <b>Begriffsbestimmungen</b></div>
<div style="text-align: justify;">
(1) Wer widerrechtlich im Sinne dieses Gesetzes in eine gemäß § 1353 BGB gültige Ehe eindringt, ist Ehestörer.</div>
<div style="text-align: justify;">
(2) Dies gilt nicht, wenn beide Ehegatten gleichzeitig außereheliche Beziehungen zum gleichen Ehestörer unterhalten und diese nicht bloß gelegentlich sind.</div>
<div style="text-align: justify;">
(3) Die außereheliche Beziehung darf nicht nur gelegentlich erfolgen. Gelegentlich ist eine Beziehung mit dem Ehestörer, wenn diese auf einen einmaligen Geschlechtsakt beruht. Unterhält ein Ehegatte mehrere gelegentliche Beziehungen mit dem gleichen Ehestörer, so darf der Zeitraum zwischen den jeweiligen Geschlechtsakten die Jahresfrist nicht unterschreiten. Die Anzahl der gelegentlichen Beziehungen ist auf drei pro Kalenderjahr und Ehegatte begrenzt.</div>
<div style="text-align: justify;">
(4) Außerehelich ist die Beziehung, wenn sie ohne Zustimmung und Kenntnis des jeweils anderen Ehegatten erfolgt. Die nachträgliche Bekanntmachung an den Ehepartner bleibt ausgeschlossen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
§ 2 <b>Umfang der Anzeigepflicht </b></div>
<div style="text-align: justify;">
(1) Wer eine außereheliche Beziehung im Sinne dieses Gesetzes unterhält, ist zu dessen Anzeige gegenüber für die steuerliche Veranlagung der Ehegatten zuständigem Finanzamt verpflichtet.</div>
<div style="text-align: justify;">
(2) Die Anzeigepflicht entfällt im Falles des § 1 Abs. 2 dieses Gesetzes. Auf Verlangen haben die Ehegatten diejenigen Unterlagen an das für die steuerliche Veranlagung der Ehegatten zuständige Finanzamt herauszugeben, die die gleichzeitige Beziehung der Ehegatten zum Störer belegen. Die Dauer der Nachweispflicht auf Verlangen richtet sich nach den einschlägigen Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches über die Verjährung. </div>
<div style="text-align: justify;">
(3) Die Anzeigepflicht des ehebrüchigen Ehegatten entfällt, wenn der Ehegatte nicht ohne schuldhaftes Zögern die Scheidung beantragt (sog. Ehekarenzzeit)</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
§ 3 <b>Folgen der außerehelichen Beziehung</b></div>
<div style="text-align: justify;">
(1) Unterhält ein Ehegatte eine nicht nur gelegentliche außereheliche Beziehung, so ist er bei Einreichung der Steuererklärung für das Jahr, in dem die außereheliche unterhielt, verpflichtet anzuzeigen.<br />
(2) Durch die Anzeige entfällt die steuerliche Privilegierung für die Dauer der außerehelichen Beziehung. Beide Ehegatten werden so gestellt, als wäre die Ehe nicht geschlossen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
§ 4 <b>Unterlassen der Anzeige </b></div>
<div style="text-align: justify;">
Versäumt der ehebrüchige Ehegatte die Anzeige, so begeht eine Steuerhinterziehung, die nach den einschlägigen Bestimmungen de Steuerstrafrechts geahndet wird. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
§ 5 <b>Heilung der unterlassenen Anzeige</b></div>
<div style="text-align: justify;">
(1) Die Anzeige kann, wenn ein Steuerbescheid durch die zuständige Finanzbehörde bereits erlassen worden ist, nur innerhalb der gesetzlichen Widerspruchsfrist nachgeholt werden, wenn und soweit diese freiwillig erfolgt. Hierbei kommt es nicht an, dass der Steuerbescheid einem Änderungsvorbehalt unterliegt. </div>
<div style="text-align: justify;">
(2) Für den Fall, dass die Ehegatten getrennt veranlagt werden, kann sich der ehebrüchige Ehegatte nicht darauf berufen, dass der ehetreue Ehegatte, die außereheliche Beziehung in seiner Steuererklärung angezeigt hat. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
§ 6 <b>Nachehe </b></div>
<div style="text-align: justify;">
(1) Wird die Ehe zeitnah und ohne schuldhaftes Zögern des ehetreuen Ehegatten geschieden, so kann der Ehestörer binnen Drei-Monats-Frist die umgehende Verehelichung mit dem eheuntreuen Ehegatten verlangen (echte erste Nachehe). Der ehebrüchige Ehegatte ist zur Eingehung der Ehe dann verpflichtet. </div>
<div style="text-align: justify;">
(2) Unterhält ehebrüchige Ehegatte mehr als drei gelegentliche außereheliche Beziehungen, so kann jeder der Ehestörer die Verehelichung mit sich verlangen. Für den Fall, dass mehrere Ehestörer eine Verehelichung verlangen, kommt es auf den Zugang der Mitteilung beim ehebrüchigen Ehegatte an. Ein Anwartschaftsrecht auf die echte erste Nachehe ist ausgeschlossen. </div>
<div style="text-align: justify;">
(3) Erklären sich der ehetreue Ehegatte und der Ehestörer bereit, so kann dieser in die ursprüngliche Ehe eintreten, ohne dass es einer erneuten Eheschließung bedarf. Der Ehestörer darf bis zu diesem Zeitpunkt nicht wegen eines Steuerstrafvergehens wirksam verurteilt worden sein. Dabei kommt es nicht darauf an, dass die Steuerstraftat nach den allgemeinen Vorschriften verjährt ist (sog. unechte Nachehe). </div>
<div style="text-align: justify;">
(4) Wenn und soweit keine Nachehe geschlossen wird, kann der ehetreue Ehegatte vom in die Ehe eingedrungenen Störer Ersatz derjenigen Aufwendungen bekommen nach den Regeln der ungerechtfertigten Bereicherung. Dies gilt auch in den Fällen, in denen das eheliche Auseinanderleben widerleglich vermutet wird gegenüber dem eheuntreuen Ehegatten. </div>
<div style="text-align: justify;">
(5) Der Ehestörer kann sich nicht auf den Fall des § 10 Abs. 3 berufen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
§ 7 <b>Mehrere Störer </b></div>
<div style="text-align: justify;">
Existieren mehrere Störer, so gilt die zeitliche Abfolge, mit der sich der ehebrüchige Gatte auf sie eingelassen hat. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
§ 8<b> Eheliches Auseinanderleben</b> </div>
<div style="text-align: justify;">
(1) Ehebruch und eheliches Auseinanderleben schließen sich nicht aus. </div>
<div style="text-align: justify;">
(2) Den Folgen des ehelichen Auseinanderlebens sind denen des Ehebruchs gleichgestellt. </div>
<div style="text-align: justify;">
(3) Eheähnliche Beziehungen, soweit sie keine steuerliche Privilegierung genießen, fallen nicht in den Anwendungsbereich dieses Gesetzes </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>§ 9 Grundlage</b> </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
(1) Das Bundesministerium für Finanzen wird ermächtigt einen Index über die Häufigkeit des geschlechtlichen Verkehrs unter Berücksichtigung des Altersunterschiedes der Ehepartner und Dauer der Ehe zu führen (sog. G-VIX). Der Index ist in regelmäßigen Abständen auf seine Gültigkeit zu überprüfen. Die Ergebnisse sind im Bundesanzeiger zu veröffentlichen. </div>
<div style="text-align: justify;">
(2) Unterschreitet der zwischen den Ehepartnern festgestellte G-VIX (sog. spezifischer G-VIX) der den durch die Erhebungen des Bundesministeriums der Finanzen festgestellten G-VIX (sog. allgemeiner G-VIX) um 50%, so wird das eheliche Auseinanderleben widerleglich vermutet. Es bleibt dem Ehepaar unbenommen durch geeignete technische Hilfsmittel den Gegenbeweis zu führen. Beträgt der Unterschied zwischen beiden Werten 75% und mehr wird das eheliche Auseinanderleben unwiderleglich vermutet. </div>
<div style="text-align: justify;">
(3) Unwiderleglich wird das eheliche Auseinanderleben ebenfalls vermutet, wenn zwischen den Ehegatten eine dauernde räumliche Trennung besteht.
</div>
<div style="text-align: justify;">
(4) Das Nähere regelt eine Rechtsverordnung. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>§10 Schadensersatz </b></div>
<div style="text-align: justify;">
(1) Der ehebrüchige Ehegatte haftet gesamtschuldnerisch mit dem Ehestörer für den entstandenen Schaden gegenüber dem zuständigen Finanzamt. Existieren über der Veranlagungszeitraum mehrere Ehestörer, so haften diese ebenfalls mit dem ehebrüchigen Ehegatten gesamtschuldnerisch. </div>
<div style="text-align: justify;">
(2) Ist der Ehestörer ebenfalls verheiratet, so haftet neben dem Ehestörer dessen Ehegatte gesamtschuldnerisch für die jeweilige Schuld des anderen.</div>
<div style="text-align: justify;">
(3) Im Falle des ehelichen Auseinanderlebens, heben sich die gegenseitigen Ansprüche der Ehepartner auf. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>§11 Inkrafttreten </b></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dieses Gesetz tritt am Tag nach seiner Verkündung in Kraft.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Nikolaos Maltezos </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-19793034961560878562017-11-28T01:57:00.001-08:002017-11-28T01:57:28.465-08:00 Gastkolumne Thomas Stiegler- Der Gedächtnispalast <table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-ke-MMeMuy4M/Whss5Ro9bAI/AAAAAAAApxA/bhCsmcC_RgcbKBVvlaUVsOzFzXoXcuA9QCPcBGAYYCw/s1600/d-UdjKeX_400x400.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="400" data-original-width="400" height="200" src="https://4.bp.blogspot.com/-ke-MMeMuy4M/Whss5Ro9bAI/AAAAAAAApxA/bhCsmcC_RgcbKBVvlaUVsOzFzXoXcuA9QCPcBGAYYCw/s200/d-UdjKeX_400x400.jpg" width="200" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Thomas Stiegler</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">I</span></b>n unserer heutigen Zeit ist es schwer, sich mit Literatur zu beschäftigen. Abgelenkt durch eine Fülle an Reizen schaffen wir es kaum noch, zur Ruhe zu kommen und zu lesen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aber ich habe gemerkt, dass in meinem Leben etwas verlorengegangen ist. Dass durch die Beschäftigung mit den modernen Medien ein wichtiger Teil von mir verstummt ist.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">D</span></b>eshalb habe ich mich vor einiger Zeit bewusst dazu entschlossen, mich wieder mit guten Büchern zu beschäftigen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wobei ich vor allem den Gedanken liebe, wieder zu einem Leser zu werden. Mich mit Worten zu beschäftigen, die mich berühren. Die Träume aufbauen, von Gefühlen erzählen und dabei an mein Innerstes rühren.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aber es ist so unglaublich schwer, denn die Vorstellung davon ist schöner als das Lesen selbst.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der Gedanke an dunkle Herbsttage. Ich sitze in einem einsamen Zimmer, der Nebel steigt aus den Tälern und die ganze Welt schweigt. Ein alter Stuhl, vor mir eine Kanne Tee und überall sind Bücher. An den Wänden, in den Regalen, sogar am Boden liegen sie in umgefallenen Stapeln. Und ich lehne mich zurück und lese.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Doch obwohl das Lesen so schwer ist, merke ich, wie es mich wieder gefangen nimmt. Wie es meine Gedanken beansprucht und versucht, mir in die Seele zu greifen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich bekomme Sehnsucht, den nächsten Schritt zu tun. Wieder ein Mensch zu werden, der abseits steht. Abseits des alltäglichen Hamsterrades, abseits von Nachrichten, Verwertbarkeit und der Jagd nach Erfolg und Unterhaltung.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">V</span></b>ielleicht sind auch hier ein paar Menschen, die Interesse daran haben, sich wieder intensiv mit Literatur zu beschäftigen und ihren Geist an ihr zu messen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Und dazu würde ich euch gerne ein Spiel vorstellen, an das ich mich beim Sinnieren über ein paar Bücher erinnert habe. Für mich war es einmal mehr als das, aber um es zu erklären, muss ich ein wenig ausholen. Und anschließend möchte ich euch einladen, es auch einmal zu versuchen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">K</span></b>ennt ihr den "Steppenwolf" von Hermann Hesse? Erinnert ihr euch an den Schluss der Erzählung, als der Protagonist im magischen Theater stand und sich zwischen den vielen Türen entscheiden musste?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Eine jede war ein Symbol für eine andere Geschichte. Begebenheiten aus seiner Jugend, Erlebnisse, die er sich wünschte, Möglichkeiten, die er hatte und nie ergriff. Und alle konnte er in der "Phantasie" erschaffen und noch einmal erleben.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das, was H. Hesse hier beschrieb, praktizierten Gelehrte schon vor Jahrhunderten. Und es deckt sich mit dem, was Gehirnforscher heute in ihren Untersuchungen zeigen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Für den menschlichen Geist sind Fantasien ebenso real wie wirkliche Erlebnisse. Wenn wir die Augen schließen und uns gedanklich in eine Situation begeben, sie intensiv mit allen Sinnen "durchleben", dann macht das für unser Gehirn und unseren Körper kaum einen Unterschied zur Realität.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es gibt genügend Beispiele für diese Effekte und auch im Sport und in verschiedenen Therapieformen werden sie heute ausgiebig genutzt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">W</span></b>ieso ich das alles erzähle? Nun, weil man diese Art des "magischen Theaters" auch benutzen kann, um mit den Werken unserer Kultur zu "spielen". Man kann es dazu verwenden, in die Kunstwerke einzutauchen und sie intensiv nachzuerleben.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Einen zweiten Versuch dieser Art beschrieb Hermann Hesse Jahre später im "Glasperlenspiel". Die Ordensmitglieder der "pädagogischen Provinz" Kastalien versuchen, die Werke unserer Kultur zu bewahren</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Das hauptsächliche Werkzeug dafür ist das Glasperlenspiel, eine geistige Verbindung von Literatur, Musik und allen Arten von Wissenschaften, an die man sich mit Hilfe von Zeichen erinnert. Die man in sich auferstehen lässt, miteinander in Beziehung setzt und im Lauf des Spiels in sich „durchlebt“</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dieser Gedanke Hesses ist seit Jahrzehnten befruchtend für Menschen auf der ganzen Welt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">B</span></b>evor ich zu dem System komme, das ich für mich erfand, lasst uns noch einen kleinen Umweg beschreiten.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Vor langer Zeit wurde eine Methode erfunden, mit der man sich an verschiedene Dinge erinnern kann. Nicht nur an so einfache wie bestimmte Begriffe oder Jahreszahlen, sondern an alles in seinem Leben, das man bewahren will.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Technik nennt sich Gedächtnispalast und ist wahrscheinlich vielen dem Namen nach bekannt. Dabei wird in der Phantasie ein Palast erbaut, den man mit den Dingen füllt, die einem etwas bedeuten. In den Regalen, auf Statuen oder auf den Tischen liegen die Bücher oder einfach nur Notizen, an die man sich erinnern will.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wenn man eine Erinnerung sucht, dann begibt man sich in seiner Vorstellung in den Palast, geht an den Ort, an dem man sie abgelegt hat und holt sie wieder hervor.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>U</b>nd jetzt will ich endlich zu dem kommen, was ich früher für mich erfand. Eine Methode, um mich in andere Seinszustände zu versetzen, in andere Gedanken und Gefühle einzutauchen.
Denn damit würde ich gerne wieder beginnen, und vielleicht habt ihr auch Interesse daran.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Und am besten starten wir mit H. Hesse. Stellt euch ein Zimmer vor und richtet es ein. Hängt ein paar Bilder an die Wand, vielleicht den „Regenmacher“ oder eines in dem Hesse Erde brennt. Verteilt Gegenstände, die ihr mit ihm verbindet und vor allem die Bücher, die ihr von ihm gelesen habt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Jetzt nehmt euch etwas ungestörte Zeit, schließt die Augen und betretet das Zimmer.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Stellt euch vor, wie ihr hineingeht, die Bilder anseht, die Brise riecht, die durch das Fenster streicht und die Gardinen bauscht. Versucht zu fühlen, in euch hinein zu lauschen und alles aufzunehmen. Den Geruch, die Farben und die Emotionen, die sie in euch auslösen. Und dann nehmt eines seiner Bücher zur Hand. Versucht, euch nicht nur an die Geschichte zu erinnern, sondern sie nachzuerleben und eure Gefühle wieder auferstehen zu lassen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Lasst ein Bild erstehen und seid mit allen Sinnen dabei. Probiert, euren Geist aufzuspalten. Seid in dem Zimmer, seid Leser des Buches und gleichzeitig eine Figur aus dem Buch. Erlebt die Erzählung. Versucht, für ein paar Minuten, in dem Raum und in dem Buch zu sein und in ihnen zu leben.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b>I</b>st das nicht wunderschön? Es ist vielleicht seltsam. Es klingt vielleicht albern oder gar lächerlich.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aber, ist es nicht wunderschön?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Und das könnt ihr mit allem machen, was euch wichtig ist.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ein Zimmer für Schubert, für Monet oder Rodin. Denn von Mal zu Mal wird es euch leichter fallen und ihr werdet mehr Genuss und Gewinn aus den Kunstwerken ziehen, als ihr euch heute vorstellen könnt. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="https://www.der-leiermann.com/">https://www.der-leiermann.com/</a></div>
Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-55285085007474273152017-11-14T12:45:00.000-08:002017-11-22T08:11:26.496-08:00Gastkolumne Nikolas Maltezos: Über den indischen Straßenverkehr- Spezielle Eindrücke während meiner Indienreise im Oktober und November 2017<div style="text-align: right;">
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-4w3QDSoMjUY/WgtT4CQEeFI/AAAAAAAAppI/ckhnCMAN1rgHzTQRbnGAtUfmwJzlOzRhgCLcBGAs/s1600/290656_1913317881879_1641492147_o%2B%25281%2529.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="233" data-original-width="350" height="213" src="https://1.bp.blogspot.com/-4w3QDSoMjUY/WgtT4CQEeFI/AAAAAAAAppI/ckhnCMAN1rgHzTQRbnGAtUfmwJzlOzRhgCLcBGAs/s320/290656_1913317881879_1641492147_o%2B%25281%2529.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Nikolas Maltezos </td></tr>
</tbody></table>
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Gespannt war ich auf den indischen Straßenverkehr und ich sollte nicht enttäuscht werden. Schnell reifte in mir die Erkenntnis, dass die ersten Chaostheorien durch Beobachtung dessen abgelichtet worden waren. Fahrbahnmarkierungen sind hier eher Empfehlung, die beim Aufkommen erhöhten Verkehrs, ihre Verbindlichkeit verlieren. So wird aus einer originär zweispurigen Straße bei entsprechenden Aufkommen schnell mal eine fünfspurige. So etwas wie Linksfahrgebot gibt es nicht. Überholen, Einfädeln, Abbiegen findet nach eigenem Gusto und nicht nach den Maßstab einer, wie auch immer gearteten, Straßenverkehrsordnung statt. </div>
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Der Verkehr trägt soziadarwinistische Züge. Derjenige, der mit dem schnelleren Auto, potenteren Fahrer und der entsprechenden Kaltschnäuzigkeit ausgestattet ist, bewegt sich hier rascher und kann mitunter pro 100km eine Zeitersparnis von bis zu 30 Sekunden heraus schlagen. Das ist enorm.
Für das ungeübte europäische Auge mutet der Verkehr unkoordiniert und willkürlich an. Ist er aber nicht. Selbst das Chaos kann ohne eine gewisse Ordnung nicht existieren. Zwischen den am Verkehr beteiligten gibt es ein ausgeprägtes und ausgeklügeltes Kommunikationssystem. </div>
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Rechtmäßiges Überholen über links wird mit kurzem ca. eine Sekunde andauerndem Hupen angedeutet. Unrechtmäßiges Überholen über rechts mindestens doppelt so langes Hupen, je nach Eile des Fahrers bis zum Abschluss des Überholvorgangs. Durchzwängen zwischen zwei Autos muss mit zweimal drei Sekunden andauernden Hupen angekündigt werden. Hinzu kommt ein kurzer Hornstoß beim Passieren.
Obligatorisch ist das Hupen auch zum Anzeigen des Abbiegevorgangs. Hierbei spielt es keine Rolle, ob man sich mutterseelenallein allein auf der Straße befindet.
Vorfahrtsregeln sind gänzlich unbekannt. Weshalb böse Zungen behaupten, man könne in diesem Verkehr als Absolvent einer europäischen Fahrschule nicht zurechtkommen, ist mir noch immer schleierhaft</div>
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Verwunderlich (was schnell verfliegt) am indischen Straßenverkehr ist ebenfalls, dass an roten Ampeln nicht gehalten wird. Fahren in Gegenrichtung ist ebenfalls möglich. Zumindest auf Landstraßen und soweit man dies auf den Seitenstreifen beschränkt. Dieses Verhalten wurde auf Mautstraßen bzw Autobahnen nicht gesichtet. </div>
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Inder sind sehr wohl fähig Fahrbahnmarkierungen zu beachten, soweit die Verkehrsdichte eine Anhäufung von sechs bis sieben Autos pro Kilometer nicht überschreitet. Insofern muss ich meine Meinung über den grundsätzlichen Drang, sich nicht an Regeln zu halten, revidieren. Es könnte aber auch sein, dass die hiesige Tourismusbehörde einige Komparsen auf die Autobahn geschickt hat.Die Nachforschungen diesbezüglich dauern noch an.
Auffällig ist auch, dass die Gurtpflicht ernst genommen wird. Nicht angegurtete Fahrer sind sind sehr selten zu sehen. Richtungswechsel werden überwiegend gewissenhaft angezeigt.
Ein kleiner Nachtrag zum Hupen. Neben seinem verkehrstechnischen Funktion scheint das Hupen auch eine psychologische Komponente zu haben. So in etwa nach dem Motto: "Hoppla, jetzt komm ich!"(Hans Albers) oder besser in meinen Augen "Ich bin Ich. Ich bin jetzt. Das allein ist meine Welt" (Rosenstolz). </div>
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Daneben hat es natürlich auch eine Alibifunktion. Im Falle eines Zusammenstoßes, kann man sich noch immer damit herausreden, man hätte ja gehupt und so die Verantwortung auf den Unfallgegner abgewälzt, denn dieser habe die durch entsprechendes Hupen angezeigte Situation missachtet und so den Unfall provoziert.
Ein ebenfalls kleiner Nachtrag zur Verkehrsdichte. Dass man sich bei einem solch hohem Verkehrsaufkommen, so als hätte sich ganz Delhi just in dem Moment entschieden auf die Straße zu gehen, so man selbst sich dazu aufgerafft hat, die Verkehrsdichte gefühlt ca eine Million Autos pro qm beträgt und einer Melange der Viskositätsklasse 5 entspricht, unwohl fühlt, liegt wohl eher an der eigenen Psychologie, die ich in nunmehr über vierzigjährigem Leben in Deutschland angeeignet habe. </div>
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Deutsche Autofahrer achten peinlichst genau auf gebührenden Abstand. Statistiken zur Folge verlieren Deutsche lieber einen entfernten Verwandten, als dass ihr Auto einen Totalschaden erleidet.
Wird der Sicherheitsabstand unterschritten oder kommt es gar (wenn auch nur leichten) Berührung, so kann die probate Antwort hierauf nur der Einsatz des SEK lieber noch der GSG9 sein, um den Drängler in seine Schranken zu weisen. Solches Verhalten ist am liebsten mit lebenslanger Freiheitsstrafe zu bestrafen, lieber noch die Todesstrafe einzuführen. Ebenso beim Parken. Deutsche würden am liebsten einen Minengürtel ums eigene Auto ziehen. Der gemeine Inder hat solche Berührungsängste nicht. Die Verkehrsdichte ist dermaßen hoch, dass die Toleranzschwelle hierzu doppelt exponentiell verringert hat. Das Auto ist und bleibt ein Fortbewegungsmittel. Aber erklärt das mal in Deutschland. Dass Auffahrten als Ausfahrten und umgekehrt genutzt werden, sei hier an Rande erwähnt und kann angesichts der bisherigen Ausführungen nicht wirklich verwundern.</div>
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Nikolas Maltezos:</div>
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Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-19284681064872449322017-11-02T06:55:00.001-07:002017-11-02T07:01:18.446-07:00Gastkolumen Arno von Rosen: Unser täglich Brot ...<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-3_H3cjxmy2Q/WfsiZ71SqUI/AAAAAAAApgw/ualP98-qI5gdI3atygTn9SGHK6x1mnZVgCEwYBhgL/s1600/Brot.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="426" data-original-width="640" height="213" src="https://1.bp.blogspot.com/-3_H3cjxmy2Q/WfsiZ71SqUI/AAAAAAAApgw/ualP98-qI5gdI3atygTn9SGHK6x1mnZVgCEwYBhgL/s320/Brot.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Brot</td></tr>
</tbody></table>
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gib uns heute“, steht schon in der Bibel. Auch in anderen Glaubensbekenntnissen und Religionen ist Essen und dessen Darreichung ein entscheidendes Thema, aber es geht heute nicht um alte Schriften, sondern um hochmoderne Wissenschaft. Eines ist aber ganz sicher. Von Zusatzstoffen wie Chemikalien, Enzymen und Antibiotika in unserer Nahrung, hatten diese Zeitgenossen keine Ahnung. Also, was ist unser heutiges tägliches Essen und was ist da drin? Es geht mir in diesem Artikel weder um grundsätzliche Einstellungen zu Tieren (ob man diese essen sollte oder lieber nicht), pflanzlichen Produkten oder dergleichen mehr, sondern um das was ist und wo gefühlt die Mehrzahl der Menschen offensichtlich hin möchte.</div>
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Die Politik würde uns gerne weniger Fleisch essen lassen und Wissenschaftler unterstützen sie dabei. Klasse Idee! Immerhin hat der Deutsche seinen Fleischkonsum von 68kg auf 60kg zwischen 1975 und 2016 gesenkt. Das sind nur 164g pro Tag und die Nahrungsinstitute empfehlen nicht mehr als 200g Fleisch und Wurst am Tag zu essen. Sie haben den Fehler sicher schon entdeckt, denn es sind natürlich alle Deutschen in dieser Statistik vom Säugling bis zum Greis, also essen wir einfach zu viel Fleisch. Insgesamt 4,8 Millionen Tonnen und damit alle drei Monate ein Tier (hier hätte ich mir vom Bundesamt gewünscht etwas differenzierter darzulegen welches Tier die meinen, denn ein Schwein hat kaum nur 15kg Gewicht). Trotzdem wurden im Jahr 2016 über 8,2 Millionen Tonnen Fleisch produziert. Wo ist das hin, wenn doch der Fleischkonsum der Verbraucher angeblich kaum noch zu bändigen ist?</div>
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-uX4MsHR0xcs/WfsiNTNUOLI/AAAAAAAApgw/TrEhzDQKj9oxdO4DWCrUgEdbjaD2185yACEwYBhgL/s1600/abgeschafter%2BLebensraum.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="426" data-original-width="640" height="213" src="https://3.bp.blogspot.com/-uX4MsHR0xcs/WfsiNTNUOLI/AAAAAAAApgw/TrEhzDQKj9oxdO4DWCrUgEdbjaD2185yACEwYBhgL/s320/abgeschafter%2BLebensraum.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Abgeschaffter Lebensraum</td></tr>
</tbody></table>
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Insgesamt werden alleine in Deutschland jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen (wir würden also erst am 4. Mai anfangen die produzierten Lebensmittel zu essen, der Rest landet im Müll), ob zu Hause, im Supermarkt, damit der Kunde immer einwandfreie Ware angeboten bekommt, wegen unsachgemäßer Lagerung oder weil es psychologisch besser ist, die Regale im Einkaufsladen immer gefüllt zu behalten und mal Hand aufs Herz. Wer greift bei vollen Regalen nicht nach hinten, um etwas mit längerem Haltbarkeitsdatum zu ergattern, obwohl es in einer Woche verbraucht ist, aber erst in Monaten abläuft? Eben, da ist viel Bauchgefühl dabei und unser Hirn bleibt weitestgehend abgeschaltet. Dieses gilt ebenso für die kleinen Schriften auf den Lebensmittelverpackungen, die wir entweder nicht mehr lesen können und wenn, keine Ahnung haben, was da drauf steht. Alleine Zucker hat fünf (oder mehr?) Begriffe. Ist das alles Zufall?</div>
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Nein! Das es keine Lebensmittelampel auf Produkten gibt, wo drauf steht wie viel Zucker, Fett oder Kohlenhydrate unserer täglichen Dosis drin sind ist natürlich von der Industrie gewollt und wird durch Lobbyisten durchgesetzt, welche Posten vergeben, Parteispenden zahlen und sogar Mitarbeiter der Ministerien finanzieren, die dann die Gesetzestexte schreiben, welche im Bundestag abgesegnet werden. So weit, so schlimm, aber es geht natürlich nicht linear weiter, sondern exponentiell. So werden Fleischprodukte, die wir Deutschen nicht mögen (Fleischteile wie z.B. Hähnchenflügel, Schweinsfüße, Innereien usw.) nach Afrika transportiert, natürlich mit Subventionen, sodass der Markt dort zusammenbricht, weil wir das Fleisch billiger verkaufen, als die Menschen vor Ort es selber produzieren könnten. Die Folgen kennen wir in Form von Wirtschaftszusammenbrüchen, Kriegen und Flucht. Sogar die Lufthansa bekommt jährlich rund 200.000 Euro Subventionen, weil sie ihr Essen erst außerhalb der EU Zone serviert und damit das Fleisch ausführt.</div>
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<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-ZRWm_f5ah2c/WfsipYrRDnI/AAAAAAAApgw/88HD_eFiTIwgN_ujsntHwWkDy3wY_f8xwCEwYBhgL/s1600/Lieblingsteile%2Bvom%2BSchwein.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="332" data-original-width="640" height="166" src="https://2.bp.blogspot.com/-ZRWm_f5ah2c/WfsipYrRDnI/AAAAAAAApgw/88HD_eFiTIwgN_ujsntHwWkDy3wY_f8xwCEwYBhgL/s320/Lieblingsteile%2Bvom%2BSchwein.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Lieblingsteile</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Wer übrigens geglaubt hat Bioware sei Unbedenklich und mit hoher Moral essbar irrt gewaltig. Die Biobedingungen sind trotzdem Massentierhaltung mit minimal mehr Platz und etwas mehr Pflege, doch trotzdem noch so schlecht, dass man nicht von artgerechter Haltung sprechen kann. Auch dort werden die Verordnungen zumeist geschickt ausgehebelt. So müssen Bio- Hühner freie Flächen haben, um den nötigen Auslauf zu gewähren. Da dies aber viel mehr Arbeit bedeutet um Eier einzusammeln, vor Krankheit zu schützen oder Hühner abends wieder in den Stall zu bringen, gibt es nur offene Freiflächen. Diese Nutzen Hühner nie, da diese Sträucher benötigen, um sich vor Greifvögeln sicher zu fühlen, ergo bleiben diese Tiere nur nahe beim Stall. Diese Art der Biohaltung und dessen Ausheblung ließe sich beliebig fortsetzen. So ist es natürlich ebenfalls beim Gemüseanbau, wo nur noch Erzeuger wie z.B. Demeter und wenige andere gute Standards setzen, die aber mit dem europäischen Biosiegel nicht viel gemeinsam haben, da dieses bereits vor Jahren in der Umsetzung stark abgeschwächt wurde, um uns möglichst viel Bio anbieten zu können. So muss sich der Verbraucher gewollt durch einen undurchdringlichen Wust an Gütesiegeln kämpfen ohne jemals wirklich zu wissen, was diese beinhalten.</div>
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<br /></div>
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Abgesehen davon, werden in der Lebensmittelbranche nur etwa 3 Prozent in Bioqualität erzeugt, von dem was der Markt insgesamt anbietet und ob Obst aus Übersee wirklich so Bio ist, wenn es mit Flugzeugen oder Schwerölschiffen zu uns gebracht wird, überlasse ich jedem selber. Unser Landwirtschaftsminister Christian Schmidt kam aus Paris und berichtete Stolz davon, dass Deutschland und sein Agrarmarkt vom Pariser Protokoll ausgeschlossen wurde und sich nun nicht an dessen Regeln halten müsse, aber alle haben nur über den Austritt von Trump geredet und ich kann seinen Schritt sogar teilweise nachvollziehen, da es nichts bringt dauernd Wasser zu predigen, aber Sekt zu verschütten, auch wenn seine Gründe sicher auch andere waren. Damit geht die Verseuchung des Deutschen Grundwassers ungebremst weiter, ohne angepasste und verschärfte Regeln, aber warum? Weil China inzwischen größter Importeur des deutschen Billigfleisches ist, der Subventionen sei dank. Wir müssten also nur die Hälfte aller Tiere halten, wenn wir alleine unseren verschwenderischen Bedarf decken wollten und da ist die Lebensmittelverschwendung noch nicht einmal einberechnet. So ist Umweltschutz und Tierwohl eine Farce.</div>
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-ovFz-xHPmTE/WfsizNrZmrI/AAAAAAAApg0/2jlkhl6h6qoifaaAqHbkdtvmP2i8fSUJgCEwYBhgL/s1600/Massentierhaltung.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="500" data-original-width="760" height="210" src="https://2.bp.blogspot.com/-ovFz-xHPmTE/WfsizNrZmrI/AAAAAAAApg0/2jlkhl6h6qoifaaAqHbkdtvmP2i8fSUJgCEwYBhgL/s320/Massentierhaltung.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Massentierhaltung</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Leider ist das immer noch nicht die schlimmste Causa in der Lebensmittelindustrie, abgesehen davon, dass Millionen Menschen weltweit Hungern, weil Grundnahrungsmittel seit Jahren an den weltweiten Börsen als Spekulationsobjekt gehandelt werden und alleine in Indien jedes Jahr mehr Getreide vergammelt, als es bräuchte, um den Welthunger abzuschaffen. Es liegt also nicht an den Kapazitäten, wir benötigen auch nicht mehr Ackerland, mehr Wasser, mehr Pestizide, sondern den Willen jeder Regierung der Welt, die Grundrechte jedes einzelnen Menschen zu achten und zu schützen, welche immer mit ausreichendem Essen einhergehen. Selbst hier hungern Menschen, betroffen von Altersarmut oder sozialen Abstieg durch alleinerziehende Elternteile. Ja, unsere Lebensmittel mögen auf den ersten Blick sehr preiswert sein, aber den wahren Preis bezahlen wir, wie beim Atomstrom, erst Jahrzehnte später mit der Zerstörung unserer Umwelt und unserer Gesundheit. So gibt inzwischen der oberste Hüter unserer Gesundheit, dass Robert Koch Institut, die letzten streng behüteten Antibiotika-Reserven heraus, die zurückbehalten werden, um doch noch eine Waffe gegen multiresistente Keime zu haben, für Menschen, bei denen normale Antibiotika nicht mehr wirken, da wir diese Desensibilisierung auch durch den Verzehr von Fleisch entwickelt haben. (Alleine in deutschen Krankenhäusern sterben pro Jahr zwischen 1000 und 4000 Patienten an multiresistenten Erregern und die Zahl steigt stetig).</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-zXqtmvslqYg/Wfsja_4hkaI/AAAAAAAAphA/k4CYkCJAqfkg8SpYOyT_9scQNXc2gtMogCLcBGAs/s1600/Pstizide.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="389" data-original-width="640" height="194" src="https://3.bp.blogspot.com/-zXqtmvslqYg/Wfsja_4hkaI/AAAAAAAAphA/k4CYkCJAqfkg8SpYOyT_9scQNXc2gtMogCLcBGAs/s320/Pstizide.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Pestizide</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Das wäre im Prinzip auch in Ordnung, schließlich hat die Gesundheit des Menschen Priorität, doch die Wahrheit ist niederschmetternd, denn das Institut gibt diese letzte Bastion des Schutzes an die Massentierhalter aus, auf ausdrückliche politische Anweisung, damit der Produzentenmarkt auch weiterhin ungebremst florieren kann. Eine Stellungnahme hierzu lehnte das Institut ab, da es sich um zu großen politischen Sprengstoff handele. Die Folgen kann sich jeder selbst ausrechnen, wenn es keine Antibiotika mehr für Menschen gibt, die uns vor Erregern schützen, weil wir durch den Verzehr unserer Lebensmittel immun geworden sind. Wir sollten also nicht deshalb weniger Fleisch essen, weil wir unserer Gesundheit vielleicht direkt schaden, sondern wir sollten die Politik unter Druck setzen, nicht das Leben unserer Familien ohne Not auf den Roulettetisch der Konzerne und Lobbyisten zu werfen, mit dem sicheren Ergebnis immer auf der Verliererseite zu stehen. Schon jetzt kündigen viele Gemeinden mit Massentierhaltungsproblemen an, die Wasserpreise um etwa 25 Prozent anzuheben, da die Überdüngung des Grundwassers höhere Reinigungs- und Aufbereitungsarbeiten mit sich bringen, zu unserem Wohle natürlich.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://1.bp.blogspot.com/-sS4YHEVOjEE/WfsjTw4IevI/AAAAAAAApg8/RiKZ-_5q0UUjmG-GKj0ZpVPkeAXV6Ka8ACEwYBhgL/s1600/Obst%2Baus%2Baller%2BWelt.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="406" data-original-width="640" height="203" src="https://1.bp.blogspot.com/-sS4YHEVOjEE/WfsjTw4IevI/AAAAAAAApg8/RiKZ-_5q0UUjmG-GKj0ZpVPkeAXV6Ka8ACEwYBhgL/s320/Obst%2Baus%2Baller%2BWelt.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Obst aus aller Welt</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Da sind es nur Randnotizen, dass jetzt eine Gruppe aus Wissenschaftlern vor dem Aussterben der Insekten gewarnt hat (darüber habe ich bereits im Frühjahr berichtet) und der Grund ist nicht schwer zu finden. Außer zu vielen Giftstoffen, welche in unserer Natur landen, fehlen einfach entsprechende natürliche Freiflächen, wie es sie zumindest früher in Ackerrandgebieten gab, doch die Politik verteilt Gelder dafür diese ebenfalls zu mähen und damit den Lebensraum weiter einzuschränken. Vieles ist also völlig unüberlegt selber fabriziert und würde nicht einmal Aufwand bedeuten es zu korrigieren, aber welcher landwirtschaftliche Betrieb verzichtet schon freiwillig auf Gelder? Was unsere Regierung bei der Massentierhaltung übrigens gerne verschweigt sind die Subventionen aus Brüssel, welche nur an größere Betriebe ausgezahlt werden, was zu einer Explosion solcher Tierquälerproduktionsstätten geführt hat und damit auch den Untergang des normalen Landwirtes besiegelte, denn den Bauern, welcher seinen Tieren noch Namen gibt und diese liebevoll streichelt, gibt es fast nur noch im Märchen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mein heutiges Zitat stammt von Robert Koch (1843-1910) deutscher Bakteriologe, Nobelpreis für Medizin 1905.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wenn der Arzt hinter dem Sarg seines Patienten geht, so folgt manchmal die Ursache der Wirkung." (Setzen Sie für den Arzt einfach jede Regierung ein)</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-2sLevY-XrgU/VXVeVwDnNhI/AAAAAAAAdrE/LvLxwczBS2oI0khcrrwwvs9as3UYtTsmQCPcBGAYYCw/s1600/Arno%2Bvon%2BRosen.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="256" data-original-width="199" src="https://2.bp.blogspot.com/-2sLevY-XrgU/VXVeVwDnNhI/AAAAAAAAdrE/LvLxwczBS2oI0khcrrwwvs9as3UYtTsmQCPcBGAYYCw/s1600/Arno%2Bvon%2BRosen.JPG" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Arno von Rosen</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Es grüßt Sie Ihr mit eiskalten Schauern überzogener Arno von Rosen, Buchautor, Kolumnist, Blogger und Hinterdiekulissengucker. Nach der Recherche von diesem Thema hätte ich nicht so viel essen können, wie ich kotzen wollte, aber ich bin überzeugt davon, dass wir als Gemeinschaft nur miteinander und nicht gegeneinander etwas verändern können und so umarme ich jeden, egal was dieser Mensch isst, wenn er gewillt ist dieses System zu verändern, während die Medien seit 4 Wochen nur Wasserstandsmeldungen über die Farben der zukünftigen Regierung abgeben.
<br />
<br />
<div style="font-family: "times new roman"; margin: 0px;">
<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;">Foto: aus dem Bestand von Arno von Rosen</span></div>
<div style="font-family: "times new roman"; margin: 0px;">
<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;"><br /></span></div>
<div style="font-family: "times new roman";">
<div style="margin: 0px;">
<a href="https://www.facebook.com/pages/Arno-von-Rosen/716415538411323?ref=hl&__mref=message_bubble">https://www.facebook.com/pages/Arno-von-Rosen/716415538411323?ref=hl&__mref=message_bubble</a></div>
</div>
<div style="font-family: "times new roman";">
</div>
<div style="font-family: "times new roman";">
<div style="margin: 0px;">
<br /></div>
</div>
<div style="font-family: "times new roman"; margin: 0px;">
<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;"></span><br /></div>
<div style="font-family: 'times new roman';">
<div style="margin: 0px;">
<div style="text-align: start;">
<div style="margin: 0px;">
<a href="https://arnovonrosen.wordpress.com/">https://arnovonrosen.wordpress.com/</a></div>
</div>
</div>
</div>
</div>
Buch, Kultur und Lifestylehttp://www.blogger.com/profile/09856839607856691475noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-751426070798601743.post-4267259703207862752017-09-28T23:59:00.000-07:002017-09-29T00:03:38.838-07:00Gastkolumne Arno von Rosen: Der fette Augenblick <table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-AibunAoMhow/Wc3uHqRfWMI/AAAAAAAAo0E/9_Rpz2dbzx4isLjTmb3WFCit0tOgjmeRACLcBGAs/s1600/Erd%25C3%25B6lindustrie.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="426" data-original-width="640" height="213" src="https://2.bp.blogspot.com/-AibunAoMhow/Wc3uHqRfWMI/AAAAAAAAo0E/9_Rpz2dbzx4isLjTmb3WFCit0tOgjmeRACLcBGAs/s320/Erd%25C3%25B6lindustrie.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Erdölindustrie</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Zuerst müssen wir mal ein paar Zeiten festhalten, ohne die kein wirkliches Verständnis für uns Menschen möglich ist. Wir kennen solche Begriffe wie, Kreide-, Jura-, Trias- oder Permzeit (wer sich noch an seine Schulzeit erinnern kann). Dies sind nur Bezeichnungen für Systeme, eine kleine Unterteilung für die tatsächlichen Zeitalter, die hunderte von Millionen Jahren gedauert haben. Derzeit leben wir im Hadaikum, welches seit 600 Millionen Jahren anhält und sicher auch noch so lange besteht, wie es uns Menschen auf der Erde gibt. Danach sind die Einteilungen natürlich überflüssig. Wir selber kennen uns besser mit Bronze- und Eisenzeit aus. Tatsächlich gibt es jetzt erste Vorstösse ein neues Zeitalter auszuschreiben. Das Anthropozän = Zeitalter des Menschen. Warum? Nie hat der Mensch mehr den Planeten verändert als derzeit und zudem ist Eisen/ Stahl auf dem absteigenden Ast, was unsere verwendeten Materialien betrifft, denn wir lieben und leben im Kunstoffzeitalter. Damit meine ich nicht Plastiktüten, die unsere Weltmeere zu Müllhalden gemacht haben und unsere Meeresböden mit Teppichen übersäen, sondern den normalen Alltag von Verpackungen, bis hin zur Bekleidung aus Einwegflaschen. Nehmen wir den Kunststoff aus unserem Leben, stehen wir buchstäblich fast nackt da.</div>
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-_f05pA0tcuw/Wc3uTk4FvkI/AAAAAAAAo0I/PqV2he0IjEYBTVwprykiRUUWhFjVrULewCLcBGAs/s1600/Gr%25C3%25BCne%2BSpur.png" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="720" data-original-width="971" height="237" src="https://2.bp.blogspot.com/-_f05pA0tcuw/Wc3uTk4FvkI/AAAAAAAAo0I/PqV2he0IjEYBTVwprykiRUUWhFjVrULewCLcBGAs/s320/Gr%25C3%25BCne%2BSpur.png" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Grüne Spur</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Nun gibt es rund um das Thema Erdöl und anderer fossiler Bodenschätze unterschiedliche Meinungen, wie lange diese Vorräte halten. BP, zum Beispiel, sagt voraus, dass selbst im Jahre 2050 Erdöl in großen Mengen vorhanden sein wird (Quelle: Welt und Süddeutsche) und das kann sogar stimmen, obwohl renommierte Zeitungen so ihre Zweifel, ob der Uneigennützigkeit diese Mitteilung haben, aber die Technologie schreitet rasant voran, sodass die Erdölförderung, die in den USA ab den 1970ern zurück ging, seit 2009 wieder um über 60 Prozent gestiegen ist. Es lässt sich nur vermuten wie lange wir über all diese Ressourcen verfügen, aber sagen wir einfach mal 200 Jahre, okay? Wäre doch noch ganz schön lange und keiner müsste auf sein heißgeliebtes Auto oder die wunderbaren Flugreisen verzichten, nicht wahr? Also wir auf jeden Fall nicht, denn in etwa 25 Jahren stecke ich in einer Urne und was jucken mich dann noch Bodenschätze! Dann kann der Meeresspiegel ruhig ansteigen (dies ist übrigens auch nur eine Teilwahrheit, denn viele Inseln versinken im Meer, weil der Bausand auf der Welt knapp wird und jetzt schon am Meeresgrund abgeschöpft werden muss, um all die wahnwitzigen Wolkenkratzer zu bauen). der Planet darf sich erwärmen und die Tiere dürfen ungeniert den Planeten voll furzen.</div>
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-OaIVVNa1yVg/Wc3ufHO2C3I/AAAAAAAAo0M/SNREPROZnLIk7tGjp7937LEORSpty3NNACLcBGAs/s1600/Konsumtempel.jpg" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="426" data-original-width="640" height="213" src="https://4.bp.blogspot.com/-OaIVVNa1yVg/Wc3ufHO2C3I/AAAAAAAAo0M/SNREPROZnLIk7tGjp7937LEORSpty3NNACLcBGAs/s320/Konsumtempel.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Konsumtempel</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Leider funktioniert unser Ökosystem so nicht, denn es hat weder lineare Entwicklungen, noch bemerkt es schnell unsere Bemühungen, denn Öl, Kohle & Co. haben mehr als 100 Millionen Jahre benötigt, um zu unseren Rohstoffen zu werden (in dieser Zeit sind umweltbelastende Stoffe darin gebunden worden und haben Leben im großen Stil erst möglich gemacht) und wenn man bedenkt, dass die Industrialisierung erst um 1750 in England begonnen hat und in riesigen Erdteilen wie Asien und Südamerika erst um 1950, kann man das Ausmaß unseres Verhaltens langsam begreifen. Seit dem 16. Jahrhundert haben wir fast die Hälfte des weltweiten Waldes von 6,2 Milliarden Quadratkilometern auf etwa 3,5 Milliarden abgeholzt und jährlich verschwinden weitere 130.000 Quadratkilometer (mehr als Österreich und Schweiz zusammen). Zunächst für den Schiffsbau, Häuser oder als Brennholz und später Papier, Möbel und vieles mehr. Die reichsten Familien der USA wie, Vanderbils & Co. begründen ihren Reichtum auf Holzverarbeitung. So verwundert es nicht, dass in den USA 70 Prozent des einstiegen Waldes gerodet wurde und viele Gegenden zu Wüsten werden oder heillose Überschwemungen ganze Landstriche heimsuchen. </div>
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://4.bp.blogspot.com/-egrGMzq_bVk/Wc3uvN493LI/AAAAAAAAo0Q/Hf043TmKOFw4QCRImcXJKuVUpjVtd3b3wCLcBGAs/s1600/Waldrodung%2Bf%25C3%25BCr%2BPalm%25C3%25B6lplantagen.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="208" data-original-width="640" height="104" src="https://4.bp.blogspot.com/-egrGMzq_bVk/Wc3uvN493LI/AAAAAAAAo0Q/Hf043TmKOFw4QCRImcXJKuVUpjVtd3b3wCLcBGAs/s320/Waldrodung%2Bf%25C3%25BCr%2BPalm%25C3%25B6lplantagen.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Waldrodung</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Irland ist bekannt als die grüne Insel und dies ist sie schon sehr lange. Zwar standen dort früher überwiegend Bäume und heute nur noch Weideflächen für die Viehhaltung, damit wir subventioniertes Fleisch und Butter von da beziehen dürfen, aber dieses Grün verschwindet spätestens, wenn der Golfstrom abbricht oder sich stark verlangsamt, denn er bestimmt unser mildes Klima in Europa und sorgt für den Austausch von Nährstoffen für den Fischreichtum (leider nicht mehr so reich, durch grenzenlose Überfischung), denn sonst hätten wir mindestens 6 Monate tiefsten Winter pro Jahr. Um den ganzen Planeten zirkulieren Meeresströmungen, die nicht nur von Meerestieren für ihre Wanderungen benutzt werden, sondern bereits von Entdeckern per Schiff genutzt wurden, um neue Länder und Handelsrouten zu erschließen. Sie merken schon, es geht im großen und ganzen um Geld und den gegenseitigen Verkauf von Gütern über Länder und Ozeane hinweg. Die Globalisierung begann also schon mit den alten Phöniziern und ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, wie uns Politiker gerne weiss machen wollen.</div>
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://3.bp.blogspot.com/-B835WfNQFhU/Wc3u51nK5kI/AAAAAAAAo0Y/9JwR5DTqLEQVsYgQ5LxVcaJbUqardAs7QCPcBGAYYCw/s1600/Weltweit%2Babschmelzende%2B%2B%2BGletscher.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="426" data-original-width="640" height="213" src="https://3.bp.blogspot.com/-B835WfNQFhU/Wc3u51nK5kI/AAAAAAAAo0Y/9JwR5DTqLEQVsYgQ5LxVcaJbUqardAs7QCPcBGAYYCw/s320/Weltweit%2Babschmelzende%2B%2B%2BGletscher.jpg" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Weltweit abschmelzende Gletscher</td></tr>
</tbody></table>
Wie können Sie oder ich persönlich unsere Erde schützen und wieder in den Urzustand zurück versetzen, zumindest ansatzweise? Gar nicht, leider. Ich schreibe es nicht so drastisch, um Effekthascherei zu betreiben, sondern weil unsere Natur so nicht funktioniert. Ein Ökosystem, welches in knapp 300 Jahren Ressourcen aus etwa 50 Millionen Jahren verbraucht (sehr wohlwollende Angabe), kann nicht in 20, 50 oder 100 Jahren wieder repariert werden. Nicht nur, weil die schädlichen Stoffe in der Atmosphäre sich nicht abbauen (von selbst oder künstlich) oder weil wir genauso viel Dreck in die Umwelt pusten wie immer, sondern weil die Eingriffe in unsere Natur unumkehrbar sind. Tiere und Pflanzen, welche täglich aussterben und dies mit einer dreimal höheren Rate als jemals zuvor, fehlen, um ein Gleichgewicht zu erhalten. So entstehen Wüsten, Missernten (sehen wir bereits bei uns selbst), Wetterkatastrophen, Hungersnöte, verseuchte Meere und Ländereien oder Luft, die uns im wahrsten Sinne des Wortes den Atem nimmt. Dabei rede ich noch nicht einmal von den normalen Zyklen unseres blauen Schmuckstückes wie, Erd- oder Seebeben, Meteoriteneinschläge und eigene Klimaverschiebungen, die selbstverständlich auf unserem noch sehr aktiven Planeten zu seinem Alltag gehören, denn wir sind nur ein Blinzeln im Auge der Zeit, welche eine ungeheure Vielfalt und Entwicklungsmöglichkeit für uns geboten hat. Wir haben also ein Ungleichgewicht und dieses kippt nicht langsam, wie Sie jetzt eventuell denken könnten, sondern es bricht ab. Wir sollten also spätestens vorgestern damit beginnen unsere Pflanzen so zu verändern, dass diese sich selbst bestäuben, sonst bleiben die Regale in den Supermärkten irgendwann in naher Zukunft ziemlich leer.</div>
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<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: right; margin-left: 1em; text-align: right;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://2.bp.blogspot.com/-2eNucD04Z70/VWXVvxZP-aI/AAAAAAAAdj4/mEFFOCbtCUgpi50JjVaqDVn9MEgafNuMQCPcBGAYYCw/s1600/Arno%2Bvon%2BRosen.JPG" imageanchor="1" style="clear: right; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" data-original-height="256" data-original-width="199" src="https://2.bp.blogspot.com/-2eNucD04Z70/VWXVvxZP-aI/AAAAAAAAdj4/mEFFOCbtCUgpi50JjVaqDVn9MEgafNuMQCPcBGAYYCw/s1600/Arno%2Bvon%2BRosen.JPG" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"> Arno von Rosen</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
Sie sollten sich aber nicht grämen oder gar in Panik verfallen, denn Sie gehören zu den privilegierten Lebewesen, welche diese reiche Zeit wie ein Füllhorn über sich ausgeschüttet sahen. Obst, woher Sie wollen, Fahrzeuge für jedes Familienmitglied, Reisen wohin uns der Sinn steht, immer die neueste Technik, mehr Freizeit, größtes Angebot jemals an Aktivitäten und so lange leben, wie keine Generation zuvor. Dies alles wird solange von Wirtschaft und Politik aufrecht erhalten, wie überhaupt möglich, denn der Mensch ist nur einigermaßen friedlich, wenn er beschäftigt wird/ ist oder abgelenkt, so wie derzeit. Das ist überhaupt kein Vorwurf an irgendjemand unter Ihnen, denn ich bin genauso verschwenderisch wie jeder andere in Industrieländern. Meine Lebensmittel stammen nicht von um die Ecke (das meiste Bio ist sowieso ein Schwindel), ich sitze an einem modernen PC, sehe auf einer riesigen Glotze fern, da spielt der Sender fast keine Rolle mehr und die Welt sehen möchte ich ebenfalls. Nur meine Flugangst hält mich von mehr Zerstörung ab.
Was machen da schon weggelassene Plastiktüten aus, nur ein Fahrzeug in der Familie, bisschen Bio, laufen wenn es geht, Klamotten aus nachwachsenden Rohstoffen? Nix, ganz ehrlich. Selbst, wenn wir in Europa ab morgen alle umschwenken (Utopia lässt grüßen), wird es die nächsten 150 Jahre erst einmal viel schlimmer, bevor wir Stillstand erreichen und da haben wir die eigene Pläne des Planeten nicht berücksichtigt. Die Zerstörung einer ganzen Region oder Großstadt auf der Welt, durch eine Naturkatastrophe stürzt unsere Gesellschaft in eine nie gekannte Gewaltspirale, denn Wirtschaftsverlust bedeutet Arbeitsplatzverlust, bedeutet Armut, Hunger, sozialer Abstieg, Rassismus, Antisemitismus und Gewalt bis hin zum Krieg. Das dieses keine Spinnerei ist, sehen wir an nicht mal 1 Million Flüchtlinge, die uns rechte Parteien bescheren und ein nicht gekanntes Maß an Fremdenhass, bei allen negativen Begleiterscheinungen, die eine solche Situation mit sich bringt. Wir sind nur scheinzivilisiert und jeder Urinstinkt in uns wird nach dem eigenen Überleben schreien, ob wir dies wahrhaben wollen oder nicht.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
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Mein heutiges Zitat stammt von Oscar Wilde (1854-1900, Oscar Fingal O’Flahertie Wills Wilde) Irischer Schriftsteller.
<b>"Der Mensch ist vielerlei, aber vernünftig ist er nicht." </b></div>
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<div style="text-align: justify;">
Es grüßt Sie Ihr überflüssiger Arno von Rosen, bloggt zu viel, schreibt zu viel, kocht zu viel und fotografiert zu viel. Zum Glück denke ich auch zu viel, sonst wäre mein Leben für die Erde nur erbärmlich. Bleiben Sie tapfer, fröhlich, geduldig und wenn Ihnen der Sinn danach steht, tun Sie unserem Planeten etwas Gutes.
<br />
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<br />
<div style="font-family: "times new roman"; margin: 0px;">
<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;">Foto: aus dem Bestand von Arno von Rosen</span></div>
<div style="font-family: "times new roman"; margin: 0px;">
<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;"><br /></span></div>
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<a href="https://www.facebook.com/pages/Arno-von-Rosen/716415538411323?ref=hl&__mref=message_bubble">https://www.facebook.com/pages/Arno-von-Rosen/716415538411323?ref=hl&__mref=message_bubble</a></div>
</div>
<div style="font-family: "times new roman";">
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<div style="font-family: "times new roman";">
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<br /></div>
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<div style="font-family: "times new roman"; margin: 0px;">
<span style="font-size: 12.8px; text-align: center;"></span><br /></div>
<div style="font-family: 'times new roman';">
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<div style="text-align: start;">
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<a href="https://arnovonrosen.wordpress.com/">https://arnovonrosen.wordpress.com/</a></div>
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